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Länderinformationen

Bereiten Sie sich auf Ihre Reise vor und genießen Sie die Vorfreude! An dieser Stelle finden Sie ausführliche Informationen zu Ihrem Reiseziel, wichtige Hinweise zur reisemedizinischen Vorsorge sowie aktuelle Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes.


Polen

Steckbrief

Polen - Fakten

LändernameRepublik Polen, Rzeczpospolita Polska
Fläche312.683 km2
HauptstadtWarschau
Bevölkerung38.036.118
SprachePolnisch
Staats-/RegierungsformRepublik, parlamentarische Demokratie (Zweikammerparlament) und Präsident mit (eingeschränkten) exekutiven Vollmachten
StaatsoberhauptPräsident der Republik Polen Dr. Andrzej Duda, seit 06.08.2015 (zweite Amtszeit seit 06.08.2020, Amtszeit fünf Jahre)
RegierungschefMinisterpräsident (Vorsitzender des Ministerrats) Donald Tusk (Bürgerplattform PO, in Koalition mit gemäßigt-konservativer Partei Polen2050, Bauernpartei PSL und sozialdemokratischer Nowa Lewica), seit 13.12.2023
AußenministerRadosław Sikorski (Bürgerplattform PO), seit 13.12.2023
WährungZłoty
ZeitzoneMitteleuropäische Zeit, UTC+1, UTC+2, Mitteleuropäische Sommerzeit
ReiseadapterC, E
Kfz-LänderkennzeichenPL
ISO-3166PL, POL
Internet-TLD.pl
Landesvorwahl+48
Reisepass & VisumNicht notwendig
Geeignet fürKultur, Outdoor, Meer, See, Wintersport, Feiern

Geographie

Zwei Drittel des Landes sind Tiefland. Weite Ebenen wechseln mit breiten Flusstälern, den Höhenzügen der Landrücken und waldreichen Seenplatten (Masurische Seenplatte). Die polnische Ostseeküste ist eine Ausgleichsküste, an die sich eine breite Küsten niederung anschließt. Im Süden steigt das Land allmählich an und erreicht in den Gebirgszügen der Sudeten (Sudety, Riesengebirge) und Karpaten (Karpaty) mit Hoher Tatra (Tatry) und Beskiden (Beskidy) Höhen von über 1500 m. Die größten Flüsse sind die Weichsel (Wisła) und die Oder (Odra). Polen liegt in der gemäßigten Klimazone im Übergangsbereich zum Kontinentalklima, das an der Ostseeküste gemäßigt ist.

Politik und Bevölkerung

Polen ist seit 1992 eine parlamentarisch-demokratische Republik, an deren Spitze ein einflussreicher Präsident steht. Das Parlament besteht aus zwei Kammern, dem Sejm und dem Senat. Das Staatsoberhaupt wird alle fünf Jahre direkt gewählt. Verwaltungsmäßig ist das Land in 16 Provinzen eingeteilt. Seit 2004 ist Polen EU-Mitglied. Etwa 99 % der Bevölkerung sind Polen. Deutsche, Ukrainer, Weißrussen u. a. gehören zu den nationalen Minderheiten. Fast 10 Mio. Polen leben im Ausland, vorwiegend in den USA, Frankreich und Brasilien. Die katholische Kirche besitzt großen Einfluss, knapp 90 % der Bevölkerung gehören dem katholischen Glauben an.

Geschichte und Kultur

Das Jahr 966 wird als Gründungsjahr des polnischen Staates angesehen. Im Mittelalter und v. a. in der frühen Neuzeit gehörte Polen zu den mächtigsten europäischen Staaten. Innerer Zwist und äußere Bedrohung schwächten das Land. 1795 strichen die mächtigen Nachbarn Preußen, Österreich und Russland das Land von der Landkarte. Trotz zahlreicher Bestrebungen erlangte Polen erst 1918 (mit dem Vertrag von Versailles) seine Unabhängigkeit zurück. Im Zweiten Weltkrieg erlitt das Land große Verluste. 1945 legten die Alliierten die Grenzen Polens neu fest. 1952 wurde die Volksrepublik Polen gegründet. 1989 erfolgte, ausgelöst durch die Gewerkschaft Solidarność, die Loslösung aus dem Ostblock und Polen wurde 2004 Mitglied der EU. Polen verfügt über viele gut erhaltene Kulturdenkmäler, geprägt durch den Adel und die katholische Kirche, sowie eine reiche Folkloretradition.

