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Länderinformationen

Bereiten Sie sich auf Ihre Reise vor und genießen Sie die Vorfreude! An dieser Stelle finden Sie ausführliche Informationen zu Ihrem Reiseziel, wichtige Hinweise zur reisemedizinischen Vorsorge sowie aktuelle Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes.


Bulgarien

Steckbrief

Bulgarien - Fakten

LändernameRepublik Bulgarien, Republika Balgaria
Beste ReisezeitMai, Juni, September
Fläche110.993 km2
HauptstadtSofia
Bevölkerung6.447.710
SpracheBulgarisch
Staats-/Regierungsformparlamentarische Republik
StaatsoberhauptPräsident Rumen Radev (parteilos) seit 22.01.2017, am 21.11.2021 wiedergewählt für weitere fünf Jahre
RegierungschefMinisterpräsident Dimitar Glavchev, seit 09.04.2024
AußenministerIvan Kondov, seit 27. 08.2024
WährungLew
ZeitzoneUTC+2, UTC+3, Osteuropäische Zeit, Osteuropäische Sommerzeit
ReiseadapterNicht notwendig
Kfz-LänderkennzeichenBG
ISO-3166BG, BGR
Landesvorwahl+359
Websitehttp://www.government.bg/
Reisepass & VisumNicht notwendig
Geeignet fürKultur, Meer, Wintersport, Feiern

Geographie

Hügelländer und Ebenen prägen zwei Drittel der vielgestaltigen Landschaft, während das übrige Drittel von Gebirgen bedeckt ist. Das nordbulgarische Donauhügelland ist eine mit Löss bedeckte, 100–500 m hohe Plateaulandschaft, durch die sich zahlreiche Zuflüsse ziehen. Es bricht in einer Steilstufe zur Donauebene ab, an die sich in südlicher Richtung der Balkan, die Oberthrakische Tiefebene (Marizabecken) und die höchsten bulgarischen Gebirge Rila, Pirin und Rodopi anschließen. Die östliche Grenze bildet die Schwarzmeerküste. Die Donau ist der Grenzfluss zu Rumänien und der einzige schiffbare Fluss des Landes. Der Norden Bulgariens wird vom gemäßigten Kontinentalklima und der Süden vom subtropischen Klima des Mittelmeer-raums geprägt. Großen Einfluss auf das Klima haben auch die Gebirge. Im 130 km langen Rosental südlich des Balkans befinden sich die größten Rosenpflanzungen der Erde.

Politik und Bevölkerung

Nach der Verfassung von 1991 ist Bulgarien eine parlamentarische Republik. Das auf vier Jahre gewählte Parlament, die Volksversammlung, besteht aus einer Kammer. Staatsoberhaupt ist der Präsident, der direkt vom Volk gewählt wird. Die Bevölkerung ist sehr ungleichmäßig verteilt. Gut zwei Drittel der Bewohner des Landes leben in Städten. Die größte ethnische Gruppe sind die Bulgaren, die über einen historisch langen Zeitraum aus Slawen, Altbulgaren und Thrakern hervorgegangen sind und heute ca. 85 % der Bevölkerung ausmachen. Über 85 % der Bulgaren sind orthodoxe Christen.

Geschichte und Kultur

Der bulgarische Staat ist einer der ältesten in Europa. Er wurde bereits 681 gegründet. Im 9. Jh. wurde Bulgarien christianisiert und das bulgarische Alphabet geschaffen. Die um die Mitte des 14. Jh. einsetzende türkische Fremdherrschaft hatte große Auswirkungen auf die Entwicklung des Landes. Nach mehreren Befreiungskämpfen wurde Bulgarien 1878 als Fürstentum autonom. 1947 wurde die Volksrepublik Bulgarien gegründet, die bis Ende des 20. Jh. wirtschaftlich und politisch eng mit dem Ostblock verflochten war. Seit 2007 ist das Land Mitglied der Europäischen Union. Unter den Türken blühte die Volkskunst auf, hervorzuheben sind vor allem Ikonen, Stickereien und Weberei. Heute werden diese selten gewordenen Künste nur noch in abgelegenen Klöstern gepflegt. Bulgarien besitzt eine reichhaltige und interessante Folklore. Volkstänze, -lieder und -trachten sind regional differenziert und sehr vielfältig. Der bekannteste bulgarische Künstler ist Christo (Jawaschew), der u. a. den deutschen Reichstag verhüllte.

Bulgarien - Geschichte

681–1018Erstes bulgarisches Reich
1018–1185Byzantinische Herrschaft
1185–1396Zweites bulgarisches Reich
1396–1878Osmanische Herrschaft
Ab 1762„Nationale Wiedergeburt“: Bestrebungen nach kultureller und kirchlicher Selbstständigkeit
1878Bulgarien wird unabhängig
1941Eintritt in den Zweiten Weltkrieg an der Seite Deutschlands
1946Im Anschluss an die sowjetische Besatzung 1944 wird Bulgarien Volksrepublik
1990Erste freie Wahlen seit mehr als 50 Jahren
2004/2007Mitgliedschaft in der Nato und der EU
2021Nach Wahlen im April, Juli und November gewinnt schließlich die Anti- Korruptions-Partei PP, Kiril Petkov wird Ministerpräsident
2023Nach der vorgezogenen Wahl im April bildet Bojko Borissovs Partei GERB die erste stabile Regierung seit Jahren
Klimadaten

Für dieses Land sind mehrere Klimaregionen erfasst. Bitte wählen Sie eine der folgenden Städte aus, um die passenden Klimadaten zu laden.

Burgas
Sofia
Kommunikation & Adressen

Auskunft vor Ort

Auch wenn sich fast alles im Internet recherchieren lässt, sind die lokalen Auskunftsbüros oft eine große Hilfe, vor allem, wenn es um Ausflüge und Detailkarten der Region geht. In Sofia findest du die Touristeninformation in der Unterführung bei der Universität (Bulevard Tsar Osvoboditel 22 | Tel. 02 4 91 83 44 | visitsofia.bg), das Büro des Bulgarischen Tourismusverbands (Tel. 02 9 80 12 85 | btsbg.org) ist am Bulevard Vasil Levski 75. Die Touristeninformation in Plovdiv unterhält mehrere Büros in der Stadt, u. a. in der Ulitsa Rayko Daskalov 1 (Tel. 032 62 02 29).

Diplomatische Vertretungen

Deutsche Botschaft Sofia

Ulitsa Frédéric Joliot-Curie 25 | Tel. 02 91 83 80 | sofia.diplo.de

Österreichische Botschaft Sofia

Ulitsa Shipka 4 | Tel. 02 9 32 90 32 | bmeia.gv.at/botschaft/sofia

Schweizer Botschaft Sofia

Ulitsa Shipka 33 | Tel. 02 9 42 01 00 | eda.admin.ch/sofia

Notruf

Notrufnummer für Polizei, Notarzt, Feuerwehr und Bergrettung: Tel. 1 12

Internetzugang & WLAN

Das so gut wie überall in Cafés, Restaurants, Parks und sogar in der U-Bahn verfügbare drahtlose Internet hat herkömmliche Internetcafés fast völlig überflüssig gemacht. Vor allem in abgelegenen Orten in den Bergen wirst du leider damit leben müssen, dass es heißt: „kein Empfang!“

Telefon & Handy

Hotels bieten Stadtgespräche häufig sehr günstig, in Sofia sogar kostenfrei an. Auslandsgespräche dagegen sind teuer. Vorwahlen: 0049 nach Deutschland, 0043 nach Österreich, 0041 in die Schweiz, 00359 nach Bulgarien, dann jeweils die Ortsvorwahl ohne die Null.

Feiertage, Feste & Veranstaltungen

Veranstaltungen

März/ April

Martenski Muzikalni Dni (Russe): internationales Festival für sinfonische, Kammer- und Opernmusik

Lazarovden (ganzes Land): Fruchtbarkeitsfest und Brautschau – junge Mädchen in Trachten singen und tanzen.

Sofia International Film Festival, siff.bg

Mai

Georgievden (ganzes Land): Militärparaden und Feierlichkeiten am 6. Mai, dem Tag des Schutzheiligen der Armee

Nestinarstvo (Balgari, Brodilovo, Rezovo): Feuertänze auf glühenden Kohlen zum Namenstag der hl. Elena und des hl. Konstantin am 21. Mai

Juni

Festival der Rosen (Karlovo und Kazanlak), rosefestivalkazanlak.com

Mitte Juni - Mitte August

Varnaer Sommer: klassische Musik, Oper und Ballett, varnasummerfest.org

Juli

Perelik World Music & Jazz-Festival: Musikfestival auf dem 2091 m hohen Berg in den Rhodopen

Burgas Sand Sculptures Festival: Künstler aus aller Welt formen riesige, zum Teil groteske Figuren, sandfestburgas.com

From A to Jazz (Sofia): Das Jazzfestival im Südpark lockt über 100 000 Aficionados und etliche Top-Acts aus aller Welt an, atojazz.bg

Joghurt-Festival (Razgrad)

August

Bansko Jazz Festival: banskojazzfest.com

Folklorefestival (Koprivshtitsa): Mischung aus Popfestival und mittelalterlichem Jahrmarkt

Kapana Fest (Plovdiv): Kunst- und Musikfestival

September

Apollonia Fest (Sozopol): Festival der Künste, apollonia.bg

Feiertage

1. JanuarNeujahr
3. MärzNationalfeiertag
März/AprilOstermontag (Termin richtet sich nach dem orthodoxen Kalender)
1. MaiTag der Arbeit
6. MaiTag der bulgarischen Armee
24. MaiTag der bulgarischen Bildung und Kultur, im Volksmund Kiril und Metodij
6. SeptemberTag der Vereinigung
22. SeptemberTag der Unabhängigkeit
1. NovemberTag der Volksaufklärer
24., 25. und 26. DezemberWeihnachten
Mobilität vor Ort

Auto

Der nationale Führerschein genügt, die internationale grüne Versicherungskarte ist obligatorisch, sonst ist an der Grenze eine Haftpflichtversicherung abzuschließen. Für Schadensregulierung ist ein Polizeiprotokoll erforderlich. Im Straßenverkehr in den großen Städten geht es legerer zu als in Deutschland. Straßenmarkierungen und Verkehrsschilder werden oft eher als Empfehlung verstanden. Höchstgeschwindigkeiten: PKW auf Autobahnen 140 km/ h, auf Landstraßen 90 km/ h, in Ortschaften 50 km/ h; PKW mit Wohnwagen und Motorräder 100/ 70/ 50 km/ h. Ganzjährig muss auch tagsüber das Abblendlicht eingeschaltet werden. Promillegrenze: 0,5. PKW und Wohnmobile benötigen eine Vignette, die an den Grenzübergängen in drei Varianten erhältlich ist: Sieben Tage kosten 8 Euro, ein Monat 15 und ein Jahr 50 Euro. Der Pannendienst hat die Rufnummer Tel. 02 9 11 46, vom Handy: 1 46.

Öffentliche Verkehrsmittel

Wenn du dich den Gefahren des Autofahrens nicht aussetzen willst, fahr mit den Öffentlichen. Vor allem in Sofia fährst du damit gut, es gibt drei U-Bahn-Linien, die dich durch die Stadt bringen. Vom Flughafen führt die Linie 1 in die Innenstadt, der Hauptbahnhof ist mit Linie 2 zu erreichen. Vom Flughafen ins Zentrum braucht sie 20 Minuten, zum Bahnhof mit Umsteigen an der Station Serdika sind es weitere fünf Minuten. Aber auch jenseits der Hauptstadt gibt es ein dichtes Netz an preiswerten öffentlichen Verkehrsmitteln. Im Fernverkehr ist meist der Bus der Eisenbahn vorzuziehen. Zu empfehlen sind die großen Gesellschaften Etap Adress/Grup plus (etapgroup.com) und Biomet (biomet.bg). Zentraler Busbahnhof in Sofia: centralnaavtogara.bg. Ein guter Tipp sind die Nachtzugverbindungen zwischen Sofia und der Schwarzmeerküste. Im Sommer empfiehlt sich allerdings eine frühzeitige Reservierung, um noch ein Bett zu bekommen. Inlandsflüge gibt es zwischen Sofia und Varna und zwischen Sofia und Burgas.

Taxi

Taxi fahren ist günstig. Achte allerdings vor dem Einstieg darauf, welche Tarife auf der Tabelle im jeweiligen Taxi verzeichnet sind. Ein Schild mit dem Kilometerpreis muss sichtbar an der Frontscheibe oder am Fenster des Wagens hängen. Ist dort ein überhöhter Preis ausgewiesen, muss er auch bezahlt werden. Frag den Taxifahrer nach dem Gesamtpreis, bevor du einsteigst. Ein Taxameter ist Pflicht – geht er nicht oder läuft er auffallend schnell, beende die Fahrt! Eine Quittung auszustellen ist ebenso vorgeschrieben.

