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Gebeco Gründer Ury Steinweg im Porträt

„Ich habe meine Tätigkeit nie als Arbeit gesehen. Im Gegenteil, es hat Spaß gemacht, auch wenn es anstrengend war. Im Vordergrund stand immer der Inhalt, die Freude, Reisen zu organisieren und mit Menschen umzugehen“, stellt Gebeco Gründer Ury Steinweg lächelnd fest. Er sitzt dort in sich ruhend in seinem Büro, an dem großen, runden Tisch aus Granit, wo in seiner Zeit als aktiver Geschäftsführer beinahe täglich Mitarbeitende Platz nahmen, um sich mit ihm auszutauschen. Ury Steinweg ist ein rationaler Mann, der nichts dem Zufall überlässt und stets über alles im Bilde sein will.

Wie alles begann: Die Gründung von Gebeco

Diese Einstellung hat ihn weit gebracht: 1978 gründete er Gebeco mit einem damaligen Freund. Heute, über 40 Jahre später, ist das Unternehmen Arbeitgeber für 200 Mitarbeitenden und eine feste Größe am Markt. Doch Steinweg verschrieb sich der Gebeco nicht aus Kalkül, sondern im Gegenteil, aus Leidenschaft. Der in Münster aufgewachsene Gebeco Gründer und Gesellschafter beschäftigte sich bereits als politisch interessierter und engagierter VWL-Student mit Grenzen und deren Überwindung. So schrieb er seine Diplomarbeit über den Einfluss der Grenze auf die wirtschaftliche Aktivität und plante eigentlich eine wissenschaftliche Karriere.

Doch dann kam alles zusammen: Der Einstellungsstopp an seiner Universität und die Initialidee seines Freundes, mit Reisen Grenzen zu überwinden. Dieses Konzept der grenzenlosen Kommunikation, die Idee, durch Reisen Brücken zu schlagen und Verständnis für andere Kulturen und Denkweisen zu fördern, hat Steinweg perfektioniert und zu einem festen Bestandteil der Unternehmens-DNA von Gebeco gemacht. Diese auch persönliche Überzeugung trieb den Freigeist damals schon an, auch wenn die Umsetzung fortan harte Arbeit bedeutete.

2001 schied Steinwegs Partner aus der Gebeco aus, seit 1998 ist die TUI mit 50 % Mitgesellschafter.

Ury Steinweg - 46 Jahre erfolgreich in der Geschäftsführung

Die Hälfte des Tages war der Gebeco Geschäftsführer in der Anfangszeit in Teilzeit für die Forschungsgemeinschaft in München im Institut für Weltwirtschaft in Kiel tätig, abends im damaligen Gebeco Sitz in der Eckernförder Straße 93. Dort druckte Steinweg im Keller Flugblätter und verteilte sie beispielsweise in der Mensa oder in Studentenkneipen, um die Zielgruppe ideal zu erreichen. Das erste Angebot von Gebeco bestand anfangs nämlich aus Klassenfahrten sowie Studenten-und Schülerreisen unter anderem nach Moskau, St. Petersburg oder Prag. So schlugen Steinweg und sein damaliger Partner in Zeiten des Kalten Krieges eine wichtige Brücke zu den Menschen des Ostblocks.

Kurze Zeit später wurde Gebeco Direktpartner von Intourist in Moskau, einem staatlichen Reiseveranstalter, für den es ideal war, durch das Unternehmen im Norden vertreten zu sein. Nach und nach erweiterte sich Gebecos Portfolios um zahlreiche Länder. Zunächst kamen weitere im Osten, dann China und dann der Südpazifik sowie Indien dazu. Dies resultierte zum einen aus der wachsenden Erfahrung Steinwegs und seines Partners und zum anderen aus dem Talent, auf branchenerschütternde Krisen vorbereitet zu sein. So überstand das Gebeco-Geschäft letztlich die Katastrophe in Tschernobyl im Jahre 1986, das Tian’anmen-Massaker im Jahre 1989 und die SARS-Pandemie 2002. Auch durch die Finanzkrise 2008 und zuletzt die Corona Pandemie steuerte Steinweg die Gebeco gemeinsam mit seinen Geschäftsführer Kollegen auf sicherem Kurs hindurch.

Hätte Steinweg nicht flexibel gehandelt, indem er vorausschauend das Angebot verbreitert und unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt hätte, wäre das vielleicht anders gewesen. Diese Flexibilität und ein Gespür für verantwortungsbewussten wirtschaften ist auch heute noch eine wahre Gebeco-Stärke.

Die Zukunft der Gebeco

Eines haben die Gründungsgeschichten von Unternehmen meist immer gemeinsam: Es ist eine Erfolgsstory, die durch stetigen Einsatz, Herzblut und einen starken Charakter geschrieben wird. Auch Ury Steinweg hat all das bewiesen und war 46 Jahre aktiv in der Geschäftsführung für die Gebeco tätig. Im Herbst 2019 verlieh die Vereinigung der deutschen Reisejournalisten (VDRJ) Ury Steinweg den VDRJ Ehrenpreis für hervorragende Leistungen im Tourismus. 2023 überreichte der Generalkonsul der Republik Polen in Hamburg Paweł Jaworski, gemeinsam mit Konrad Guldon, dem Leiter des Polnischen Fremdenverkehrsamts, und Karolina Weiss von Weiss-Travel, Steinweg die polnische Ehrenmedaille „Bene merito“. „Ury Steinweg hat gemeinsam mit dem Gebeco Team dazu beigetragen, dass Polen und Deutschland, trotz der nicht einfachen gemeinsamen Geschichte, wieder zusammengekommen sind und miteinander gesprochen haben, sodass wir jetzt in eine europäische Zukunft schauen können“, so Jaworski in seiner Laudatio. „Gerade diese ersten Begegnungen und Gespräche waren sehr wichtig für unser Land, aber schwer zu organisieren. Es war daher sehr mutig von Herrn Steinweg, diese Reisen umzusetzen. Diese ersten Schritte zu einem gegenseitigen Verständnis haben uns dahin gebracht, wo wir jetzt sind und ich sage Danke dafür“, so Jaworski.

Zum 30. Juni 2020 zog sich der Gebeco Geschäfsführer aus dem operativen Alltagsgeschäft zurück, Ende 2024 trat er final aus der Geschäftsführung aus. Steinweg wird anlässlich dieser Entscheidung allerdings nicht sentimental, denn er hat wie immer vorgesorgt.

So freut sich Gebeco über eine kompetente Verstärkung der Geschäftsführung durch Michael Knapp, der über 25 Jahre in leitenden Funktionen in der Touristik tätig war und seit Anfang des Jahres 2020 sein Wissen und seine Erfahrung bei Gebeco einbringt. Er bildet zusammen mit Thomas Bohlander, der schon seit über 35 Jahren für die Gebeco tätig ist, die Geschäftsführung. Steinweg steht dem Unternehmen und den Mitarbeitenden als Gesellschafter (50 % ABC Invest) weiterhin bei und ist darüber hinaus bis heute als tatkräftiger Berater, dem die Unternehmensziele Nachhaltigkeit und Menschenrechte besonders wichtig sind, tätig.

Gibt es einen schöneren Weg, das eigene Lebenswerk zu übergeben? Ury Steinweg lächelt. Arbeit ist eben nicht alles im Leben. Kein Wunder also, dass sich der dreifache Familienvater also besonders darauf freut, mit seiner Frau zu reisen und seinen vielen kleinen Enkeln die Welt zu erklären.


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