Gebeco — Reisen, die begeisternGebeco — Reisen, die begeistern
  1. Home
  2. Gebeco Blog
  3. Gebeco Inside
  4. Gebeco Geschäftsführer Thomas Bohlander im Porträt
Zurück zur Übersicht

Gebeco Geschäftsführer Thomas Bohlander im Porträt

Ein Hauch von Sandelholz erfüllt den Raum. Auf der dunklen Kommode drängen sich kleine Statuetten dicht an zahlreiche Bücher, auf einer kleinen Vitrine steht ein gerahmtes Bild: Es zeigt einen jungen Mann mit schwarzem, wuscheligem Haar, der zu Besuch in Nanchang ist und den Betrachter mit wachem Blick aus dem Rahmen direkt anzusehen scheint. Es ist der 25-jährige Thomas Bohlander, der zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnt, dass er später einmal Geschäftsführer von Gebeco sein wird.

Im Gegenteil, es ist die Sturm-und-Drang-Phase seines Lebens. Aufgewachsen in einem Dorf im Pfälzer Wald als eines von sieben Kindern, lernt Bohlander schon früh, sich durchzusetzen und für das einzustehen, was ihn umtreibt: Ein Leben in Freiheit und abseits vorgefertigter Bahnen! Dafür setzt er sich bereits als Schulsprecher ein, als er eine „Kuss-Revolution“ an seiner Schule anzettelt. Ja, es ist genau das, wonach es klingt! Bohlander trommelt alle Schüler zusammen, um sich gegen das von einem Lehrer ausgesprochene Kussverbot auf dem Schulgelände wehren. Aus Protest küssen sie sich daraufhin alle gleichzeitig demonstrativ vor den Augen der Lehrer. Umso mehr muss man schmunzeln, wenn man erfährt, dass der Pfälzer seine Abschlussarbeit im Deutsch-Leistungskurs über den Mephisto in Faust geschrieben hat.

Der Gebeco Geschäftsführer und seine Liebe zu China

Doch Bohlander rebelliert nie wütend, sondern friedlich. Es ist die Leidenschaft für gewisse Themen, die ihn vorantreibt. So auch seine Liebe zu China. Doch wie es mit der Liebe bekannterweise ist, lässt sich diese nicht immer genau erklären. Lächelnd erzählt Bohlander, dass er sich schon immer zu diesem Land hingezogen gefühlt hat und er manchmal denkt, dass er in einem früheren Leben schon einmal dort war. Ja, er würde an Karma oder Schicksal glauben und daher hielte er das nicht für ausgeschlossen. So vertraut er auf seine innere Eingebung und entschließt sich nach einer intensiven Phase des Herumreisens unter anderem für das Studium der Sinologie.

Er möchte die Sprache, das Land und die Menschen kennenlernen und geht daher 1985 nach Shanghai. Dort lebt er für zwei Jahre mit einem chinesischen Studenten in einem winzigen Zimmer auf dem Campus zusammen und erlebt Frontalunterricht nach militärischer Art. Er hatte kaum Privatsphäre und wenig Kontakt nach außen, Briefe in die Heimat und zurück dauerten ewig und wurden stets zur Kontrolle geöffnet. Doch Bohlander möchte die Zeit nicht missen, in der er wertvolle Lektionen und langjährige Kontakte gewonnen hat.

Auch nach seinem Studium zieht es ihn regelmäßig nach China. Er macht seine Leidenschaft zum Beruf und beginnt als Reiseleiter damit, interessierte Touristen durch das Land zu führen. Dies ist damals noch eher unüblich und ein Schlüsselerlebnis für ihn: Eine kleine Gruppe zu organisieren und zusammenzuhalten, auf die Menschen einzugehen und sie an der persönlichen Liebe zum Land Teil haben zu lassen. Damals sei ein Gruppenerlebnis auch viel „echter“gewesen, als elektronische Geräte noch nicht Dauerbegleiter der Menschen waren, merkt Bohlander etwas nachdenklich an.

Vom Reiseleiter zum Gebeco Geschäftsführer

Gebeco Geschäftsführer Thomas Bohlander im PorträtÜber seine Reiseleiter-Tätigkeit kommt der Pfälzer dann schließlich auch zu Gebeco. Der damalige Mitgesellschafter Martin Büse kontaktiert ihn und stellt ihm später, im Jahr 1989, in Aussicht, die Außenrepräsentanz von Gebeco in Peking aufzubauen. Doch gerade als sich Bohlander und seine Frau auf den Weg machen wollen, kommt es zum Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens. Doch die beiden bleiben ruhig und beschließen, trotzdem und auf eigene Gefahr hinzureisen. Thomas Bohlander bringt es auf den Punkt, wenn er erklärt, dass die 1990er „stürmische Zeiten“ waren.

Doch frei nach dem Motto „Wenn der Wind stärker weht, bauen die einen Mauern, die anderen Segelschiffe“, stellt er sich diesen und erreicht letztlich einen sicheren Hafen. Ende 1990 wird er Verkaufsleiter, im Oktober 2000 dann Geschäftsführer bei Gebeco in Kiel. Geplant war das alles nicht, im Gegenteil, erklärt Bohlander. Eigentlich hielten der Rheinländer und seine Frau Kiel eher für ein „trostloses Pflaster“ und wollten ursprünglich maximal fünf, statt den mittlerweile jetzt schon fast 30 Jahre bleiben.

Thomas Bohlander und die Gebeco Philosophie

Doch wieder folgt Bohlander seiner Intuition. Die Idee von Fortschrittlichkeit, ein friedvolles Miteinander, der Gedanke, Brücken in andere Länder und zu ihren Menschen zu schlagen, all das ist sowohl in seiner als auch in der DNA von Gebeco angelegt. Ein Denken, was ihm also nicht auferlegt werden muss, sondern ganz natürlich für ihn ist. Rückwirkend stellt Bohlander in Bezug auf seine Führungsposition bei Gebeco fest: „Es war nicht die Position, sondern die Aufgabe und vor allem die Möglichkeit, in tolle Länder zu kommen, die mich gereizt hat.“

Angesichts der Klimadebatte diskutiert man das Thema Reisen heutzutage natürlich verstärkt unter anderen Gesichtspunkten als damals. Eine wesentliche Rolle spielen dabei die CO2-Emissionen. Dies ist natürlich auch für Gebeco als nachhaltiger, mehrfach zertifizierter Reiseveranstalter ein wichtiges Thema. Als Gründungsmitglied von Futouris, der Nachhaltigkeitsinitiative der Deutschen Tourismuswirtschaft, engagiert sich Gebeco weltweit für die Verbesserung der Lebensverhältnisse, den Erhalt der biologischen Vielfalt und den Umwelt- und Klimaschutz.

Trotzdem fügt der Gebeco-Geschäftsführer lächelnd hinzu: „Ich stehe dazu, dass ich es unheimlich liebe über Zentralasien zu fliegen. Wenn man dort hinüberfliegt, ist es in der Regel Abend. Am schönsten ist es an einem frühen Wintermorgen, wenn dann langsam die Sonne über dem kalten Sibirien aufgeht. Das ist ein unheimlich schönes meditatives Schweben bis man dann nach Peking über die große Mauer in das Land fliegt“. Da ist sie wieder: seine spirituelle und vielleicht auch ein kleines bisschen romantische Ader, die an diesem Donnerstagnachmittag in seinem Büro zum Vorschein kommt.


Zurück zur Übersicht