Freizeit & Genießen

Essen und Trinken

Fleisch, eine Menge Fleisch. Vorzugsweise gegrillt. Dazu haufenweise Knoblauch, gern auch als Zutat eines Joghurtdips. Aber die bulgarische Küche ist viel mehr als bifteki und tarator: Sie ist aromatisch und abwechslungsreich – und auch Vegetarier müssen nicht darben.

Für jeden Geschmack und Geldbeutel

An Qualität und Auswahl von Restaurants mangelt es schon lange nicht mehr. Neben klassischen Restaurants gibt es volkstümlich eingerichtete, kleine Wirtshäuser (han, hanche). Mehana nannte man früher eine einfache Kneipe; heute werden in diesen typisch bulgarischen Lokalen neben Bier, Schnaps und Wein auch frische Salate, Gegrilltes und regionale Gerichte serviert. In den letzten Jahren haben viele modern eingerichtete Cafés eröffnet, die sowohl mittags als auch abends eine gute Auswahl an Vor-, Haupt- und Nachspeisen anbieten. In den größeren Städten und in den Tourismuszentren gibt es zudem Pizzerias und internationale Fast-Food-Restaurants. Und auch für den Snack zwischendurch ist gesorgt: Da die Bulgaren gern knabbern, stehen an fast jeder Ecke Verkäufer mit Erdnüssen, Sonnenblumen- und Kürbiskernen.

Obwohl sich mittlerweile ein reiches Angebot an sogenannten Kaffeehäusern entwickelt hat, ist die traditionelle sladkarnitsa nach wie vor beliebt. Der „Ort fürs Süße“ (so die wörtliche Übersetzung) ist eine Art Konditorei und volkstümliches Gemeingut. Gib bei Bestellung des Kaffees unbedingt an, welche Art du wünscht (Espresso, Cappuccino, Nescafé oder türkischen Kaffee), und, um einen Zuckerschock zu vermeiden, auch den Grad der Süße, da z. B. beim türkischen Kaffee der Zucker mitgekocht wird.

Die Preise in den Restaurants sind durchweg erschwinglich: Für rund 30 Euro inklusive Getränken wanken zwei Personen pappsatt aus der Gaststube. Nur in einigen Nobelrestaurants der großen touristischen Zentren werden westeuropäische Preise aufgerufen – manchmal auch mehr.

Obst und Gemüse, lokal und aromatisch

In der bulgarischen Küche spielt die Verwendung von einheimischem Gemüse und Früchten eine große Rolle. Berge von Wassermelonen türmen sich ab dem Frühsommer an den Straßenrändern. Im Herbst werden sie von Kürbissen, später dann von Kohlköpfen abgelöst. Man ist hier stolz auf die im Land angebauten Früchte. Beiß in eine bulgarische Tomate und du weißt, warum.

Bulgarien ist und bleibt übrigens eine gentechnikfreie Zone. Der Grund sind die strengen Schutzbestimmungen rund um Naturschutzgebiete, Bioanbauflächen und Bienenstöcke. Bulgarien ist ein Land der Hobbyimker, es bleibt praktisch kein Platz für genmanipulierte Pflanzen. Geplant ist, die Biolandwirtschaft auszubauen.

Der Tag beginnt fettig

Das Frühstück hat in Bulgarien – wie in allen südeuropäischen Ländern – keine besonders große Bedeutung. Die meisten Hotels haben sich natürlich mit einem entsprechenden Angebot an die mitteleuropäischen Gewohnheiten angepasst. Bist du Selbstversorger, kommst du an den typischen Backwaren nicht vorbei, die nicht gerade leichte Kost sind. Hierzu zählt die banica, auch unter ihrem türkischen Namen byurek geläufig, eine meist mit Schafskäse, manchmal auch mit Hackfleisch gefüllte Blätterteigrolle. Man bekommt sie in Lokalen, die eine Mischung aus Bäckerei und Snackbar darstellen. Falls du morgens schon einen süßen Zahn hast: Die pfannkuchenartige, mit Puderzucker bestreute mekica ist nicht nur bei Kindern ein Renner.

Nazdrave – Und das Brot nicht vergessen

Ein echtes bulgarisches Mahl beginnt üblicherweise mit einem kleinen Salat und einem rakia: Das bulgarische Nationalgetränk ist ein hochprozentiger Obstschnaps, meist aus Pflaumen oder Trauben gebrannt. Von den zahlreichen Sorten rühmen die Bulgaren am meisten den Pflaumenschnaps Troyanska Slivova. Außerdem zu empfehlen sind die etwas milderen Muskatova- Sorten, vor allem der Burgaska Muskatova oder Slivenska Perla. Zu den Hauptgerichten wird oft keine Beilage, sondern nur Brot gereicht, das allerdings unbedingt dazugehört. Als „Garnitur“ gibt es allerlei Kartoffelvariationen.

Sogar die einfachsten Restaurants bieten eine große Auswahl an Vorspeisen wie kyopolu, gebratene Leber oder panierten Schafskäse. Die Hauptgerichte basieren hauptsächlich auf Fleisch und es kann tatsächlich vorkommen, dass man als Vegetarier gefragt wird, ob man denn wenigstens Lamm esse. Sehr beliebt sind kebapcheta oder Steaks vom Grill. Typisch sind die mit Hackfleisch gefüllten Paprikaschoten oder Weinblätter. Für Letztere gibt es auch eine vegetarische Variante. Für Vegetarier ist dies aber nicht die einzige Alternative: Wer einmal ein hausgemachtes gyuvech oder kachamak probiert hat, wird auch fleischlos glücklich.

Zuckerbomben zum Nachtisch

Die Desserts sind meist sehr süß. Dazu gehören verschiedene Sorten baklava, ein Gebäck aus Blätterteig, das mit gehackten Walnüssen gefüllt, mit einem Sirup aus gekochtem Zuckerwasser getränkt und mit Zimt gewürzt wird. Auch Joghurt mit Honig, Crème Caramel oder Eis sind typische Nachspeisen. Dazu wird frisches Obst der Saison serviert.

Fünf Jahrtausende Wein

Der bulgarische Wein kann auf eine fast 5000-jährige Tradition zurückblicken. Schon Homer erwähnt in seiner Ilias die regelmäßigen Lieferungen von thrakischem Wein, die Troja erreichten. Auch in der Odyssee findet der „wie Honig süße Wein“ bereits Erwähnung. Zwar ist das Land für Liebhaber trockener Weine immer noch kein Traumziel, doch das Angebot hat sich dank vieler kleiner Privatkellereien in den letzten Jahren stetig verbessert. Vor allem die Cuvées sind zu empfehlen.

Die besten Rotweine – wie etwa der Mavrud aus Asenovgrad – sind vollmundig und robust. Viele der guten Weißweine zeichnet ein angenehmes Bukett aus. Einheimische Rebsorten, die du unbedingt probieren solltest, sind Gamza, Mavrud, Pamid, Dimyat und Misket, die auch Weinliebhaber bisweilen äußerst positiv überraschen.

Trinkgeld

Bakshish ist das bulgarische Wort für Trinkgeld. Zehn Prozent des Rechnungsbetrags im Restaurant werden dankbar angenommen.

Einkaufen und Shoppen

Sei für Überraschungen offen und begreif den Einkaufsbummel als ausgedehnten Spaziergang – dann ist Shopping in Bulgarien ein tolles Erlebnis.

Du musst feilschen!

Außerhalb der Stadtzentren haben sich Basare etabliert, für die Flohmarkt eine verniedlichende Bezeichnung wäre. Ramsch jeglicher Art wird hier angeboten, von der verrosteten Mistgabel bis zum krächzenden Grammofon. Viele Anbieter kommen aus Russland, China, der Türkei, dem früheren Jugoslawien. Der größte Basar auf dem ganzen Balkan ist der Stokov Bazar Iliyantsi (Ulitsa Svoboda 1231) in Sofia.

Was man so braucht fürs Leben

Jede größere Stadt hat mindestens einen Markt. Bauern aus der Umgebung verkaufen ihre Erzeugnisse: Obst, Gemüse, Käse, Fleisch, Eier. Sehr bekannt ist der Frauenmarkt Zhenski Pazar in Sofia, wo du neben Obst und Gewürzen auch traditionelle bulgarische Töpferwaren kaufen kannst.

Geschickte Hände

Ob Töpferwaren, Porzellanservice, Lederwaren, Gehäkeltes, Geklöppeltes oder Besticktes: Traditionelles Handwerk wird gepflegt; Schals, Tischdecken oder Tongefäße sind ideale Mitbringsel. Wie wäre es mit einem sasch, einer Art Tischgrill mit Tonplatte?

Von Kopf bis Fuß

Die Zahl der kleinen Boutiquen in den Städten ist riesig, die Preise reichen von richtig teuer bis hin zu Schnäppchen. Vorsicht ist bei angeblichen Markenwaren geboten – oft handelt es sich um billige Imitate. Viele international bekannte Marken lassen ihre Schuhe in Bulgarien herstellen, vor allem spanische und italienische Fabrikate. Falls du zufällig durch Peshtera kommst: Hier ist das Zentrum der bulgarischen Schuhindustrie. Schickes Schuhwerk, auch von Qualitätsmarken, findest du hier für einen Bruchteil des eigentlichen Preises. Aber auch in anderen Städten lohnt ein Blick in die Schuhgeschäfte.

Hochprozentiges

Das Beste aus Pflaume, Weintraube und Anissamen: Der Rachenputzer Troyanska Slivova, der Weinbrand Pliska oder der dem französischen Pastis ähnelnde Anisschnaps Mastika haben es in sich. Und bulgarische Rotweine haben in den letzten 20 Jahren einen riesigen Qualitätssprung gemacht. Besonders empfehlenswert sind die Cuvées und die autochthonen Trauben Melnik und Mavrud. Von den gelegentlich an Straßenständen angebotenen, importierten Getränken lass besser die Finger – es handelt sich meist um Fakes.

Mit Schirm und viel Geschmack

Bulgarien ist eines der pilzreichsten Länder Europas. Da Pilze in der regionalen Küche aber keine große Rolle spielen, sind sie im Vergleich zu Mitteleuropa ziemlich günstig. Vor allem getrocknete Steinpilze, die du auf fast jedem Markt findest, sind ein äußerst geschmackvolles Mitbringsel.

Ikonisches

Man muss nicht religiös sein, um die Ikonenmalerei zu schätzen. Diese jahrhundertealte Kunst wurde in Bulgarien zur Perfektion gebracht. Ein ungewöhnliches Souvenir, das allerdings auch seinen Preis hat. Eine hochwertige Ikone kann schon mal mehrere Hundert Euro kosten.

Öffnungszeiten

In der Regel haben Geschäfte montags bis freitags von 10 bis 19 Uhr, Lebensmittelgeschäfte von 8 bis 20 Uhr und Banken von 9 bis 16 Uhr auf. Auch sonntags sind viele Supermärkte, Einkaufszentren und kleine Läden geöffnet. In fast allen größeren Städten gibt es Lebensmittelgeschäfte, die durchgängig geöffnet haben. In Gaststätten kennt man keinen Ruhetag. Viele Museen haben montags geschlossen.

Fotografieren

Die meisten Bulgaren lassen sich gern fotografieren und nehmen es mit südländischer Gelassenheit. Das Fotografieren militärischer Anlagen ist untersagt. In Kirchen wird es unterschiedlich gehandhabt, mitunter bestehen Fotografierverbote.

VorspeisenHauptgerichteDesserts

KyopoluAuberginensalat mit Knoblauch
OvcharskaHirtensalat mit Schinken, Oliven und geriebenem Schafskäse
Sirene po shopskiIm Tontopf gebackener Schafskäse mit Tomaten und Ei
SnezhankaGurkensalat in eingedicktem Joghurt, mit Walnussstückchen garniert
TaratorKalte Gurkensuppe, angemacht mit Dill, Walnüssen und viel Knoblauch
GyuvechIm Topf gebackene Mischung aus Gemüse mit Fleisch und Kartoffeln
KachamakMaisbrei, mit Ei und Käse im Tontopf überbacken
KyufteHackfleischklößchen vom Grill
KavarmaGulasch vom Schwein mit Gemüse und Tomatenmark, im Tontopf serviert
LukankaLuftgetrocknete bulgarische Salami, in Scheiben geschnitten serviert
Meshana skaraGemischtes Fleisch vom Grill
MusakaAuflauf mit Auberginen, Kartoffelscheiben, Tomaten und gehacktem Fleisch
SkumriyaGegrillte Makrele
Shopska-SalatTomaten-Gurken-Salat mit Paprika und geriebenem Schafskäse
PalachinkaGefüllter Pfannkuchen
BaklavaSüße, mit Nüssen gefüllte Blätterteigtasche, mit einer Kugel Vanilleeis serviert
Stichworte

Braindrain

Rund ein Viertel der Bulgaren lebt im Ausland, um die 2,5 Mio. Vor allem junge und gut qualifizierte Bulgaren haben ihr Heimatland in Richtung Westen verlassen auf der Suche nach einem besseren Leben – ein gefährlicher Braindrain. Seit ein paar Jahren gibt es jedoch auch eine Wanderungsbewegung in die entgegengesetzte Richtung. Erst entdeckten britische Pensionäre Bulgarien als idealen Ruhesitz, an dem sie im Wortsinn mit ihrem Pfund wuchern können. Ihnen folgten deutsche Rentner, weil sie die vielfältige Natur und reiche Kultur des Balkanlands schätzen, aber auch weil sie rechnen können: Ihre knapp bemessene Rente erlaubt ihnen zwischen Donau und Schwarzem Meer einen angenehmeren Lebensabend.