Polen - Geschichte

966Herzog Mieszko I. lässt sich und sein Volk taufen
1225Konrad von Masowien ruft den Deutschen Orden gegen die Pruzzen zu Hilfe
1410Niederlage des Deutschen rdens bei Grunwald (Tannenberg)
1772–1895Preußen, Österreich, Russland teilen Polen auf
1918Nach dem Ersten Weltkrieg entsteht Polen neu
1939–45Polen wird von Deutschland besetzt. 6 Mio. Polen sterben
1945Nach dem Zweiten Weltkrieg wird Polen nach Westen verschoben
1980/81Gründung der Gewerkschaft Solidarność
1989/90Der Sozialismus dankt ab
1999 und 2004Nato- und EU-Mitglied
2008–2020Polen übersteht die Finanzkrise. Die nationalkonservative Regierung spaltet das Land
2021–2023Nach der Corona-Pandemie belastet der Ukraine-Krieg Polen
Klimadaten
Kommunikation & Adressen

Auskunft vor Ort

Polnisches Fremdenverkehrsamt

– Hohenzollerndamm 151 | 14199 Berlin | Tel. 030 2 10 09 20 | polen.travel/de

– Lerchenfelderstr. 2, Palais Auersberg | 1080 Wien | Tel 01 5 24 71 91 | polen.travel/de-at

Diplomatische Vertretungen

Botschaft der Bundesrepublik Deutschland

ul. Jazdów 12 | 00-467 Warszawa | Tel. 2 25 84 17 00 | warschau.diplo.de

Botschaft der Republik Österreich

ul. Gagarina 34 | 00-748 Warszawa | Tel. 2 28 41 00 81 | bmeia.gv.at/oebwarschau

Botschaft der Schweiz

Aleje Ujazdowskie 27 | 00-540 Warszawa | Tel. 2 26 28 04 81 | eda.admin.ch/warsaw

Notrufe

Ambulanz Tel. 999, Feuerwehr Tel. 998, Polizei Tel. 997, Pannenhilfe Tel. 981

Vom Handy erreicht man mit 112 den allgemeinen Notruf, der auch auf Deutsch beantwortet wird.

Telefon & Handy

Die ehemalige Ortsvorwahl wurde in die Anschlussnummer integriert; so wählt man bei Orts- und Ferngesprächen innerhalb Polens erst die alte Vorwahl, dann die 7-stellige Anschlussnummer. Bei Gesprächen ins Ausland gelten die internationalen Vorwahlnummern (Polen 0048, Deutschland 0049, Österreich 0043, Schweiz 0041). Handys wählen sich automatisch in ein polnisches Netz ein. Bei Gesprächen vom Festnetz zu einem Handy muss eine „0“ vorgewählt werden. Seit der Abschaffung der Roaminggebühren innerhalb der EU zahlst du für Telefonieren und Surfen mit dem Smartphone nicht mehr als im Heimatland.

Feiertage, Feste & Veranstaltungen

Veranstaltungen

März/April

Passionsspiele (Kalwaria Zebrzydowska): Christi Kreuzweg wird nachgespielt

Mai/Juni

Fronleichnam: Prozessionen in ganz Polen, prachtvoll in Krakau und Łowicz

Johannisnacht (Krakau): Am 21. Juni werden Blumenkränze mit Kerzen in die Weichsel gelassen

Malta-Festival (Posen): Intern. Kulturfestival (Musik/Kunst). malta-festival.pl

Festival der jüdischen Kultur (Krakau-Kazimierz): jewishfestival.pl

Fischerwallfahrt (Puck): Bootsprozession am 29. Juni zur Halbinsel Hel

Drachenparade (Krakau): Gigantische Drachen steigen in den Himmel – je monströser, desto besser. Mit großem Finale-Feuerwerk!

