Die Zukunft der Tourismusbranche scheint ungewisser denn je – warum Gebeco trotzdem optimistisch nach Vorne blicken kann, erfahrt ihr im Gespräch mit Gebeco-Gesellschafter, Gründer und Geschäftsführer Ury Steinweg.
Die Zukunft der Tourismusbranche scheint ungewisser denn je – warum Gebeco trotzdem optimistisch nach Vorne blicken kann, erfahrt ihr im Gespräch mit Gebeco-Gesellschafter, Gründer und Geschäftsführer Ury Steinweg.
Gerade jetzt, inmitten der Pandemie, sehen wir, wie sehr sich die Menschen danach sehnen, wieder Reisen zu können. Reisen ist ganz einfach ein menschliches Grundbedürfnis. Zusätzlich bin ich überzeugt, dass unsere spezielle Gebeco-Art des Reisens immer eine Zukunft haben wird. Denn unsere Reisen erfüllen nicht nur das Bedürfnis nach Urlaub mit Gleichgesinnten, Spaß und vielen Erlebnissen, sondern sie leisten einen Beitrag zur Gestaltung einer offenen, toleranten Weltgemeinschaft und sind damit weitaus mehr als „nur“ Urlaub.
Diese spezielle Art des Reisens entspringt unserer Unternehmensphilosophie und ist darüber hinaus auch meine Lebenseinstellung. Gemeinsam schaffen wir Erlebnisse und Begegnungen, die uns weiterbringen, Reisende und „Bereiste“. Gemeinsam mit den Mitreisenden erleben unsere Gäste und unsere Gastgeber Erfahrungen, die weit über diese eine Reise hinaus wirken und das macht Gebeco einzigartig. Unsere Reiseleiter helfen uns, in der Gruppe zu agieren und das besuchte Land und die Bevölkerung zu verstehen.
Dank dieser Einzigartigkeit, werden wir immer Reisen anbieten können, die die Menschen berühren und die den Interessen unserer Gäste und ihrem Verantwortungsbedürfnis entsprechen. Daher mache ich mir auch jetzt keine Sorgen um die Zukunft Gebecos. Unsere Reisen sind in diesem Sinne krisenfest.
Nach einem Jahr Covid-19 mache ich mir natürlich sehr viele Gedanken über die aktuelle Lage. Es ist das wichtigste Thema in meiner Familie. Wir erleben die größte Krise, die der Tourismus und Gebeco seit meinen 43 Jahren Tätigkeit, durchleiden müssen. Jede Entscheidung muss daher sehr genau überlegt und alle Ausgaben auf das unbedingt Notwendige fokussiert werden, damit später genügenden Reserven für den erfolgreichen Neustart zur Verfügung stehen.
Zum Glück hat Gebeco in den guten Zeiten hohe Reserven gebildet, auf die aktuell zurückgegriffen werden kann. Darüber hinaus haben wir ein striktes Sparprogramm installiert, wir nutzen in hohem Maß die Möglichkeit der Kurzarbeit und die damit zusammenhängenden, staatlichen Unterstützungen. Sollte dies alles nicht reichen, da es länger dauert bis unsere Gäste geimpft sind und wieder reisen können, sind meine Familie und ich bereit, persönlich weiter in die Zukunft der Gebeco zu investieren. Dies geschieht aus der Überzeugung, dass Gebeco eine gute, wirtschaftliche Zukunft hat, aber auch aus Dankbarkeit und Verantwortung für das, was Gebeco und die Mitarbeitenden mir und meiner Familie gegeben haben.
Das spielt natürlich auch eine Rolle. Man muss wissen, dass Krisen zum Alltag in der Tourismuswelt gehören. Die vielen Krisen, die bereits hinter uns liegen, haben unseren Optimismus und unsere Zuversicht nur gestärkt. Denn jede Krise zeigt, dass sie einmal vorbei geht und dann startet der Tourismus wieder voll durch. Bis dahin gehen wir den sehr harten Weg gemeinsam.
Ich weiß, und das ist keine Hoffnung, sondern Gewissheit, dass wir wieder reisen werden und damit wird es auch für die Gebeco wieder schnell bergauf gehen. Es ist hart, aber die Rückkehr zum Erfolg ist nur eine Frage der Zeit.
Wir haben tatsächlich eine echte Sonderrolle in der „World of TUI“. Wir sind keine Tochter der TUI Deutschland, sondern eine Beteiligung. Damit agieren wir operativ und inhaltlich unabhängig. Wie unsere Gäste verreisen und welche Reisen wir entwickeln, entscheidet allein das Gebeco-Team. Die Partnerschaft mit der TUI hat aber durchaus positive Aspekte für uns und unsere Gäste. Wir können die Stärken des Großkonzerns TUI nutzen, wenn wir es wollen.