Renaissance auf Bulgarisch

Du wirst es in diesem Buch des Öfteren lesen: Die Periode zwischen 1762 und 1878 gilt als Zeit der „Nationalen Wiedergeburt“. Sie lieferte den kulturellen und politischen Nährboden für das neuzeitliche Bulgarien. Den Anstoß gab der Mönch Paisii, der 1762 das erste Werk über die slawisch-bulgarische Geschichte vollendete, mit dem er vor allem ein nationales Bewusstsein des Volks für seine Vergangenheit, sein Brauchtum und seine Sprache wecken wollte. Mit Erfolg! 1870 erreichte die von Paisii initiierte Bewegung die Loslösung vom griechischen Patriarchat in Konstantinopel und damit eine eigene Kirche. Die teils national, teils demokratisch geprägte Bewegung nahm den Kampf um die Befreiung vom Osmanischen Reich auf. Höhepunkt war der Aprilaufstand 1876, der blutig niedergeschlagen wurde. Prominentestes Opfer dieses Aufstands war der bulgarische Nationaldichter und Freiheitskämpfer Hristo Botev. Nur zwei Jahre später erlangte Bulgarien als Folge des russisch-türkischen Kriegs die Selbstständigkeit. Um den Aprilaufstand ranken sich viele heroische Legenden, die ins historische Gedächtnis Bulgariens eingingen. Am Todestag von Hristo Botev, dem 2. Juni, heulen um Punkt 12 Uhr die Sirenen im Land, die Menschen halten in ihrer Arbeit inne, an den Kreuzungen stoppt der Verkehr im Gedenken an den Dichter und die Ziele seiner Generation.

Mikrokultur

Der bulgarische Naturjoghurt kiselo mljako (saure Milch) kann wahre Wunder bewirken – das behaupten zumindest die Bulgaren. Er sorgt für ein langes, gesundes Leben, verbessert die Haut, lindert Sonnenbrand und hilft der Verdauung. Eine Mahlzeit ohne Joghurt ist für Bulgaren einfach kein Essen. Zubereitet als Voroder Nachspeise, als Beilage zum Hauptgericht, zum Frühstück oder als kleiner Snack für zwischendurch: Platz für Joghurt ist immer! Er wird mithilfe der Bakterienkultur Lactobacillus bulgaricus hergestellt und hauptsächlich aus Kuhmilch gewonnen. Als besondere Spezialität gilt Joghurt, der aus Schafs- oder Büffelmilch produziert wird. Diese Sorten haben einen höheren Fettanteil und sind etwas strenger im Geschmack. Es gilt: Je mehr Fett im Joghurt enthalten ist, desto fester ist seine Konsistenz. Der beste Joghurt ist derjenige, der sich mit einem Messer schneiden lässt.

Einfach dufte

Das Rosenöl ist der vielleicht bekannteste Exportschlager Bulgariens. Das kostbare ätherische Öl wird aus den Blütenblättern der Damaszenerrose gewonnen. Rosenöl gibt es überall im Land als Souvenir in kleinen Behältern aus Holz zu kaufen. Auch die daraus hergestellten Kosmetikprodukte wie Gesichtscremes, Rosenwasser, Parfums und Seifen werden nicht nur im berühmten Tal der Rosen verkauft, sondern auch überall, wo es Touristen gibt.

Die Alphabetisierer

Die Brüder Kyrill (geb. 826 oder 827, gestorben 869) und Method (geb. vermutlich 815, gestorben 885), im Westen unter der Bezeichnung „Slawenapostel“ bekannt, sind die Begründer des slawischen Alphabets, der slawischen Schriftsprache und Literatur. Sie wurden in Saloniki (dem heutigen Thessaloniki) geboren und in Byzanz ausgebildet. Die Verehrung für die beiden Slawenapostel ist bei den Bulgaren über alle politischen Systeme hinweg lebendig geblieben. Am 24. Mai wird der „Tag der bulgarischen Bildung und Kultur“ begangen.

Freundschaftsbändchen

Am 1. März überreichen sich die Menschen im ganzen Land gegenseitig die martenitsa – rot-weiße Troddeln aus Wolle, meist zwei, die jeweils an einem roten oder weißen Wollfaden baumeln und oben miteinander verknotet sind. Hiermit wünscht man dem oder der Beschenkten Gesundheit und feiert gleichzeitig den beginnenden Frühling. Traditionell gilt die martenitsa auch als Symbol für Fruchtbarkeit, weswegen sie manchmal auch blühenden Obstbäumen oder jungen Tieren angehängt wird. Bevor du das tust, solltest du aber einen Storch gesehen haben – sonst wirkt der Zauber nicht.

Nicht aus der Reihe tanzen!

Der Horo gehört in den Dörfern zu jedem Fest dazu, in touristischen Lokalen steht er ebenso auf dem folkloristischen Programm. Auch in den Großstädten tanzen die Bulgaren, Jung wie Alt, bei Hochzeiten und anderen großen Feiern diesen Reigentanz. Lass dich nicht von den meist komplizierten Taktarten abschrecken, mach einfach mit! Die Tanzführer, die die Figuren und Schritte der Kette angeben, sind höchst flexibel und improvisieren häufig die Formen. Solltest du aus dem Takt oder gar aus dem Gleichgewicht geraten: Dein Nachbar hält dich sicher fest und führt dich gern und geduldig in den Rhythmus zurück.

Spannungsverhältnis

Mehr als ein Sechstel der knapp 7 Mio. Einwohner gehört nicht dem Volk der südslawischen Bulgaren, sondern einer der nationalen bzw. ethnisch-religiösen Minderheiten an. Türken stellen die größte Gruppe, danach folgen die Roma und die bulgarischen Muslime, die Pomaken. Auf politischer Ebene kommt es immer wieder zu Spannungen zwischen Nationalisten und den Parteien der Türken. Ende der 1980er-Jahre zwang das kommunistische Regime die bulgarischen Türken, ihre arabischen Namen durch bulgarische zu ersetzen und ihre Bräuche und sogar ihre Sprache auf das Private zu beschränken. Diese Zeit ist im Bewusstsein der Türken noch sehr präsent. Im Alltag ist das Zusammenleben in den gemischten Gebieten aber meist reibungslos. Problematisch dagegen ist das Verhältnis zu den Roma. Sie sind starker Diskriminierung ausgesetzt; die staatlichen Integrationsprogramme änderten daran bisher kaum etwas. Viele Roma leben am Rand der Großstädte in ghettoartigen Vierteln unter zum Teil schlechten hygienischen Bedingungen.

Von wegen Schall und Rauch

Namen haben keine Bedeutung? Für Bulgaren schon! Geburtstage werden kaum gefeiert, dafür aber die jeweiligen Namenstage. Viele Eltern wählen heute wieder bewusst alte bulgarische Namen für ihre Kinder oder halten an der Tradition fest, dass der Nachwuchs den Namen von Großmutter oder Großvater bekommt. Populäre Namenstage sind etwa der 1. Januar (Vasil), der 6. Mai (Georgi), der 6. Dezember (Nikolai) und der 27. Dezember (Stefan). Das Namenstagskind wird ohne Einladung besucht und ihm damit die Ehre erwiesen. Überall im Land werden an den wichtigsten Namenstagen alte bulgarische Bräuche zelebriert. Am Georgstag wird Lammfleisch gegessen, am Todortag werden Reiterkämpfe veranstaltet und am Jordanstag springen junge Männer in die kalten Flüsse, um ein Kreuz aus dem Wasser zu holen.

Melodien für Millionen

Die Bulgaren sind ein musikbegeistertes Volk, das gerne musiziert und seine Musiker verehrt. Eine entsprechend große Rolle spielt die Musik in der kulturellen Tradition des Landes. Bulgarische Volksweisen klingen mit ihren ungeraden Takten für ungeübte Ohren fremd – das von Valya Balkanska gesungene Volkslied „Izlel ye Delyo Haydutin“ wurde zusammen mit Bach, Beethoven und Chuck Berry sogar ins All geschossen – wie das wohl bei den Außerirdischen ankommt? Dominierte in der Popmusik bis 1989 der dem westeuropäischen Schlager entsprechende bulgarische estrada, so schwappte nach der Wende aus Serbien eine Art orientalisch angehauchter Pop-Folk herein. Seitdem spaltet dieser sogenannte chalga das Publikum. Vor allem das Bildungsbürgertum lehnt die Musik mit ihren arabesken Melodien und den Bauchtanzrhythmen als „unbulgarisch“ ab. Die gesellschaftliche Elite rümpft die Nase und geißelt die Texte der Chalga-Hits als kitschig und vulgär. Bei den meisten Jugendlichen kommt das, was man auch einfach als Balkanmusik bezeichnen kann, trotzdem – oder vielleicht genau deshalb – gut an. Unterstützung bekommen sie von der New York Times: Azis, Bulgariens berühmtesten Chalga-Sänger, zählt die Zeitung zu den 25 Popstars, die im 21. Jh. wegweisend sein werden. Hör mal rein!

Neue Zähne unter Palmen

Der OP- oder auch Gesundheitstourismus gewinnt überall in Osteuropa an Bedeutung. Bulgarien macht dabei keine Ausnahme. Zahnarztpraxen und Fachkliniken werben für ihre Dienstleistungen mit gut ausgebildetem Fachpersonal und niedrigen Preisen. In Varna und am Schwarzen Meer gibt es unzählige Zahnkliniken, spezielle Reisebüros locken mit der Kombination von Sonnenstrand und strahlendem Lächeln. Reisebüros organisieren den Aufenthalt der Touristen. So verlockend es klingt: Es bleibt immer ein Restrisiko, dass die preiswerte Behandlung missglückt.

Politiker oder Witzfiguren?

Er war Feuerwehrmann und hat nach dem Sturz des Kommunismus 1989 als Bodyguard dem geächteten KPChef Todor Zhivkov und dem heimgekehrten Zaren Simeon Sakskoburggotski Bewunderer und Missgünstige vom Leib gehalten. Ab 2009 regierte Bojko Borissov das Land als konservativer Ministerpräsident drei Amtszeiten lang. „Ihr (das Volk) seid simpel und ich bin simpel, deshalb verstehen wir uns“, lautete sein Erfolgskonzept. Der Mann ist in Bulgarien Kult, immer noch, obwohl das Volk ihn nach den landesweiten Protesten 2020 bei den Parlamentswahlen im April und im Juli 2021 abgewählt hat. Slawi Trifonov, populärer satirischer Fernsehmoderator und Chef der jungen Protestpartei „Es gibt so ein Volk“ gewann zwar die Wahl, weigerte sich dann aber, eine Regierung zu bilden. Gelungene Satire? Ein bulgarischer Jan Böhmermann? Die Bulgaren fanden die Situation gar nicht witzig. Bojkos Comeback folgte prompt 2023. Da weiß man wenigstens, wer einen verschaukelt ...

Bloss nicht!

In der Stadt Auto fahren

Der Straßenverkehr in den Großstädten ist chaotisch, vor allem in Sofia und Varna. Am besten steigst du auf die öffentlichen Verkehrsmittel oder das Taxi um. Im Abschleppen sind die Bulgaren nämlich sehr schnell.

Ohne Worte kommunizieren

Verkehrte Welt: Schütteln Bulgaren den Kopf, dann heißt das „Ja“. Nicken sie dagegen, bedeutet das „Nein“. In der Alltagskommunikation kann das zwischen Einheimischen und Touristen gelegentlich zu Missverständnissen führen.

Kulinarische Vergleiche

Die Blätterteigtasche banica kennst du vom türkischen Imbiss als Börek, kyufte macht dein Stammgrieche als Keftedákia auch und die kebapche heißen beim Kroaten um die Ecke Čevapčići? Denk noch nicht einmal daran! Die bulgarische Küche ist einzigartig – wenn es Gemeinsamkeiten gibt, dann haben sich die Nachbarn von ihr inspirieren lassen.

Politisieren

Die Bulgaren selbst sind die schärfsten Kritiker ihres Landes. Auf Kritik von außen reagieren viele aber gereizt. Natürlich kannst du deine Meinung äußern, fass sie aber in wohltemperierte Worte. Wenn es um Mazedonien geht, behalte deinen Standpunkt aber lieber für dich.

Nachts unaufmerksam unterwegs

Vorsicht im Dunkeln! Nicht Diebe, sondern die Schlaglöcher in den Straßen sind ein Risiko für die Fußgänger. Nimm besser eine Taschenlampe mit, um dieser Gefahr aus dem Weg gehen zu können. Und fährst du Auto, rechne immer mit einem fehlenden Stück Straße.

