Zum Weltfrauentag – Frauen, die die Welt bewegen

Am 8. März feiern wir den Weltfrauentag - Ein Tag, an dem wir uns weltweit für Gleichberechtigung und Frauenrechte stark machen. Dieses Engagement betrifft uns alle, auch in der Reisebranche ist die Gleichstellung der Geschlechter ein zentrales Thema. Grund genug an einem Tag wie diesem sowohl die Missstände sichtbar zu machen als auch die Fortschritte, Bemühungen und Errungenschaften von Frauen in den Vordergrund zu stellen und zu feiern.

Mit unseren zwölf Reisen unter dem diesjährigen Themenjahr Motto „Frauen, die die Welt bewegen“ sensibilisieren wir für die Themen Gleichberechtigung und Gleichstellung und richten den Blick auf Frauen, die für ihr Land und darüber hinaus Geschichte geschrieben haben.

Europa hat eine lange Geschichte von starken und mutigen Frauen, die sowohl im eigenen Land als auch weltweit Veränderung herbeiführten.

In Frankreich kämpfte Simone de Beauvoir für die Rechte der Frauen und hinterließ mit ihrem Werk „Das andere Geschlecht“ einen bleibenden Einfluss auf die feministischen Bewegungen weltweit. Auch Marie Curie, die als erste Person überhaupt zwei Nobelpreise erhielt und die Welt der Wissenschaft revolutionierte, ist ein Beispiel für den unschätzbaren Beitrag von Frauen zur Menschheit.

In Spanien spielte Clara Campoamor eine Schlüsselrolle im Kampf für das Frauenwahlrecht, das 1931 in Spanien erkämpft wurde. Ihre unermüdliche Arbeit als Anwältin und Politikerin trug maßgeblich dazu bei, dass Frauen in Spanien endlich die Möglichkeit erhielten, in demokratische Prozesse einzugreifen.

Georgien beeindruckt neben seiner atemberaubenden Landschaft und reichen Geschichte durch die außergewöhnlichen Frauen, die das Land geprägt haben und bis heute inspirieren. Eine der bekanntesten und einflussreichsten Frauen der modernen Literatur Georgiens ist dabei Nana Ekvtimishvili. In ihrem Filmen und Romanen beleuchtet sie die Herausforderungen von Frauen in der georgischen Gesellschaft und setzt sich mit Themen wie Tradition, Identität und Freiheit auseinander.

Letizia Battaglia ist bekannt für ihre eindrucksvollen dokumentarischen Arbeiten über die Mafia in Sizilien. Ihre Fotografien, die eine unverblümte Realität zeigen, haben einen bedeutenden Beitrag zur Aufdeckung der brutalen Mafia-Strukturen geleistet und die gesellschaftlichen Missstände in Sizilien ans Licht gebracht. Battaglias dokumentarische Arbeiten über die Mafia sind ein kraftvolles Beispiel dafür, wie Fotografie nicht nur Kunst, sondern auch ein mächtiges Werkzeug zur gesellschaftlichen Veränderung sein kann.

Ein herausragendes Beispiel dafür, dass Frauen in Ägypten eine immer wichtigere Rolle spielen, ist das Unternehmen Pink Taxi, das von ägyptischen Unternehmerinnen gegründet wurde, um die Sicherheit und Mobilität von Frauen in Kairo zu verbessern. Pink Taxi bietet ausschließlich weibliche Fahrerinnen an und richtet sich speziell an weibliche Fahrgäste, um ihnen ein sicheres und komfortables Fortbewegungsmittel zu bieten. Diese Initiative hat nicht nur die Mobilität von Frauen revolutioniert, sondern auch zahlreiche Arbeitsplätze für Frauen geschaffen und ihnen eine neue wirtschaftliche Unabhängigkeit ermöglicht.