Juni-September

Jazzfestival (Krakau): cracjazz.com

Musiksommer (Danzig): mit Klassik und Orgelmusik im Vorort Oliwa

Juli

Heineken Open’er (Gdynia): Crossover aus Pop, Rock & Klassik. opener.pl

August

Dominikanermarkt (Danzig): Straßentheater und -musik

Pol‘& Rock (Czaplinek): Zur ehemaligen „Haltestelle Woodstock“ kommen Hunderttausende. polandrockfestival.pl

Slawen-Wikinger-Festival (Wolin). jomsborg-vineta.com

September

Warschauer Herbst: Forum zeitgenössicher Musik. warszawska-jesien.art.pl

November

Allerheiligen: Am 1. Nov. verwandeln sich Polens Friedhöfe in Lichter und Blumenmeere

Dezember

Weihnachtskrippen (Krakau): Fantastische Krippen werden prämiert

Feiertage

1. JanuarNeujahr
März/AprilOstersonntag, -montag
1. MaiTag der Arbeit
3. MaiTag der Verfassung von 1791
Mai/JuniPfingstsonntag, Fronleichnam
15. AugustMariä Himmelfahrt
1. NovemberAllerheiligen
11. NovemberTag der Unabhängigkeit 1918
25./26. DezemberWeihnachten
Mobilität vor Ort

Auto

Die Höchstgeschwindigkeit beträgt innerorts 50 km/h bzw. nachts (23–6 Uhr) 60 km/h, außerorts 90 km/h, auf Landstraßen mit zwei Spuren 100 km/h, auf Schnellstraßen mit zwei Fahrbahnen 120 km/h und auf Autobahnen 140 km/h. Es besteht Anschnallpflicht, und von Oktober bis Februar ist auch tagsüber das Abblendlicht einzuschalten. Straßenbahnen haben immer Vorfahrt. Die Promillegrenze liegt bei 0,2. Bußgelder müssen sofort bezahlt werden (Lass dir eine Quittung ausstellen!). Das außerörtliche Tankstellennetz ist relativ dicht; „ON“ ist die Abkürzung für Diesel, ein durchgestrichenes „Pb“ steht für bleifreies Benzin.

ADAC-Notruf in Polen mit deutschsprachigen Mitarbeitern: (+49) 89 22 22 22.

Auch wenn die Zahl der Autodiebstähle schon seit Jahren deutlich rückläufig ist, sollte man nach Möglichkeit bewachte Parkplätze (Parking Streżony) benutzen. Die meisten Hotels verfügen über eigene bewachte Parkplätze, in großen Städten gibt es große (kostenpflichtige) Flächen mit einer Rund-um-die-Uhr-Bewachung. Bei Diebstählen in Polen greift grundsätzlich die Kaskoversicherung; Infos über Ausnahmen bitte bei der eigenen Autoversicherung einholen.

Öffentliche Verkehrsmittel

Die bevorzugten öffentlichen Verkehrsmittel sind in Polen Busse und die Bahn. Während sogenannte Personen- und Schnellzüge (osobowy/ pośpieszny) sehr günstig, dafür aber ziemlich langsam sind, sind die etwas schnelleren, zwischen den großen Städten verkehrenden Intercitys vergleichsweise teuer; auch sind sie reservierungspflichtig. Erkundige dich nach Sondertarifen, etwa den preiswerten Weekend- bzw. Familientickets! Auf den Bahnhöfen (dworzec PKP) werden die Abfahrtszeiten auf gelben Tafeln (odjazdy) angezeigt, die Ankunftszeiten (przyjazdy) auf weißen. Das polnische Busnetz ist gut ausgebaut. Meist befinden sich die Bus-Terminals (dworzec PKS) in unmittelbarer Nachbarschaft der Hauptbahnhöfe. Die Tickets kauft man im Voraus an der Kasse, via Internet oder direkt beim Busfahrer. Neben der staatlichen Busgesellschaft PKS gibt es zahlreiche private Anbieter, die entweder günstigere Preise haben oder – bei gleichem Preis – komfortablere Busse einsetzen.