Einreisebestimmungen für deutsche Staatsbürger

Bulgarien liegt auf der wichtigsten Transitroute für den Straßenverkehr von Deutschland über Serbien oder Rumänien in die Türkei. In der Ferienzeit entstehen durch den Urlaubsverkehr - insbesondere an Wochenenden - an den Grenzübergängen häufig Verkehrsstaus mit mehrstündigen Wartezeiten. Es wird deshalb empfohlen, Reisen in dieser Zeit am Wochenende zu vermeiden und auf Wochentage auszuweichen.

Die Grenzen von Bulgarien zu Serbien, zur Türkei und zur Republik Nordmazedonien sind -Außengrenzen. Bulgarien ist seit März 2024 Teil des Schengenraums. An den Landesgrenzen finden jedoch weiterhin Grenzkontrollen statt; es muss daher bei allen Grenzübertritten über Land mit Ausweis- und Zollkontrollen gerechnet werden. Grenzkontrollen an Flughäfen und Seehäfen für Reisen innerhalb des Schengenraums finden seit März 2024 nicht mehr statt.

Aufgrund von umfangreichen Bauarbeiten auf bulgarischer Seite kommt es in Abhängigkeit von der allgemeinen Verkehrssituation immer wieder zu zusätzlicher Staubildung am Grenzübergang Kalotina/Gradinje (Serbien), wodurch längere Wartezeiten einzukalkulieren sind.

An den Grenzübergängen zu Rumänien Ruse/Giurgiu und Calafat/Vidin kann es insbesondere bei erhöhtem Verkehrsaufkommen an langen Wochenenden und in der Ferienzeit weiterhin zu teilweise erheblichen Verzögerungen kommen, insbesondere bei der Lkw-Abfertigung.

Die Einreise und der Transit mit in der Russischen Föderation zugelassenen Pkws nach Bulgarien sind aufgrund Art. 3i der -Verordnung 833/2014 grundsätzlich untersagt.

Der Benutzer oder Besitzer eines solchen Kfz muss mit dem Fahrzeug in die Russische Föderation zurückkehren oder die Grenze ohne dieses überqueren.

Kurzfristige Änderungen und Grenzschließungen können nicht ausgeschlossen werden. Weitere Informationen (auch zu möglichen Ausnahmen sowie weiteren Einfuhrbeschränkungen, z. B. falls Gegenstände nicht offensichtlich zum persönlichen Gebrauch während der Reise bestimmt sind) erteilt die bulgarische Zollbehörde.

Es gibt Inlandsflüge, Eisenbahn- und Busverbindungen sowie Taxis.

Bei der Benutzung von Taxis sollte vor dem Einsteigen auf den Preisaufkleber geachtet werden, der für alle Taxis gesetzlich vorgeschrieben ist und sich am Fenster der hinteren Türen befindet. Die meisten haben einen Tarif von ca. 1 BGN pro Einheit (unterschiedlich bei Tag oder Nacht). Vereinzelt werden weitaus höhere Preise verlangt (in Urlaubsorten). Dies ist nicht ungesetzlich und regional abweichend zulässig. Alle Taxis in Bulgarien sind gelb bzw. beige und mit Taxametern ausgestattet. In einzelnen Fällen können die Taxameter manipuliert sein. Seriöse Taxiunternehmen verfügen in der Regel über eine App, bei der man sich registrieren und über die man zuverlässig ein Taxi bestellen kann.

Der Zustand vieler Straßen (hauptsächlich innerorts, aber auch Landstraßen) ist schlecht. Große und tiefe Löcher im Belag sowie Steine und andere unvorhersehbare Hindernisse sind nicht selten. Wegen der damit verbundenen Gefahr von Unfällen und Beschädigungen ist vor allem bei Fahrten in Dunkelheit erhöhte Wachsamkeit geboten.

Es besteht ganzjährig die Pflicht, auch tagsüber mit Abblendlicht zu fahren.

Die Höchstgeschwindigkeit für normale Pkw (Kategorie B, keine Kleinbusse zur Personenbeförderung) beträgt, sofern keine anderen Regelungen örtlich getroffen wurden, innerorts 50 km/h, außerorts 90 km/h, auf Schnellstraßen 120 km/h und auf Autobahnen 140 km/h. Die höchstzulässige Blutalkoholkonzentration für Fahrzeugführer liegt bei 0,5 Promille. Bei Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung ist mit Geld- und Haftstrafen und - insbesondere bei Alkoholverstößen und Geschwindigkeitsübertretungen -Führerscheinentzug sowie Einzug der Kennzeichen zu rechnen.

Bei Fahrern mit einer festgestellten Blutalkoholkonzentration von über 1,2 Promille kann bis zum Abschluss des Gerichtsverfahrens das Fahrzeug beschlagnahmt werden. Sofern der Fahrer nicht Halter des Fahrzeugs ist, hat er eine Kaution in Höhe des Gegenwerts des betreffenden Fahrzeugs zu hinterlegen.

Polizeiliche Kontrollen an den Landstraßen und Autobahnen sind häufig. Verkehrspolizisten sind verpflichtet, reflektierende Schutzwesten und einen Dienstausweis mit Lichtbild, Name und Einheit zu tragen. Geldstrafen wegen Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung sind nie direkt an die kontrollierenden Verkehrspolizisten, sondern nur per Bankeinzahlung zu zahlen.

Auch im Rahmen der Grenzkontrolle wird eine Überprüfung der Fahrzeugführerin/des Fahrzeugführers auf unbezahlte Bußgelder vorgenommen. Werden unbezahlte Bußgelder, bei denen die Widerspruchsfristen abgelaufen und die nicht verjährt sind, festgestellt, wird der Vorgang vor Ort an die örtlich zuständige Nationalpolizei übergeben. Die Fahrerin/der Fahrer hat die Möglichkeit, direkt am Grenzübergang das Bußgeld zu bezahlen. Andernfalls ist damit zu rechnen, dass Führerschein und das Kfz eingezogen werden, was weitere Kosten nach sich zieht.

Der Shipkapass auf der E 85 ist ganzjährig für Fahrzeuge über zehn Tonnen gesperrt.

In der Zeit vom 15. November bis 1. März gilt landesweit eine Winterreifenpflicht (mindestens vier Millimeter Profil).

Für Fahrzeuge, die aus der Türkei kommen, hat Bulgarien die Desinfektionspflicht (gegen eine Gebühr) eingeführt. Dies kann zu zusätzlicher Staubildung an den türkisch-bulgarischen Grenzen führen.

Alle Fahrzeuge, ausgenommen Motorräder, benötigen auf den bulgarischen Nationalstraßen eine Vignette, die nur digital gegen Bezahlung per Bank- oder Kreditkarte erhältlich ist.
Die Vignette kann online bei BGToll erworben werden oder an Tankstellen, Grenzübergängen und bei den Straßenbehörden. Es gibt Vignetten für ein Wochenende, eine Woche, einen Monat, drei Monate oder ein Jahr. Es wird empfohlen, die Bestellbestätigung, die als Quittung gilt, mitzuführen und über die Gültigkeitsdauer hinaus aufzubewahren.
Die Wochen- und Monatsvignetten gelten jeweils ab dem Kauftag bis einschließlich des gleichen Tages der Folgewoche bzw. des Folgemonats. Die Jahresvignette ist ein Jahr ab einem gewünschten Datum gültig. Dieses Datum wird beim Kauf der Vignette durch den Kunden ausgewählt/bestimmt.
Wer ohne gültige Vignette fährt, muss eine Strafe in Höhe von 300 BGN zahlen, kann aber hilfsweise eine Ausgleichszahlung in Höhe von 70 BGN leisten, die ihm ermöglichen soll, zeitnah, noch am selben Tag, die erforderliche Vignette zu erwerben. Bei erneutem Fahren ohne Vignette wird aber eine Strafzahlung fällig.

Der deutsche Führerschein wird anerkannt.

Eine Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung ist in Bulgarien verboten. Die gesellschaftliche Akzeptanz der -Gemeinschaft ist im Vergleich zu anderen -Mitgliedstaaten jedoch schwächer ausgeprägt. Weder gleichgeschlechtliche Ehen noch eingetragene Partnerschaften sind derzeit zugelassen. Das bulgarische Verfassungsgericht erklärte 2018, dass das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, auch bekannt als Istanbul-Konvention, nicht der bulgarischen Verfassung entspricht.

  • Beachten Sie die allgemeinen Hinweise für.

Bulgarien ist Transitland auf der sogenannten "Balkan-Route" des internationalen Drogenschmuggels. Wegen Drogendelikten überführte Straftäter müssen mit empfindlichen und langjährigen Haftstrafen rechnen.

Beim Versuch des illegalen Grenzübertritts, etwa durch das Verstecken von Personen im Auto (auch wenn das Ziel der Reise nicht Bulgarien, sondern Deutschland ist), kann das benutzte Fahrzeug als "Tatwerkzeug" entschädigungslos zugunsten des bulgarischen Staates eingezogen werden.

Gegen Ausländer, die in Bulgarien einer strafbaren Handlung beschuldigt werden, können die bulgarischen Behörden ein Ausreiseverbot verhängen, das gewöhnlich für die gesamte Dauer der Ermittlungen aufrechterhalten wird. Die Konsequenz - auch für Touristen - kann ein monatelanger Zwangsaufenthalt in Bulgarien sein.

Als Folge einer strafrechtlichen Verurteilung wird oft ein ein- oder mehrjähriges Verbot der Wiedereinreise verhängt.

Landeswährung ist der Lev (BGN). Bargeld sollte eher in Banken als in Wechselstuben getauscht werden. Geldautomaten sind weit verbreitet. Der maximale Betrag, der üblicherweise ausgezahlt wird, beträgt zurzeit 400 BGN.

  • Lassen Sie bei der Benutzung von Geldautomaten und Zahlung mit Kreditkarte die üblichen Vorsichtsmaßnahmen gegen Betrug walten, um ein Ausspähen der Geheimzahl, eine Manipulation der Geldautomaten oder das Kopieren der Karte zu verhindern.
  • In größeren Städten ist es in der Regel problemlos möglich, mit Debit- (Girocard)/Kreditkarte zu bezahlen. In ländlichen Gegenden empfiehlt es sich sehr, zusätzlich Bargeld mitzuführen.

Für die Einreise nach Bulgarien sind keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben.

  • Achten Sie darauf, dass sich bei Ihnen und Ihren Kindern die Standardimpfungen gemäß Impfkalender des Robert-Koch-Instituts auf dem aktuellen Stand befinden.
  • Als Reiseimpfung werden Impfungen gegen Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch gegen Hepatitis B, FSME und Tollwut empfohlen.
  • Beachten Sie die Anwendungshinweise und Hilfen für die Indikationsstellung in den Reise-Impfempfehlungen.
  • Aktuelle, detaillierte Reiseimpfempfehlungen für Fachkreise bietet die .

Durch sexuelle Kontakte, bei Drogengebrauch (unsaubere Spritzen und Kanülen) und Bluttransfusionen besteht grundsätzlich ein HIV-Übertragungsrisiko.

  • Verwenden Sie stets Kondome, insbesondere bei Gelegenheitsbekanntschaften.

Bei Durchfallerkrankungen handelt es sich um häufige Reiseerkrankungen, siehe Durchfallerkrankungen. Durch eine entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen jedoch vermeiden. Zum Schutz Ihrer Gesundheit beachten Sie daher folgende grundlegende Hinweise:

  • Trinken Sie ausschließlich Wasser sicheren Ursprungs, nie Leitungswasser. Durch den Kauf von Flaschenwasser mit Kohlensäure kann eine bereits zuvor geöffnete Flasche leichter identifiziert werden.
  • Benutzen Sie unterwegs auch zum Geschirrspülen und Zähneputzen möglichst Trinkwasser.
  • Falls kein Flaschenwasser zur Verfügung steht, verwenden Sie gefiltertes, desinfiziertes oder abgekochtes Wasser.
  • Kochen oder schälen Sie Nahrungsmitteln selbst.
  • Halten Sie unbedingt Fliegen von Ihrer Verpflegung fern.
  • Waschen Sie sich so oft wie möglich mit Seife die Hände, stets jedoch vor der Essenszubereitung und vor dem Essen.
  • Wenn möglich, desinfizieren Sie Ihre Hände mit Flüssigdesinfektionsmittel.

In den Flussniederungen besteht das Risiko der Übertragung einer Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) v.a. in den Monaten April bis Oktober (spärliche Datenlage). Der in Deutschland erhältliche FSME-Impfstoff schützt. Zecken können auch andere Krankheiten (die Borreliose) übertragen.

  • Suchen Sie Ihren Körper nach Aufenthalten im Freien im o.e. Zeitraum sorgfältig nach Zecken ab und entfernen sie diese so rasch wie möglich. Für weitere Empfehlungen zu möglicherweise notwendigen Behandlungen ist ein Arzt aufzusuchen.
  • Lassen Sie sich hinsichtlich einer FSME-Impfung beraten und impfen.