Miriam Makeba, die als „Mama Africa“ weltberühmt wurde, war 1960 von einem Regime, das ihrer kritischen Haltung überdrüssig war, ins Exil in die USA gezwungen worden. Ihre internationalen musikalischen Aufritte waren geprägt von erschütternden Berichten über ihr Aufwachsen als Schwarze unter der Herrschaft einer weißen Regierung. Makeba prägte die Musikgeschichte mit Liedern wie „Pata Pata“ und „Soweto Blues“ und trug dazu bei, das globale Verständnis für den Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung zu fördern. Zudem schäfte sie das Bewusstsein für die Apartheid und die Ungerechtigkeiten in Südafrika.

Mexiko hat 2024 seine erste weibliche Präsidentin gewählt: Claudia Sheinbaum. Dieser Meilenstein unterstreicht die wachsende Rolle der Frauen in der mexikanischen Politik und Gesellschaft und verleiht der Geschichte starker Frauen in Mexiko eine neue Dimension.

Eine dieser Frauen, die damals wie heute Mexikos Geschichte prägen, ist Frida Kahlo. Die bunten Farben ihrer Kunstwerke und ihrer Kleidung stehen im tiefen Gegensatz zu dem Leid, das die wohl bekannteste Frau Mexikos in ihrem leben erleiden musste. Kahlo stellte Tabuthemen wie Abtreibung und Fehlgeburt in ihrer Kunst dar, hatte sie doch selbst mehrere Fehlgeburten erleiden müssen. Sie bildete sich selbst mit betonten Augenbrauen ab, um Geschlechternormen aufzubrechen. Sie brachte Freude und Schmerz in ihren Bildern zum Ausdruck, die bis heute weltweit von Berühmtheit zeugen.

Clorinda Matto de Turner war eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen Perus des 19. Jahrhunderts. Sie setzte sich zum einen leidenschaftlich für die Rechte der Indigenen und Verbesserung der sozialen Bedingungen in ihrem Land ein. Zum anderen war sie eine Pionierin in der Förderung von Frauen. Zusammen mit ihrem Bruder gründete sie 1892 im Lima eine Druckerei, wo ausschließlich Frauen eingestellt wurden, was damals einer Rebellion gleichkam.

Rajkumari Amrit Kaur war eine herausragende indische Aktivistin und Politikerin des 20. Jahrhunderts, die sich unermüdlich für die Rechte von Frauen und die Gesundheitsversorgung in Indien einsetzte. Als erste Gesundheitsministerin Indiens spielte sie eine zentrale Rolle bei der Einführung von Gesundheitsreformen und setzte sich für die Verbesserung der sanitären Bedingungen sowie für die Bildung von Frauen ein. Ihr Engagement und ihre Vision trugen maßgeblich zur sozialen und politischen Entwicklung Indiens bei.

In Vietnam wurde Frauen über lange Zeit hinweg der Zugang zu höherer Bildung verweigert, insbesondere im Bereich der Medizin. Doch in den letzten Jahrzehnten haben sich Frauen zunehmend in medizinischen Berufen etabliert und spielen heute eine wichtige Rolle im Gesundheitswesen des Landes.

Dr. Thi Tam Thuan Nguyen ist stellvertretende Direktorin des Central Traditional Medicine Hospital. Ihre Arbeit trägt heute maßgeblich zur Weiterentwicklung der traditionellen Medizin in Vietnam bei. Ihre Karriere ist ein Beispiel dafür, wie Frauen durch Bildung und beruflichen Erfolg einen bedeutenden Beitrag zur Gesellschaft leisten und als Vorbilder für kommende Generationen fungieren.

Im mittelalterlichen Japan hatten Frauen kaum Rechte und ihre Leben waren oft von den Entscheidungen ihrer männlichen Verwandten und Ehemänner bestimmt. Der Tokeiji-Tempel, im Jahr 1285 von der Nonne Kakusan Shidõ gegründet, diente bis in die späten Edo-Zeit als Zufluchtsort und half Frauen, die Scheidung zu erlangen – eine damals nahezu unmögliche Aufgabe in der stark patriarchalischen Gesellschaft Japans. Der Tempel spielte eine bedeutende Rolle in der Geschichte der Frauenrechte und ist bis heute ein Symbol für die fortwährende Bewegung sozialer Gerechtigkeit in Japan.