Schiffstouren

An der Küste, auf Seen und Flüssen werden Fahrten für Touristen angeboten, z.B. ab Świnoujście (Swinemünde), veranstaltet von der Reederei Adler-Schiffe (Tel. 04651 9 8708 88 | adlerschiffe.de). Wasserstraßenbahnen (tramwaj wodny) werden u.a. in Krakau, Warschau und Danzig eingesetzt. In der Danziger Bucht, auf dem Oberländischen Kanal und den Seen Masurens ist die „Weiße Flotte“ aktiv (zegluga.pl | zegluga.com.pl | zeglugamazurska.com.pl).

Taxi

Taxifahren ist in Polen immer noch relativ preiswert. Nimm aber nur Wagen mit Telefonnummer auf dem Dach (z. B. Radio Taxi 919) und einem funktionierenden Taxameter. Leuchtet die Nummer, ist das Taxi frei. Die Startgebühr liegt bei 8 Zł., pro Kilometer kommen 3–4 Zł. hinzu. Nachttarife liegen etwa 50 Prozent darüber. Unter tanietaxi.pl („Taxi preiswert“) kannst du dir in der Rubrik Kalkulator bei Angabe des Abfahrts- und Ankunftsorts den Fahrpreis ausrechnen lassen.

Freizeit & Genießen

Essen und Trinken

Kaum ein Pole ist sich dessen bewusst, doch wahr ist: In der polnischen Küche finden sich vielfältige Einflüsse anderer Esskulturen, vor allem der litauischen, russischen, deutschen und jüdischen. Es gibt in Polen keine großen regionalen Unterschiede, wohl aber regionale Spezialitäten wie z. B. die schlesische kaszanka, eine grobe Grützwurst, die pyzy (Dampfnudeln) aus Großpolen oder die kiszka ziemniaczana (Kartoffelwurst) aus Ostpolen. Die Gerichte auf den Speisekarten richten sich stark nach der Jahreszeit und ihrem Angebot, im Herbst z. B. isst man häufiger Wild und Pilze.

Zutaten vom Bauern

Oft sind die Zutaten bio und regional, auch wenn’s nicht explizit auf dem Etikett steht: Kommen sie von kleinen Höfen, von denen es noch immer viele gibt, kannst du davon ausgehen, dass sie keine Insektizide oder Pestizide enthalten – für diese Chemiekeulen fehlt den Kleinbauern schlicht das Geld. Gern verkaufen Bauern ihre Produkte auf Wochenmärkten: kleine Paradiese für Genießer, wo man Frisches vom Baum, Feld oder aus dem Wald entdeckt, auch selbst gemachte Butter und Honig. Klassisch sind sauer eingelegte Gurken und Pilze, eingeweckte Früchte, selbst gemachte Säfte und Schnäpse sowie Käse aller Reifegrade.

Öhrchen in der Suppe

Suppen und Eintöpfe werden gern gegessen, und es gibt eine große Auswahl – von Nuss- bis Sauerampfersuppe. Zu den beliebtesten gehören pomidorowa, Tomatensuppe mit Nudeln oder Reis, und rosół, Hühner- oder Rinderbrühe. Typisch sind auch kapuśniak und ogórkowa, Suppen, die aus Sauerkraut bzw. sauren Gurken gemacht werden. Lecker ist der krupnik aus Graupen und Gemüse. Auf keiner Karte fehlt barszcz, eine klare, leicht säuerliche Rote-Bete-Suppe. Damit sie gut sättigt, schwimmen „Öhrchen“ (barszcz z uszkami) darin, mit pikanter Fleischfarce gefüllte Miniteigtaschen in Form von Hörmuscheln. Oder es wird eine gefüllte Krokette (barszcz z krokietkiem) zur Suppe gereicht, die an eine Frühlingsrolle erinnert. Im Sommer wird barszcz mit Joghurt oder Buttermilch zur Kaltschale (chłodnik), die herrlich erfrischt. Überhaupt fehlt bei kaum einer Suppe ein Schuss Sahne. Frische Kräuter, am liebsten Dill, sorgen für Farbe und Frische.