Bei der Tollwut handelt es sich um eine regelmäßig tödlich verlaufende Infektionskrankheit, die durch Viren verursacht wird, welche mit dem Speichel infizierter Tiere oder Menschen übertragen werden (durch Biss, Belecken verletzter Hautareale oder Speicheltröpfchen auf den Schleimhäuten von Mund, Nase und Augen). In Bulgarien treten gelegentlich Fälle von Tollwut auf. Einen zuverlässigen Schutz vor der Erkrankung bietet die Impfung, siehe Tollwut.

  • Vermeiden Sie den Kontakt mit streunenden Tieren.
  • Lassen Sie sich hinsichtlich einer Tollwut-Impfung beraten und impfen.
  • Suchen Sie auch bei bestehender Impfung nach Kontakt mit einem potentiell infizierten Tier oder Menschen (Biss, Belecken verletzter Hautareale oder Speicheltröpfchen auf den Schleimhäuten von Mund, Nase und Augen) umgehend einen Arzt auf.

Beim West-Nil-Fieber handelt es sich um eine durch Zugvögel verbreitete, von tagaktiven Mücken auf den Menschen übertragene Viruserkrankung. In den Sommermonaten kann es in Bulgarien zu saisonalen Ausbrüchen kommen. Die Infektion verläuft überwiegend klinisch unauffällig, in seltenen Fällen können jedoch schwere neurologische Symptome auftreten. Eine Schutzimpfung oder spezifische Behandlung existiert nicht, siehe West-Nil-Fieber.

  • Schützen Sie sich zur Vermeidung von West-Nil-Fieber im Rahmen einer Expositionsprophylaxe insbesondere tagsüber konsequent vor Mückenstichen.

Die medizinische Versorgung ist nicht mit der in Deutschland vergleichbar. Zwar ist die Ausbildung der Ärzte an den großen Krankenhäusern insgesamt gut, es fehlt jedoch vielerorts an moderner medizinischer Ausstattung. Viele der in Deutschland gängigen Medikamente sind in bulgarischen Apotheken erhältlich; dennoch sollten Personen, die auf regelmäßige Einnahme von Medikamenten angewiesen sind, diese mitbringen.

Ausländische Patienten haben in der Regel die Kosten für eine ärztliche Behandlung vor Ort in bar zu bezahlen. Es wird darauf hingewiesen, dass die Kosten für die medizinische Behandlung von Ausländern relativ hoch sein können. Es sollte auf jeden Fall auf Ausstellung einer formellen Rechnung/Quittung bestanden werden.

Am Goldstrand kann vermehrt festgestellt werden, dass Privatärzte, die ihre Praxen z.T. in Hotels haben, sehr hohe Gebühren auch für einfachere Behandlungen verlangen. Vereinzelt wird von deutschen Ärzten auch über aufwändige und teure Fehldiagnosen und unnötige Behandlungen berichtet. Bei Nichtbezahlung wird mit Verhinderung der Ausreise und Passeinzug gedroht. In Einzelfällen werden Touristen durch Servicepersonal des Arztes oder z.T. auch durch einzelne Hotelmitarbeiter bedrängt, die Rechnung zu begleichen und bei Ankunft in Deutschland sogar weiter mit Telefonanrufen belästigt. Erfragen Sie die Behandlungskosten nach Möglichkeit im Voraus und wenden Sie sich in diesen Fällen bitte sofort an Ihren Reiseveranstalter und die Polizei.

In Deutschland gesetzlich Versicherte können medizinische Notfallbehandlungen in staatlichen Krankenhäusern und bei Ärzten, die mit der bulgarischen Nationalen Krankenversicherung vertraglich verbunden sind, direkt über die Versicherung abrechnen, eine Barzahlung ist dann nicht erforderlich. Voraussetzung hierfür ist die Vorlage der Europäischen Krankenversicherungskarte (European Health Insurance Card - EHIC), erhältlich bei Ihrer Krankenversicherung in Deutschland. Siehe hierzu auch die Informationen der bulgarischen staatlichen Krankenversicherung NHIF.

  • Schließen Sie für die Dauer des Auslandsaufenthaltes eine Auslandsreise-Krankenversicherung ab, die Risiken abdeckt, die von den gesetzlichen Kassen nicht übernommen werden (z. B. notwendiger Rücktransport nach Deutschland im Krankheitsfall, Behandlung bei Privatärzten oder in Privatkliniken).

Bitte beachten Sie neben dem generellen Haftungsausschluss

Einreisebestimmungen für deutsche, schweizerische und österreichische Staatsbürger

Reisewarnung

Überblick

Stand - Thu, 14 Nov 2024 13:45:00 +0100
(Unverändert gültig seit: Thu, 14 Nov 2024 13:23:54 +0100)

Letzte Änderungen:

Einreise und Zoll - Einfuhrbestimmungen

Redaktionelle Änderungen

Lagen können sich schnell verändern und entwickeln. Wir empfehlen Ihnen:
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- Registrieren Sie sich in unserer Krisenvorsorgeliste.
- Beachten Sie die Hinweise im Ratgeber für Notfallvorsorge und  des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.
- Bitte beachten Sie die Hinweise unter COVID-19.
- Achten Sie auf einen ausreichenden Reisekrankenversicherungsschutz.
- Erkundigen Sie sich vorab bei den Behörden/Botschaften Ihres Reiselandes zu den aktuell geltenden, verbindlichen Einreisebestimmungen sowie bei Ihrem Reiseveranstalter/Ihrer Flug-/Schifffahrts-/Eisenbahngesellschaft nach den geltenden Beförderungsbestimmungen.
- Verfolgen Sie bei Ihrer Reiseplanung/während Ihrer Reise Nachrichten und Wetterberichte.
- Beachten Sie unseren Haftungsausschluss und den Hinweis zu Inhalten anderweitiger Anbieter.

Sicherheit

Terrorismus

Aufgrund der bestehenden weltweiten Gefahr terroristischer Anschläge wurden in Bulgarien die allgemeinen Sicherheitsvorkehrungen verstärkt. Insbesondere wurden umfassende Kontrollen an den Grenzen eingeführt.

Innenpolitische Lage

Die innenpolitische Lage in Bulgarien ist stabil.

Kriminalität

Kleinkriminalität wie Taschendiebstähle kommt insbesondere an belebten Orten wie Flughäfen und Bahnhöfen sowie an von Touristen stark frequentierten Orten vor.

Es ist inner- wie außerorts zu Diebstählen aus nicht verschlossenen Autos gekommen, bei denen der Fahrer, z.B. wegen einer Reifenpanne, kurzzeitig abgelenkt war. Fahrzeugdiebstähle kommen gelegentlich vor, wobei höherwertige Pkw mit ausländischem Kennzeichen bevorzugte Ziele sind. Es gibt stellenweise bewachte Parkplätze; dort wird jedoch bei Diebstahl des Fahrzeuges keine Haftung übernommen.

Vor dem Hintergrund hoher Flüchtlingszahlen könnte die Mitnahme von Anhaltern nach bulgarischem Recht den mit hohen Strafen belegten Straftatbestand der Schleusung erfüllen.

  • Bewahren Sie Geld, Ausweise, Führerschein und andere wichtige Dokumente sicher auf; speichern Sie ggf. elektronische Kopien/Fotos. Dies erleichtert im Falle von Diebstahl oder Verlust die Ausstellung eines Ersatzdokuments.
  • Seien Sie in größeren Menschenmengen besonders aufmerksam und achten Sie auf Ihre Wertsachen.
  • Schließen Sie Fahrzeuge immer ab und lassen Sie keine offen sichtbaren Gegenstände oder Wertsachen und Dokumente im Fahrzeug liegen.
  • Nehmen Sie keine Anhalter mit.
  • Geben Sie bargeldlosen Zahlungen den Vorzug und nehmen Sie nur das für den Tag benötigte Bargeld und keine unnötigen Wertsachen oder auffälligen Schmuck mit.
  • Seien Sie bei ungewohnten E-Mails, Telefonanrufen, Gewinnmitteilungen, Angeboten und Hilfeersuchen angeblicher Bekannter skeptisch. Teilen Sie keine Daten von sich mit, sondern vergewissern Sie sich ggf. persönlich der Glaubwürdigkeit oder wenden Sie sich an die Polizei.

Natur und Klima

Bulgarien liegt in einer seismisch aktiven Zone, weshalb es zu Erdbeben kommen kann.

Es herrscht überwiegend Kontinentalklima mit warmen Sommern und relativ kalten Wintern.

Im Schwarzen Meer entstehen auch in Strandnähe immer wieder gefährliche Unterwasserströmungen. Es kommt vereinzelt zu tödlichen Badeunfällen.

  • Beachten Sie stets Verbote, Hinweisschilder und Warnungen sowie die Anweisungen lokaler Behörden und Rettungsschwimmer.
  • Achten Sie auch in flachen Gewässern darauf, ob das Baden an der Stelle tatsächlich erlaubt ist.
  • Machen Sie sich mit Verhaltenshinweisen bei Erdbeben vertraut. Diese bieten die Merkblätter des Deutschen GeoForschungsZentrums.

Reiseinfos

Grenzkontrollen

Bulgarien liegt auf der wichtigsten Transitroute für den Straßenverkehr von Deutschland über Serbien oder Rumänien in die Türkei. In der Ferienzeit entstehen durch den Urlaubsverkehr - insbesondere an Wochenenden - an den Grenzübergängen häufig Verkehrsstaus mit mehrstündigen Wartezeiten. Es wird deshalb empfohlen, Reisen in dieser Zeit am Wochenende zu vermeiden und auf Wochentage auszuweichen.

Die Grenzen von Bulgarien zu Serbien, zur Türkei und zur Republik Nordmazedonien sind EU-Außengrenzen. Bulgarien ist seit März 2024 Teil des Schengenraums. An den Landesgrenzen finden jedoch weiterhin Grenzkontrollen statt; es muss daher bei allen Grenzübertritten über Land mit Ausweis- und Zollkontrollen gerechnet werden. Grenzkontrollen an Flughäfen und Seehäfen für Reisen innerhalb des Schengenraums finden seit März 2024 nicht mehr statt.

Aufgrund von umfangreichen Bauarbeiten auf bulgarischer Seite kommt es in Abhängigkeit von der allgemeinen Verkehrssituation immer wieder zu zusätzlicher Staubildung am Grenzübergang Kalotina/Gradinje (Serbien), wodurch längere Wartezeiten einzukalkulieren sind.

An den Grenzübergängen zu Rumänien Ruse/Giurgiu und Calafat/Vidin kann es insbesondere bei erhöhtem Verkehrsaufkommen an langen Wochenenden und in der Ferienzeit weiterhin zu teilweise erheblichen Verzögerungen kommen, insbesondere bei der Lkw-Abfertigung.

Einreise aus der Russischen Föderation nach Bulgarien

Die Einreise und der Transit mit in der Russischen Föderation zugelassenen Pkws nach Bulgarien sind aufgrund Art. 3i der EU-Verordnung 833/2014 grundsätzlich untersagt.

Der Benutzer oder Besitzer eines solchen Kfz muss u.U. mit dem Fahrzeug in die Russische Föderation zurückkehren oder die Grenze ohne dieses überqueren.

Kurzfristige Änderungen und Grenzschließungen können nicht ausgeschlossen werden. Weitere Informationen (auch zu ggf. möglichen Ausnahmen sowie weiteren Einfuhrbeschränkungen, z. B. falls Gegenstände nicht offensichtlich zum persönlichen Gebrauch während der Reise bestimmt sind) erteilt die bulgarische Zollbehörde.

Infrastruktur/Verkehr

Es gibt Inlandsflüge, Eisenbahn- und Busverbindungen sowie Taxis.

Bei der Benutzung von Taxis sollte vor dem Einsteigen auf den Preisaufkleber geachtet werden, der für alle Taxis gesetzlich vorgeschrieben ist und sich am Fenster der hinteren Türen befindet. Die meisten haben einen Tarif von ca. 1 BGN pro Einheit (unterschiedlich bei Tag oder Nacht). Vereinzelt werden weitaus höhere Preise verlangt (z.B. in Urlaubsorten). Dies ist nicht ungesetzlich und regional abweichend zulässig. Alle Taxis in Bulgarien sind gelb bzw. beige und mit Taxametern ausgestattet. In einzelnen Fällen können die Taxameter manipuliert sein. Seriöse Taxiunternehmen verfügen in der Regel über eine App, bei der man sich registrieren und über die man zuverlässig ein Taxi bestellen kann.

Der Zustand vieler Straßen (hauptsächlich innerorts, aber auch Landstraßen) ist schlecht. Große und tiefe Löcher im Belag sowie Steine und andere unvorhersehbare Hindernisse sind nicht selten. Wegen der damit verbundenen Gefahr von Unfällen und Beschädigungen ist vor allem bei Fahrten in Dunkelheit erhöhte Wachsamkeit geboten.