Zum Beispiel können wir über eine Schnittstelle das Charterflugangebot nutzen und so unseren Gästen günstigere Reisepreise anbieten. Reisende profitieren zudem auch von Sicherheits- und Serviceleistungen, die nur ein Konzern bieten kann. In Krisensituationen greift das gute Krisenmanagement der TUI. So werden bei Bedarf Sonderflüge eingesetzt, bei denen dann auch Gebeco Gäste mitfliegen können. Alleine könnten wir so etwas als mittelständisches Unternehmen nicht organisieren. Auch das für unsere Gäste kostenlose Angebot von „Zug zum Flug“ inklusive den Verkehrsverbünden, können wir dank unserer Zugehörigkeit anbieten und so ein gutes, nachhaltiges Reiseerlebnis für unsere Gäste erstellen.
Fantastisch ist, dass wir trotzdem jederzeit die Möglichkeit haben, eigene Wege zu gehen. Wichtig zu wissen ist: Am Ende erlebt jeder unserer Reisenden zu 100% eine Gebeco Reise, auch wenn TUI 50% an der Gebeco gehören.
Wir zeichnen uns dadurch aus, jederzeit flexibel zu sein, denn auch unsere Reisenden freuen sich über neue, frische Reiseideen. Das Gute aber ist, jede Reise ist immer eine Gebeco Reise und das heißt Folgendes: wir erleben gemeinsam an der Seite unserer kompetenten Reiseleitung inspirierende Begegnungen mit den Menschen vor Ort und der Kultur im Reiseland. Das kann auf Wanderungen, Radreisen, in der Kleingruppe, in Europa oder Asien passieren.
Die Kernelemente jeder Reise stehen fest. Mit jeder Reise erfüllen wir gemeinsam mit unseren weltweiten Partnern die Träume unserer Gäste in höchster Qualität, verantwortungsbewusst und nachhaltig. So entstehen Gruppenreisen, die begeistern. Wir lernen ein Land kennen, in der ganzen Tiefe mit allen Facetten, weil wir den Menschen vor Ort begegnen und uns mit ihnen direkt austauschen. Auch individuelle Wünsche versuchen wir stets umzusetzen, sofern sie mit dem Gruppenerlebnis vereinbar sind.
Gebeco - das sind für mich erst einmal die Menschen, die Mitarbeitenden, die Freunde und Partner in aller Welt, unsere weltweiten Partnerschaften und vor allem die Reisenden, die unsere Reisewelt mit Leben füllen. Wer einmal in unserem Gebeco-Team gearbeitet hat, weiß, Gebeco ist mehr als ein Unternehmen. Hier arbeiten wir als Freunde und Partner zusammen, sowohl in Kiel als auch in der Welt. Das ist eine ganz besondere Atmosphäre, denn bei Gebeco kommen Menschen zusammen, die für dasselbe brennen: eine offene, tolerante Welt voller fantastischer Reiseerlebnisse.
Zweitens ist Gebeco aber auch meine persönliche Lebensphilosophie und ein wesentlicher Bestandteil meines Lebens, nicht nur beruflich, sondern eben vor allem auch privat. Gebeco ist definitiv mehr als ein Investment, es ist meine Vorstellung wie wir unsere Welt durch Reisen entdecken sollten. Das habe ich nie als puren „Job“ gesehen, sondern immer mit der Hingabe gestaltet, die Andere für ein Hobby aufbringen. Diese Leidenschaft für Gebeco wird immer bleiben, auch wenn ich mich in Zukunft aus dem operativen Geschäft immer mehr zurückziehe.
Im Prinzip ja. Da spielen zwei Komponenten rein. Erstens ist Gebeco ein sehr familiäres Unternehmen. Wir haben hier einen tollen Kollegen-Zusammenhalt, echten Teamspirit und sehr flache Hierarchien. Wir sprechen intern oft von der Gebeco-Familie. Das alles sind ganz klassische Merkmale eines mittelständischen Familienunternehmens.
Zweitens ist es auch so, dass die Familie Steinweg schon immer seelisch bzw. emotional sehr stark in das Unternehmen involviert war und den Gebeco Spirit in sich trägt. Denn auch meine Familie ist von der Gebeco-Reisephilosophie überzeugt und wird diese weiterführen. Gebeco gehört einfach dazu und ist Teil unseres Familienlebens. Daher sehe ich persönlich Gebeco tatsächlich als Familienunternehmen.