Fleischig & fischig

„Von allen Gemüsesorten mag ich am liebsten Kotelett“, sagen die Polen scherzhaft, denn sie sind große Fleischesser; Rind, Schwein, Geflügel, auch viel Wurst kommt auf den Tisch. Beliebt sind gołąbki, Kohlrouladen mit einer Füllung aus Hackfleisch und Reis, und zrazy, Rinderrouladen. Zu den Klassikern gehören kaczka z jabłkami, Ente mit Äpfeln, oder gęś pieczona, Gänsebraten. An Wildgerichten kommen oft dzik und sarnina (Wildschwein und Reh) auf den Tisch. Fisch gibt‘s in dem katholischen Land traditionell freitags. Doch in den Städten ist er – gern in Form von Sushi – auch an anderen Wochentagen angesagt: meist Süßwasserfische wie Forelle (pstrąg), Karpfen (karp), Hecht (szczupak) oder Schleie (lin). An der Ostsee kommt der Fisch natürlich aus dem Meer; Dorsch, Hering, Lachs sind die am häufigsten gefangenen Arten.

Veggie auf dem Vormarsch

Zu Fisch und Fleisch werden traditionell Kartoffeln gereicht. Gemüse als Beilage ist nicht so populär, es gibt dann meist kapusta (Kohl), buraczki (Rote Bete), marchewka (Möhren) oder einen Rohkostteller (surówka). Bei einem so fleischlastigen Volk mag es erstaunen, dass es – zumindest in den Großstädten – so viele vegetarische Lokale gibt. Die Töchter und Söhne der Fleischesser pflegen eine andere Esskultur: leicht, kalorienarm und gesund. Lifestyle-Magazine sind voll von Veggie-Diäten, Bioläden und Bauernmärkte boomen.

Üppig, üppiger ...

Die Mahlzeiten sind reichlich und deftig. Schon zum Frühstück gibt’s Rührei und Würstchen, Käse, Wurst, biały ser (Schichtkäse), Tomatenscheiben oder Gurken, dazu Tee oder Kaffee. Bis zum Mittagessen hilft man sich mit einem Stück Hefekuchen (drożdżówka) und Tee weiter. Mittags, zwischen 13 und 14 Uhr, wird warm gegessen. Die Mahlzeit besteht meist aus Suppe, Hauptgang und Nachtisch. Als Getränk reicht man im traditionellen Haushalt kompot, meist lauwarmes, verdünntes Kompott aus Erdbeeren oder Kirschen im Glas. Zu Abend isst man zwischen 19 und 20 Uhr. Auf den Tisch kommt meist eine ähnliche Speisenauswahl wie beim Frühstück.

Und zum Trinken?

Die Polen sind große Teetrinker. Der Tee (herbata) wird meist mit Zucker und einer Scheibe Zitrone getrunken. Anstelle des traditionellen Kaffeeaufgusses im Glas haben mittlerweile Espresso und Cappuccino Einzug gehalten. Während Wodka eine lange Tradition hat, ist die Popularität von Bier relativ neu. Die beliebtesten einheimischen Sorten sind Okocim, Żywiec und Tychy, die aber von lokalem Craft Beer starke Konkurrenz bekommen. Sehr lecker schmeckt z. B. das naturtrübe Bier von einer kleinen Brauerei an der Ostsee. Es hat die Farbe von Bernstein und heißt auch so: Piwo Amber (amber = Bernstein). Beim Wein holen die Polen mächtig auf: Seit er nach dem EU-Beitritt erschwinglicher geworden ist, wird auch er gern konsumiert. Und auch Reben werden angebaut – vor allem im Süden, aber selbst im Norden des Landes entstehen Weingüter.

Trinkgeld

Bist du mit dem Service zufrieden, kannst du 10 Prozent des Rechnungsbetrags hinzufügen oder – wie es viele Polen tun – den Betrag aufrunden.