Es besteht ganzjährig die Pflicht, auch tagsüber mit Abblendlicht zu fahren.

Die Höchstgeschwindigkeit für normale Pkw (Kategorie B, keine Kleinbusse zur Personenbeförderung) beträgt, sofern keine anderen Regelungen örtlich getroffen wurden, innerorts 50 km/h, außerorts 90 km/h, auf Schnellstraßen 120 km/h und auf Autobahnen 140 km/h. Die höchstzulässige Blutalkoholkonzentration für Fahrzeugführer liegt bei 0,5 Promille. Bei Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung ist mit Geld- und Haftstrafen und - insbesondere bei Alkoholverstößen und Geschwindigkeitsübertretungen -Führerscheinentzug sowie ggf. Einzug der Kennzeichen zu rechnen.

Bei Fahrern mit einer festgestellten Blutalkoholkonzentration von über 1,2 Promille kann bis zum Abschluss des Gerichtsverfahrens das Fahrzeug beschlagnahmt werden. Sofern der Fahrer nicht Halter des Fahrzeugs ist, hat er eine Kaution in Höhe des Gegenwerts des betreffenden Fahrzeugs zu hinterlegen.

Polizeiliche Kontrollen an den Landstraßen und Autobahnen sind häufig. Verkehrspolizisten sind verpflichtet, reflektierende Schutzwesten und einen Dienstausweis mit Lichtbild, Name und Einheit zu tragen. Geldstrafen wegen Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung sind nie direkt an die kontrollierenden Verkehrspolizisten, sondern nur per Bankeinzahlung zu zahlen.

Auch im Rahmen der Grenzkontrolle wird eine Überprüfung der Fahrzeugführerin/des Fahrzeugführers auf unbezahlte Bußgelder vorgenommen. Werden unbezahlte Bußgelder, bei denen die Widerspruchsfristen abgelaufen und die nicht verjährt sind, festgestellt, wird der Vorgang vor Ort an die örtlich zuständige Nationalpolizei übergeben. Die Fahrerin/der Fahrer hat die Möglichkeit, direkt am Grenzübergang das Bußgeld zu bezahlen. Andernfalls ist damit zu rechnen, dass Führerschein und ggf. das Kfz eingezogen werden, was weitere Kosten nach sich zieht.

Der Shipkapass auf der E 85 ist ganzjährig für Fahrzeuge über zehn Tonnen gesperrt.

In der Zeit vom 15. November bis 1. März gilt landesweit eine Winterreifenpflicht (mindestens vier Millimeter Profil).

Für Fahrzeuge, die aus der Türkei kommen, hat Bulgarien die Desinfektionspflicht (gegen eine Gebühr) eingeführt. Dies kann zu zusätzlicher Staubildung an den türkisch-bulgarischen Grenzen führen.

Alle Fahrzeuge, ausgenommen Motorräder, benötigen auf den bulgarischen Nationalstraßen eine Vignette, die nur digital gegen Bezahlung per Bank- oder Kreditkarte erhältlich ist.
Die Vignette kann online bei BGToll erworben werden oder an Tankstellen, Grenzübergängen und bei den Straßenbehörden. Es gibt Vignetten für ein Wochenende, eine Woche, einen Monat, drei Monate oder ein Jahr. Es wird empfohlen, die Bestellbestätigung, die als Quittung gilt, mitzuführen und über die Gültigkeitsdauer hinaus aufzubewahren.
Die Wochen- und Monatsvignetten gelten jeweils ab dem Kauftag bis einschließlich des gleichen Tages der Folgewoche bzw. des Folgemonats. Die Jahresvignette ist ein Jahr ab einem gewünschten Datum gültig. Dieses Datum wird beim Kauf der Vignette durch den Kunden ausgewählt/bestimmt.
Wer ohne gültige Vignette fährt, muss eine Strafe in Höhe von 300 BGN zahlen, kann aber hilfsweise eine Ausgleichszahlung in Höhe von 70 BGN leisten, die ihm ermöglichen soll, zeitnah, d.h. noch am selben Tag, die erforderliche Vignette zu erwerben. Bei erneutem Fahren ohne Vignette wird aber eine Strafzahlung fällig.

Führerschein

Der deutsche Führerschein wird anerkannt.

LGBTIQ

Eine Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung ist in Bulgarien verboten. Die gesellschaftliche Akzeptanz der LGBTIQ-Gemeinschaft ist im Vergleich zu anderen EU-Mitgliedstaaten jedoch schwächer ausgeprägt. Weder gleichgeschlechtliche Ehen noch eingetragene Partnerschaften sind derzeit zugelassen. Das bulgarische Verfassungsgericht erklärte 2018, dass das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, auch bekannt als Istanbul-Konvention, nicht der bulgarischen Verfassung entspricht.

Rechtliche Besonderheiten

Bulgarien ist Transitland auf der sogenannten "Balkan-Route" des internationalen Drogenschmuggels. Wegen Drogendelikten überführte Straftäter müssen mit empfindlichen und langjährigen Haftstrafen rechnen.

Beim Versuch des illegalen Grenzübertritts, etwa durch das Verstecken von Personen im Auto (auch wenn das Ziel der Reise nicht Bulgarien, sondern Deutschland ist), kann das benutzte Fahrzeug als „Tatwerkzeug" entschädigungslos zugunsten des bulgarischen Staates eingezogen werden.

Gegen Ausländer, die in Bulgarien einer strafbaren Handlung beschuldigt werden, können die bulgarischen Behörden ein Ausreiseverbot verhängen, das gewöhnlich für die gesamte Dauer der Ermittlungen aufrechterhalten wird. Die Konsequenz – auch für Touristen – kann ein monatelanger Zwangsaufenthalt in Bulgarien sein.

Als Folge einer strafrechtlichen Verurteilung wird oft ein ein- oder mehrjähriges Verbot der Wiedereinreise verhängt.

Geld/Kreditkarten

Landeswährung ist der Lev (BGN). Bargeld sollte eher in Banken als in Wechselstuben getauscht werden. Geldautomaten sind weit verbreitet. Der maximale Betrag, der üblicherweise ausgezahlt wird, beträgt zurzeit 400 BGN.

  • Lassen Sie bei der Benutzung von Geldautomaten und Zahlung mit Kreditkarte die üblichen Vorsichtsmaßnahmen gegen Betrug walten, um ein Ausspähen der Geheimzahl, eine Manipulation der Geldautomaten oder das Kopieren der Karte zu verhindern.
  • In größeren Städten ist es in der Regel problemlos möglich, mit Debit- (Girocard)/Kreditkarte zu bezahlen. In ländlichen Gegenden empfiehlt es sich sehr, zusätzlich Bargeld mitzuführen.

Einreise und Zoll

Einreise- und Zollbestimmungen für deutsche Staatsangehörige können sich kurzfristig ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon vorher unterrichtet wird. Bitte erkundigen Sie sich daher vorab zusätzlich bei den Vertretungen Ihres Ziellandes. Nur dort erhalten Sie rechtsverbindliche Informationen und/oder über diese Hinweise hinausgehende Informationen zu den Einreise- und Zollbestimmungen Ihres Reiselandes. Der deutsche Zoll informiert über die aktuell geltenden Zollbestimmungen bei Einreise nach Deutschland.

Mögliche Einreisebeschränkungen/COVID-19

Bestimmungen zur Einreise können sich auch kurzfristig ändern. Bitte informieren Sie sich zusätzlich bei den offiziellen Stellen sowie der für Deutschland zuständigen Vertretung. Bitte beachten Sie die Hinweise unter COVID-19.

Reisedokumente

Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit folgenden Dokumenten möglich:

  • Reisepass:  Ja
  • Vorläufiger Reisepass:  Ja
  • Personalausweis:  Ja
  • Vorläufiger Personalausweis:  Ja
  • Kinderreisepass:  Ja

Anmerkungen/Mindestrestgültigkeit:

Alle Reisedokumente müssen bei Ein- und Ausreise gültig sein. Abgelaufene Reisedokumente können bei der Einreise nach Bulgarien und bei der Ausreise aus Bulgarien seitens der bulgarischen Grenzpolizei zu Zurückweisungen führen.

Von der Ein- bzw. Ausreise mit einem als gestohlen/verloren gemeldeten und wiederaufgefundenen Reisedokument wird abgeraten. Auch wenn die örtliche deutsche Polizei bzw. Passbehörde die Fahndung nach diesem Dokument aufgehoben hat, besteht keine Garantie, dass diese Information auch an den Grenzkontrollstellen vorliegt. 

Die Anforderungen einzelner Fluggesellschaften an die von ihren Passagieren mitzuführenden Dokumente weichen zum Teil von den staatlichen Regelungen ab.

Registrierung

Bei Aufenthalten von mehr als 90 Tagen ist es erforderlich, sich bei der zuständigen Ausländerbehörde am Aufenthaltsort anzumelden und die Ausstellung einer „Bescheinigung für EU-Bürger" über das Aufenthaltsrecht zu beantragen.

Minderjährige

Minderjährige, die neben der deutschen auch die bulgarische Staatsangehörigkeit haben, werden von den bulgarischen Behörden als bulgarische Staatsangehörige angesehen und müssen daher die für bulgarische Minderjährige gültigen Reisebestimmungen erfüllen. Reist ein solcher Minderjähriger allein oder in Begleitung einer nicht sorgeberechtigten Person aus Bulgarien aus, so ist grundsätzlich eine Vollmacht des oder der Sorgeberechtigten erforderlich. Die Vollmacht des anderen Elternteils wird benötigt, wenn ein Minderjähriger in Begleitung nur eines Sorgeberechtigten reist.

Minderjährige mit doppelter Staatsangehörigkeit (z.B. deutsch und bulgarisch) benötigen dann keine notarielle Einverständniserklärung des nicht mitreisenden Elternteils, wenn beide gültigen Pässe/Personalausweise bei Grenzübertritt den bulgarischen Grenzbehörden vorgelegt werden, siehe YourEurope.

Weitere Einzelheiten erfragen Sie bitte bei der bulgarischen Botschaft in Berlin.

Einfuhrbestimmungen

Die Ein- und Ausfuhr von Waren unterliegt den Bestimmungen der Europäischen Union. Der Grundsatz keiner Warenkontrollen schließt Stichprobenkontrollen im Rahmen der polizeilichen Überwachung der Grenzen und der polizeilichen Kontrolle des grenzüberschreitenden Verkehrs nicht aus.

Die Ein- und Ausfuhr von Summen ab 10.000 EUR in und aus Nicht-EU-Staaten ist gegenüber den bulgarischen Zollbehörden schriftlich zu deklarieren. Entsprechende Formulare sind u.a. auch auf Deutsch, Englisch und Französisch beim Zoll erhältlich. Mit Bargeld sind auch Wertpapiere gemeint. Die Ein- und Ausfuhr von Summen ab 10.000 EUR in und aus EU-Staaten muss nur auf Befragen der Zollbehörden deklariert werden. Weitere Informationen zur zollfreien Wareneinfuhr bietet der bulgarische Zoll unter „Excise goods in the personal luggage of passengers."

Bei Nichtbeachtung der Deklarationspflichten wird der gesamte im- oder exportierte Betrag entschädigungslos zu Gunsten des bulgarischen Staates eingezogen. Außerdem können Bußgelder verhängt werden.

Bei Münzen mit archäologischem, historischem oder numismatischem Wert und Gegenständen unter Denkmalschutz ist eine Ausfuhrbescheinigung des Kulturministeriums vorzulegen.

Heimtiere

Für Reisen mit bestimmten Haustieren (Hunde, Katzen, Frettchen) in Länder der Europäischen Union mit Ausnahme von Irland, Malta und Finnland, wo abweichende Bestimmungen gelten, ist ein EU-Heimtierausweis erforderlich. Er dient u. a. als Nachweis, dass das Tier gegen Tollwut geimpft ist.
Einen Musterausweis sowie weitergehende Informationen bietet das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.

Gesundheit

Impfschutz

Für die Einreise nach Bulgarien sind keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben.

  • Achten Sie darauf, dass sich bei Ihnen und Ihren Kindern die Standardimpfungen gemäß Impfkalender des Robert-Koch-Instituts auf dem aktuellen Stand befinden.
  • Als Reiseimpfung werden Impfungen gegen Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch gegen Hepatitis B, FSME und Tollwut empfohlen.
  • Beachten Sie die Anwendungshinweise und Hilfen für die Indikationsstellung in den Reise-Impfempfehlungen.
  • Aktuelle, detaillierte Reiseimpfempfehlungen für Fachkreise bietet die DTG.

HIV/AIDS

Durch sexuelle Kontakte, bei Drogengebrauch (unsaubere Spritzen und Kanülen) und Bluttransfusionen besteht grundsätzlich ein HIV-Übertragungsrisiko. 

  • Verwenden Sie stets Kondome, insbesondere bei Gelegenheitsbekanntschaften.

Durchfallerkrankungen

Bei Durchfallerkrankungen handelt es sich um häufige Reiseerkrankungen, siehe Durchfallerkrankungen. Durch eine entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen jedoch vermeiden. Zum Schutz Ihrer Gesundheit beachten Sie daher folgende grundlegende Hinweise:

  • Trinken Sie ausschließlich Wasser sicheren Ursprungs, nie Leitungswasser. Durch den Kauf von Flaschenwasser mit Kohlensäure kann eine bereits zuvor geöffnete Flasche leichter identifiziert werden.
  • Benutzen Sie unterwegs auch zum Geschirrspülen und Zähneputzen möglichst Trinkwasser.
  • Falls kein Flaschenwasser zur Verfügung steht, verwenden Sie gefiltertes, desinfiziertes oder abgekochtes Wasser.
  • Kochen oder schälen Sie Nahrungsmitteln selbst.
  • Halten Sie unbedingt Fliegen von Ihrer Verpflegung fern.
  • Waschen Sie sich so oft wie möglich mit Seife die Hände, stets jedoch vor der Essenszubereitung und vor dem Essen.
  • Wenn möglich, desinfizieren Sie Ihre Hände mit Flüssigdesinfektionsmittel.

FSME und Borreliose

In den Flussniederungen besteht das Risiko der Übertragung einer Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) v.a. in den Monaten April bis Oktober (spärliche Datenlage). Der in Deutschland erhältliche FSME-Impfstoff schützt. Zecken können auch andere Krankheiten (z.B. die Borreliose) übertragen.

  • Suchen Sie Ihren Körper nach Aufenthalten im Freien im o.e. Zeitraum sorgfältig nach Zecken ab und entfernen sie diese so rasch wie möglich. Für weitere Empfehlungen zu möglicherweise notwendigen Behandlungen ist ein Arzt aufzusuchen.
  • Lassen Sie sich hinsichtlich einer FSME-Impfung beraten und ggf. impfen.

Tollwut

Bei der Tollwut handelt es sich um eine regelmäßig tödlich verlaufende Infektionskrankheit, die durch Viren verursacht wird, welche mit dem Speichel infizierter Tiere oder Menschen übertragen werden (durch Biss, Belecken verletzter Hautareale oder Speicheltröpfchen auf den Schleimhäuten von Mund, Nase und Augen). In Bulgarien treten gelegentlich Fälle von Tollwut auf. Einen zuverlässigen Schutz vor der Erkrankung bietet die Impfung, siehe Tollwut.

  • Vermeiden Sie den Kontakt mit streunenden Tieren.
  • Lassen Sie sich hinsichtlich einer Tollwut-Impfung beraten und ggf. impfen.
  • Suchen Sie auch bei bestehender Impfung nach Kontakt mit einem potentiell infizierten Tier oder Menschen (Biss, Belecken verletzter Hautareale oder Speicheltröpfchen auf den Schleimhäuten von Mund, Nase und Augen) umgehend einen Arzt auf.

West-Nil-Fieber

Beim West-Nil-Fieber handelt es sich um eine durch Zugvögel verbreitete, von tagaktiven Mücken auf den Menschen übertragene Viruserkrankung. In den Sommermonaten kann es in Bulgarien zu saisonalen Ausbrüchen kommen. Die Infektion verläuft überwiegend klinisch unauffällig, in seltenen Fällen können jedoch schwere neurologische Symptome auftreten. Eine Schutzimpfung oder spezifische Behandlung existiert nicht, siehe West-Nil-Fieber.

  • Schützen Sie sich zur Vermeidung von West-Nil-Fieber im Rahmen einer Expositionsprophylaxe insbesondere tagsüber konsequent vor Mückenstichen.

Medizinische Versorgung

Die medizinische Versorgung ist nicht mit der in Deutschland vergleichbar. Zwar ist die Ausbildung der Ärzte an den großen Krankenhäusern insgesamt gut, es fehlt jedoch vielerorts an moderner medizinischer Ausstattung. Viele der in Deutschland gängigen Medikamente sind in bulgarischen Apotheken erhältlich; dennoch sollten Personen, die auf regelmäßige Einnahme von Medikamenten angewiesen sind, diese mitbringen.

Ausländische Patienten haben in der Regel die Kosten für eine ärztliche Behandlung vor Ort in bar zu bezahlen. Es wird darauf hingewiesen, dass die Kosten für die medizinische Behandlung von Ausländern relativ hoch sein können. Es sollte auf jeden Fall auf Ausstellung einer formellen Rechnung/Quittung bestanden werden.

Am Goldstrand kann vermehrt festgestellt werden, dass Privatärzte, die ihre Praxen z.T. in Hotels haben, sehr hohe Gebühren auch für einfachere Behandlungen verlangen. Vereinzelt wird von deutschen Ärzten auch über aufwändige und teure Fehldiagnosen und unnötige Behandlungen berichtet. Bei Nichtbezahlung wird mit Verhinderung der Ausreise und Passeinzug gedroht. In Einzelfällen werden Touristen durch Servicepersonal des Arztes oder z.T. auch durch einzelne Hotelmitarbeiter bedrängt, die Rechnung zu begleichen und bei Ankunft in Deutschland sogar weiter mit Telefonanrufen belästigt. Erfragen Sie die Behandlungskosten nach Möglichkeit im Voraus und wenden Sie sich in diesen Fällen bitte sofort an Ihren Reiseveranstalter und die Polizei.

In Deutschland gesetzlich Versicherte können medizinische Notfallbehandlungen in staatlichen Krankenhäusern und bei Ärzten, die mit der bulgarischen Nationalen Krankenversicherung vertraglich verbunden sind, direkt über die Versicherung abrechnen, eine Barzahlung ist dann nicht erforderlich. Voraussetzung hierfür ist die Vorlage der Europäischen Krankenversicherungskarte (European Health Insurance Card - EHIC), erhältlich bei Ihrer Krankenversicherung in Deutschland. Siehe hierzu auch die Informationen der bulgarischen staatlichen Krankenversicherung NHIF.

  • Schließen Sie für die Dauer des Auslandsaufenthaltes eine Auslandsreise-Krankenversicherung ab, die Risiken abdeckt, die von den gesetzlichen Kassen nicht übernommen werden (z. B. notwendiger Rücktransport nach Deutschland im Krankheitsfall, Behandlung bei Privatärzten oder in Privatkliniken).

Bitte beachten Sie neben dem generellen Haftungsausschluss

Länderinfos zu Ihrem Reiseland

Hier finden Sie Adressen zuständiger diplomatischer Vertretungen und Informationen zur Politik und zu den bilateralen Beziehungen mit Deutschland.

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Weitere Hinweise für Ihre Reise

Weitere wichtige Hinweise für Ihre Reise

Gesundheitsvorsorge

Übersicht

Für Staatsangehörige der EU- und EFTA-Länder gilt die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC). Die EHIC regelt die Versorgung und Kostenrückerstattung beim Krankheitsfall für EU- und EFTA-Staatsbürger.

In der EHIC ist kein Rücktransport nach einer schweren Erkrankung oder einem Unfall im Ausland enthalten. Die gesetzlichen Krankenkassen dürfen diese Leistung nicht anbieten. Einen Rücktransport bezahlen nur private Reiseversicherungen. Es wird deshalb empfohlen, für die Dauer des Aufenthalts eine Auslandsreise-Krankenversicherung abzuschließen, die Risiken abdeckt, die von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen werden.

Die medizinische Grundversorgung ist ausreichend, kann jedoch nicht mit dem Standard westeuropäischer Länder verglichen werden. Viele in Westeuropa gängige Medikamente sind auch in Bulgarien erhältlich. Bei einer regelmäßigen Medikamenteneinnahme wird jedoch empfohlen, diese mitzubringen.

Essen und Trinken

Leitungswasser ist gechlort und relativ sauber, es können u. U. jedoch leichte Magenverstimmungen auftreten, besonders in entlegenen Gebieten. Für die ersten Wochen des Aufenthalts wird daher abgefülltes Wasser empfohlen, welches überall erhältlich ist. Beim Kauf von abgepacktem Wasser sollte darauf geachtet werden, dass die Original-Verpackung nicht angebrochen ist. Milch ist pasteurisiert und Milchprodukte sind im Allgemeinen ebenso unbedenklich wie einheimisches Fleisch, Geflügel, Meeresfrüchte, Obst und Gemüse.

Impfungen

Titel Besondere Vorsichtsmaßnahmen Gesundheitszeugnis erforderlich
Gelbfieber Nein -
Cholera Nein -
Typhus Nein Nein
Malaria Nein Nein
Essen & Trinken - -

Andere Risiken

Die vom Robert-Koch-Institut empfohlenen Standardimpfungen für Kinder und Erwachsene (u.a. gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), Mumps, Masern, Röteln, Pneumokokken, Poliomyelitis und Influenza) sollten vor der Reise ggf. aufgefrischt werden.

Zecken sind während der Monate April bis Oktober vor allem in Flussniederungen und Waldgebieten mancher Teile Bulgariens aktiv. Schutz gegen Borreliose bieten hautbedeckende Kleidung und insektenabweisende Mittel.

Bei beruflicher Tätigkeit oder Freizeitaktivitäten mit möglicher Zeckenexposition in endemischen Gebieten zwischen April und Oktober ist eine Schutzimpfung gegen FSME (Frühsommer-Meningo-Enzephalitis) zu empfehlen. 

Landesweit besteht ein Infektionsrisiko für Hepatitis A und Hepatitis B. Es empfiehlt sich ein Impfschutz gegen Hepatitis A. Bei längerem Aufenthalt, bei Reisen unter einfachen Bedingungen und bei Aufenthalt außerhalb der Touristenzentren empfiehlt sich auch ein Impfschutz gegen Hepatitis B. Es sollte zudem unbedingt auf eine sorgfältige Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene geachtet werden.

HIV/Aids kommt vor und ist grundsätzlich eine Gefahr für alle, die Infektionsrisiken eingehen: Ungeschützte Sexualkontakte, unsaubere Spritzen oder Kanülen und Bluttransfusionen können ein erhebliches Gesundheitsrisiko bergen.


Eine Impfung gegen Meningokokken-Meningitis A,B,C,W,Y ist bei Langzeitaufenthalten oder besonderer Exposition für bestimmte Personengruppen (Jugendliche bzw. Schüler, Studenten) empfehlenswert.


Tollwut kommt landesweit vor. Hauptüberträger sind Hunde, Katzen, Waldtiere und Fledermäuse. Für Rucksackreisende, Kinder, berufliche Risikogruppen und bei längeren Aufenthalten im Land wird ein Impfschutz empfohlen. Bei Bisswunden so schnell wie möglich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Pass- und Visabestimmungen

Notwendige Einreisedokumente

Titel Pass erforderlich Visum erforderlich Rückflugticket erforderlich Personalausweis/Identitätskarte
Türkei Ja 2 Ja -
Schweiz Ja/1 Nein Nein Ja
Andere EU-Länder Ja/1 Nein Nein Ja
Deutschland Ja/1 Nein Nein Ja
Österreich Ja/1 Nein Nein Ja

Personalausweise/Identitätskarten

[1] Staatsangehörige von EU-Ländern und der Schweiz können auch mit gültigem Personalausweis/Identitätskarte einreisen.

Reisepassinformationen

Allgemein erforderlich. Der Reisepass muss bei Visumpflicht noch mindestens 3 Monate über den Aufenthalt hinaus gültig sein, noch mindestens zwei freie Seiten enthalten und darf nicht älter als zehn Jahre alt sein. Besteht keine Visumpflicht, muss der Pass mindestens für die Dauer des Aufenthaltes gültig sein, 3 Monate sind empfohlen.

Visainformationen

Ein Visum ist allgemein erforderlich, ausgenommen sind für ununterbrochene und mehrmalige Aufenthalte mit Gesamtdauer von max. 90 Tagen pro Halbjahr, gerechnet vom Datum der Ersteinreise, die Staatsbürger der folgenden, in der obigen Tabelle genannten Länder:

(a) EU-Länder und Schweiz;

(b) [2] Türkische Staatsangehörige, die eine gültige Aufenthaltsgenehmigung für ein Schengen-Land oder ein gültiges Schengen-Visum (Kategorien A und C) oder ein gültiges nationales Visum (Kategorie D) besitzen.

Einreise mit Kindern

Deutsche: Elektronischer Reisepass für Personen unter 24 Jahren oder noch gültiger maschinenlesbarer Kinderreisepass (dieser wird seit dem 1.1.2024 nicht mehr ausgestellt; bereits vorhandene Kinderreisepässe können bis zum Ablauf ihrer Gültigkeit entsprechend der Einreisebestimmungen der einzelnen Länder genutzt werden) oder Personalausweis.

Österreicher: Eigener Reisepass oder Personalausweis.

Schweizer: Eigener Reisepass oder Identitätskarte.

Türkei: Eigener Reisepass.

Anmerkung: Für die Kinder gelten jeweils die gleichen Visumbestimmungen wie für ihre Eltern. Visumpflichtige Kinder brauchen ein eigenes Visum.