Einkaufen und Shoppen

Die Zeiten der Herrschaft bestickter Tischdeckchen sind endgültig vorbei. Riesige, moderne Shoppingcenter locken jetzt mancherorts mit Hunderten von Geschäften. Lass dir aber auf keinen Fall die Wochenmärkte mit ihrem besonderen Charme entgehen.

Rustikales für den Tisch

Schön ist das Design von Glas und Porzellan. An Ländlichkeit von anno dazumal erinnern die blauen Pfauenpünktchen der Bunzlauer und die Blumen der Kaschubischen Keramik – Dekoratives mit Nutzwert für den heimischen Esstisch!

Zu Recht gibt es viele Sammler, die das polnische Kristallglas schätzen. Ob klar oder farbig, diese Gläser machen aus einem gedeckten Tisch eine elegante Tafel.

Moda polska

Es lohnt sich, nach polnischem Modedesign zu schauen, denn die Modewelt in Paris und Mailand bekommt Konkurrenz: Auf der Warsaw Fashion Street zeigen sich aufstrebende Talente wie Anna Pyrkosz und Kinga Buszczyńska. Natürliche Stoffe, am liebsten Seide, Baumwolle und Leinen, sind die Basis für ihre betont femininen Kollektionen, die sich durch aufwendige Details auszeichnen. Erschwinglicher sind Kreationen der polnischen Marke Simple, die – wie der Name andeutet – unprätentiöse, tragbare Alltagsmode präsentiert.

Kunst & Kunsthandwerk

Bekannt ist Polen für seine poetische Grafik. Leider sind die Zeiten vorbei, da man in Galerien gute Kunst für wenig Geld kaufen konnte. Solltest du trotzdem über das nötige Kleingeld verfügen, bekommst du in Großstädten spannende Kunst von Polens kreativsten Köpfen.

Etwas preiswerter kann man sich der Kunst widmen, indem man Plakate kauft oder sich in aller Ruhe schöne Bildbände ansieht. Kunst- und Fotobücher sind immer noch preiswert, die Ausgaben meist qualitativ sehr anspruchsvoll. Tolle Postergalerien gibt es in Warschau, Krakau und Breslau.

Im Zwergenreich

Und dann sind da noch die Gartenzwerge. Das deutsche Monopol auf diese Spezies ist für immer gebrochen. Zu Hunderten stehen diese Kerlchen beiderseits der internationalen Straßen und finden regen Zuspruch bei den Touristen: Die halten auf dem Heimweg gerne mal für so ein Zipfelmützengeschöpf oder eine andere Figur für den Garten.

Flüssiges und festes

Der polnische Wodka ist wärmstens zu empfehlen. Das hochprozentige Nationalgetränk gibt es in Dutzenden verschiedener Sorten. Die Flaschen haben alle ein ansprechendes Design, und der Inhalt kommt jedem Geschmack entgegen: Da gibt es süße Sorten wie z. B. Preiselbeerwodka, klare wie Żytnia oder Wyborowa oder den Żu-brówka mit Büffelgras. Voll im Trend liegt Bimber Góralski, der das Gegenteil von dem ist, was er zu sein behauptet – alles andere als ein „Selbstgebrannter aus dem letzen Bergkaff“.

Wenn sich dein Aufenthalt in Polen dem Ende zuneigt, dann geh doch mal über einen ganz normalen Wochenmarkt: Kauf dir zum Mitnehmen für daheim Pilze – in getrockneter Form auf einen Kranz gezogen oder pikant eingelegt im Glas –, würzigen Räucherkäse oder aromatische Wurst.

Öffnungszeiten

Einzelhändler haben Mo–Fr 11–19 und Sa 11–14 Uhr geöffnet. Größere Kaufhäuser sind in der Regel sechs Tage die Woche von 10 bis 20 Uhr geöffnet, bleiben allerdings am „heiligen“ Sonntag geschlossen. Lebensmittelläden öffnen bereits zwischen 6 und 8 Uhr, manche sind rund um die Uhr offen. Behörden und Banken sind in der Regel Mo–Fr 8–17 Uhr, Postämter 8–16 Uhr geöffnet, zum Teil auch länger. Restaurants kennen normalerweise keinen Ruhetag.