Hinweis: Bulgarische alleinreisende Minderjährige benötigen eine Einverständniserklärung der Eltern/Sorgeberechtigten.

Einreise mit Haustieren

Hunde, Katzen und Frettchen aus EU-Ländern und aus nicht tollwutfreien Drittstaaten benötigen einen EU-Heimtierausweis (pet pass), der nur von dazu ermächtigten Tierärzten ausgestellt werden kann, und müssen als Kennung einen implantierten Mikrochip am Hals tragen. Aus dem Heimtierausweis muss hervorgehen, dass bei dem Tier eine gültige Tollwutimpfung, ggf. eine gültige Auffrischungsimpfung gegen Tollwut, vorgenommen wurde. Die Einfuhr ist auf 5 Tiere beschränkt. Heimtiere unter 4 Monate sind von der Impfpflicht gegen Tollwut ausgenommen. 

 

Für Hunde, Katzen und Frettchen sowie für Vögel und Kleintiere aus nicht tollwutfreien Drittstaaten gilt die folgende zusätzliche Vorschrift:

Für jedes Tier wird ein Gesundheitszeugnis benötigt. Für den Eintritt in das EU-Gebiet muss bei den Haustieren 3 Monate vor der Einreise eine Untersuchung auf Anwesenheit von vakzinalen Antikörpern durchgeführt werden. Ausnahme: Die 3-Monatsfrist gilt nicht für Heimtiere aus dessen EU-Heimtierausweis hervorgeht, dass die Blutentnahme durchgeführt wurde bevor dieses Tier das Gebiet der Gemeinschaft verlassen hat und dass bei der Blutanalyse genügend Antikörper auf Tollwut nachgewiesen worden sind.

 

Für Hunde, Katzen und Frettchen aus tollwutfreien Drittstaaten (z.B. Schweiz, Andorra, Island, Liechtenstein, Monaco, Norwegen, San Marino und Vatikanstadt) kann ebenfalls der Heimtierausweis, der eine gültige Tollwutimpfung bestätigt, für die Einfuhr benutzt werden.

Bearbeitungsdauer

5-10 Werktage zzg. Postweg. Die Expressbearbeitung in München dauert 3-4 Werktage, in Bern 3 Werktage.

Gültigkeit

I.d.R. 3 Monate (einmalige Einreise).

Visa zur mehrmaligen Einreise haben eine Gültigkeit von 3, 6 oder 12 Monaten für einen Aufenthalt von maximal 90 Tagen pro Halbjahr.

Transit

Transitreisende, die mit dem nächsten Anschluss innerhalb von 24 Stunden weiterfliegen und über gültige Dokumente für die Weiterreise verfügen und den Transitraum nicht verlassen, benötigen kein Transitvisum.

Hinweis für türkische Staatsangehörige:
Staatsangehörige der Türkei benötigen kein Transitvisum, wenn sie über eine permanente Aufenthaltsgenehmigung für ein Schengen-Land, die Schweiz oder für Liechtenstein verfügen oder über ein Visum für ein Schengen-Land oder über ein gültiges Schengen-Visum (Kategorie A oder C) verfügen.

Türkische Staatsangehörige und ihre mitreisenden Kinder brauchen auch kein Transitvisum, wenn sie mit einem EU-Staatsbürger verheiratet sind, zusammen mit diesem nach oder durch Bulgarien reisen und bei der Einreise die Heiratsurkunde vorlegen.

Kosten

Schengen-Visum:

Flughafen-Transitvisum: 80,00 €

Kurzaufenthaltsvisum, weniger als 90 Tage: 80,00 €

Kinder über sechs (6) und unter zwölf (12) Jahren: 40,00 €

Bürger von Armenien, Aserbaidschan und Russland: 35,00 €

Antrag erforderlich

(a) 1 Antragsformular (downloadbar auf der Internetseite der zuständigen diplomatischen Vertretung).
(b) 1 aktuelles Passfoto in Farbe mit hellem Hintergrund (3,5 x 4,5 cm).
(c) Reisepass, der noch mindestens drei Monate über den Aufenthalt hinaus gültig ist und noch zwei leere Seiten enthält; Kopie der relevanten Seiten.
(d) Nachweis ausreichender Geldmittel in Höhe von 50 € pro Tag (jedoch mindestens 500 € oder Hotel- bzw Pauschalreisevoucher, s. (h)), bei Pkw-Reisen zusätzlich 200 €. Ausgenommen sind die Angehörigen von Staatsbürgern der EU- und EFTA-Länder.
(e) Nachweis einer in der EU gültigen Krankenversicherung, die nicht weniger als 30.000 € abdeckt. Ausgenommen davon sind die Angehörigen von Staatsbürgern von EU- und EFTA-Ländern.
(f) Reisebestätigung. Ausgenommen davon sind die Angehörigen von Staatsbürgern von EU- und EFTA-Ländern.
(g) Ggf. Aufenthaltsgenehmigung für Deutschland, Österreich oder die Schweiz, die noch mindestens sechs Monate über den Aufenthalt hinaus gültig ist; u. U. Kopie.
(h) Touristen: Beleg über im Voraus bezahlte touristische Dienstleistungen (Hotels, Tickets etc.). Ausgenommen davon sind die Angehörigen von Staatsbürgern von EU- und EFTA-Ländern.
(i) Private Besuche: Beglaubigte Einladung. Ausgenommen davon sind die Angehörigen von Staatsbürgern von EU- und EFTA-Ländern.

(j) Langzeitvisum Kategorie D: persönliches Interview.
(k) Geschäftsvisum: Beglaubigtes Einladungsschreiben einer bulgarischen Firma, eine Bestätigung der bulgarischen Handelskammer sowie ein Begleitschreiben der Firma des Antragstellers.
(l) Gebühr in bar. Bei postalischer Antragstellung ist die Gebühr sowie zusätzliche Bearbeitungsgebühren bei Erhalt der Postsendung mit dem visierten Pass in bar zu zahlen. Von der Gebühr ausgenommen sind Familienangehörige von Staatsbürgern von Bulgarien und von EU-Ländern.

(m) Minderjährige: Geburtsurkunde und eine notariell beglaubigte Reiseerlaubnis für Minderjährige, die alleine reisen oder in Begleitung von nur einem Elternteil/ Sorgeberechtigten.

Für die Zustellung des visierten Reisepasses ist ein frankierter Einschreiben-Rückumschlag erforderlich.

 

Geld

Geldwechsel

Die Umtauschquittungen (Bordereau) müssen bis zum Ende des Aufenthalts aufbewahrt und bei der Ausreise vorgelegt werden. Geld sollte nur in Geschäftsbanken gewechselt werden, nicht in Wechselstuben oder auf dem Schwarzmarkt. In Wechselstuben ist es gegenüber Touristen häufig zu unlauteren Praktiken gekommen. Geldautomaten sind inzwischen weit verbreitet, sie sind in Varna und Burgas sowie in einigen Kurorten in Banken zu finden. Der beste Wechselkurs ist beim Bargeldabheben am Geldautomaten erhältlich.

Währung

1 Lew = 100 Stotinki. Währungskürzel: Lw, BGN (ISO-Code). Banknoten gibt es im Wert von 100, 50, 20, 10, 5, 2 und 1 Lw; Münzen in den Nennbeträgen 1 Lw sowie 50, 20, 10, 5, 2 und 1 Stotinki. Der Lew ist an den Euro gebunden. Die Einführung des Euro ist auf unbestimmte Zeit verschoben worden.

Devisenbestimmungen

 

Für Reisende innerhalb und von außerhalb der EU bestehen keine Beschränkungen für die Einfuhr oder Ausfuhr von Landes- und Fremdwährungen, aber es besteht Deklarationspflicht von Geldmitteln ab einem Gegenwert von 10.000 € (zu Barmitteln zählen neben Bargeld auch Reiseschecks, Sparbücher, andere Währungen, auf Dritte ausgestellte Schecks, der tatsächliche Wert von Edelmetallen wie Gold, Silber und Platin (Goldmünzen mit einem Goldgehalt von mindestens 90 Prozent, ungemünztes Gold in Form von Barren, Nuggets oder Klumpen mit einem Goldgehalt von mindestens 99,5 Prozent), Edelsteine (aber nicht Schmuck)).

Kreditkarten

Diners Club, American Express und Visa werden in größeren Hotels, Mietwagenbüros, in einigen Restaurants und Geschäften akzeptiert. Einzelheiten vom Aussteller der betreffenden Kreditkarte.
 

Reiseschecks

Reiseschecks sind in Deutschland und in der Schweiz nicht mehr und in Österreich kaum noch erhältlich.

Reiseschecks können in Bulgarien kaum noch eingelöst werden. Sie wurden in Bulgarien als Zahlungsmittel von der Kreditkarte fast komplett ersetzt.

Öffnungszeiten der Bank

Mo-Fr 09.00-16.00 Uhr.

Zollfrei Einkaufen

Überblick

Folgende Artikel können zollfrei (bei Einreise aus Nicht-EU-Ländern) nach Bulgarien eingeführt werden (Personen über 17 J.):

200 Zigaretten (Flugreisende) bzw. 40 Zigaretten (Reisende über Land oder Wasserwege);

50 Zigarren (Flugreisende) bzw. 10 Zigarren (Reisende über Land oder Wasserwege);

100 Zigarillos (Flugreisende) bzw. 20 Zigarillos (Reisende über Land oder Wasserwege);

250 g Tabak (Flugreisende) bzw. 50 g (Reisende über Land oder Wasserwege). 


1 l Spirituosen mit einem Alkoholgehalt über 22% oder unvergällter Ethylalkohol mit einem Alkoholgehalt von 80 % vol oder mehr;

1 l Spirituosen mit einem Alkoholgehalt von höchstens 22% oder Schaumwein;

2 l Tafelwein;

4 l Bier;

Geschenke/sonstige Waren bis zu einem Gesamtwert von 430 € (Flug- und Seereisen) bzw. 300 € (Reisen mit der Bahn/dem Auto); Kinder unter 15 Jahren generell 175 €.

Verbotene Importe

Waffen und Munition, Pornographie, Drogen und Betäubungsmittel.

Für lebendes Geflügel, besteht im Reiseverkehr ein generelles Einfuhrverbot aus Drittländern (ausgenommen aus den Färöer, Grönland, Island, Liechtenstein und der Schweiz).

Fleisch und Fleischprodukte aus den GUS-Staaten, der Türkei sowie aus Afrika und Asien dürfen nicht nach Bulgarien eingeführt werden.

Es besteht ein Einfuhrverbot u.a. für die folgenden Waren aus der Russischen Föderation in die EU: Diamanten, Gold, Schmuck, Zigaretten, Kosmetikartikel, Meeresfrüchte (z.B. Kaviar), Spirituosen (z.B. Vodka), Schuhe, Kleidung und Smartwatches. 

Exportbestimmungen

Wertvolle Münzen sowie Gegenstände unter Denkmalschutz können nur mit einer Ausfuhrgenehmigung des Kultusministeriums ausgeführt werden.

Quellenangaben
  • Marco Polo - Bulgarien, MAIRDUMONT GmbH & Co. KG, 2024-16, 2022-15, 2017-13, 2012-11
  • DuMont Die Welt - Atlas mit Länderlexikon, DuMont Reiseverlag, 2015-04
  • Bulgarien - Reise- und Sicherheitshinweise, Auswärtiges Amt, Stand - 15.11.2024 (Unverändert gültig seit: 14.11.2024)
    Haftungsausschluss: Reise- und Sicherheitshinweise beruhen auf den zum angegebenen Zeitpunkt verfügbaren und als vertrauenswürdig eingeschätzten Informationen des Auswärtigen Amts. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Gefahrenlagen sind oft unübersichtlich und können sich rasch ändern. Die Entscheidung über die Durchführung einer Reise liegt allein in Ihrer Verantwortung. Hinweise auf besondere Rechtsvorschriften im Ausland betreffen immer nur wenige ausgewählte Fragen. Gesetzliche Vorschriften können sich zudem jederzeit ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon unterrichtet wird. Die Kontaktaufnahme mit der zuständigen diplomatischen oder konsularischen Vertretung des Ziellandes wird daher empfohlen.Das Auswärtige Amt rät dringend, die in den Reise- und Sicherheitshinweisen enthaltenen Empfehlungen zu beachten sowie einen entsprechenden Versicherungsschutz, z.B. einen Auslands-Krankenversicherungsschutz mit Rückholversicherung, abzuschließen. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass Ihnen Kosten für erforderlich werdende Hilfsmaßnahmen nach dem Konsulargesetz in Rechnung gestellt werden.
  • Der Reiseführer, Columbus Travel Media Ltd., Stand - 15.11.2024 (Unverändert gültig seit: 14.11.2024)
    Information: Einreisebestimmungen für deutsche, schweizerische und österreichische Staatsbürger werden mit freundlicher Genehmigung von Columbus Travel Media veröffentlicht. Alle Angaben ohne Gewähr.
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