Strände

Polens Küste ist über 500 km lang und mit weißen Sandstränden gespickt. Fast nirgends sind sie bebaut, ein dichter Grüngürtel trennt sie vom Ort. In Ferienorten sind Strandwächter postiert, die im Notfall helfen. FKK ist in Polen nicht populär, aber an einigen Stränden erlaubt, so bei Międzyzdroje, Dźwirzyno, Łeba, Rowy, auf der Halbinsel Hel (Kuźnica) und auf der Frischen Nehrung (Krynica Morska).

VorspeisenHauptgerichteBeilagenDesserts

barszczRote-Bete-Suppe
chłodnik litewski„litauische Kaltschale“ aus Joghurt, Buttermilch und Roter Bete
żurek w chlebieRoggenmehlsuppe im ausgehöhlten Brotteig
karp po żydowskuin Aspik süßsauer eingelegter Karpfen „auf jüdische Art”
bigosEintopf aus Kraut, Fleisch, Wurst und Pilzen
pierogigekochte Teigtaschen, gefüllt mit Schichtkäse, Zwiebeln und Kartoffeln (-ruskie), Wildschweinfarce (-z dzika), Spinat (-ze szpinakiem), Pilzen (-z grzybami) oder Sauerkraut (-z kapustą)
placek po węgierskupikante, mit Gulasch gefüllte Kartoffelpuffer
kaczka z jablkamimit Apfel gefüllte Bratente
jagnięcinaLammbraten
potrawka CielęcaKalbsragout
mizeriasüß-saurer Gurkensalat mit saurer Sahne und Dill
kasza gryczanaBuchweizengrütze
kopytkaKartoffelklöße mit Speck
poziomkiWalderdbeeren
gofryWaffel mit Obst und Schlagsahne
makowiecMohnkuchen
szarlotkaApfelkuchen
Stichworte

Bernsteinzimmer?

Von der Hohen Tatra bis zur Ostseeküste wird der hell- bis goldgelbe, klare oder trübe bursztyn verkauft. Das größte Angebot findet man an der Küste, wo er hauptsächlich gefördert, gesammelt und verarbeitet wird. Der Stein, der eigentlich kein Stein ist, entstand vor 40–50 Mio. Jahren aus dem eingetrockneten Harz der Bernsteinkiefer. Die interessantesten Stücke schließen Spuren von Lebewesen ein, die vor zig Millionen Jahren in diesen Wäldern lebten; es sind die sogenannten Inklusen aus Tier- oder Pflanzenteilen. Nur jedes fünfhundertste Bernsteinstück beinhaltet solch einen Einschluss.

Da Polen in der Antike an der Bernsteinstraße lag, war der Börnsteen, der „brennende Stein“ (so genannt, weil er bereits bei 350 Grad Celsius entflammt), dort schon immer ein wertvoller Rohstoff. Kaufleute erkannten schnell, dass man mit ihm viel Geld verdienen konnte, und stellten im Mittelalter seine Gewinnung und den Verkauf in Ost- und Westpreußen unter Hoheitsrecht. Das Sammeln und die Veräußerung von Bernstein auf eigene Rechnung konnte danach vom „Bernsteingericht“ sogar mit dem Tod bestraft werden. Das Gesetz galt, wenn auch in abgemilderter Form, noch bis 1945. Heute ist das Bernsteinsammeln ungefährlich: Man sieht an den Ostseestränden so manche gebückte Gestalt, die hoffnungsvoll nach dem Stein Ausschau hält, dem man heilende und auch magische Kräfte nachsagt. 

Familienbande

Die Familie spielt traditionell eine wichtige Rolle im Leben der Polen. Abgesehen von dem persönlichen Halt, den sie bietet, steht oft eine einfache Notwendigkeit dahinter: Noch heute sind viele Polen aus wirtschaftlichen Gründen gezwungen, mit mehreren Generationen unter einem Dach zu leben. Die (Groß-)Familie war – und ist es zu einem Teil immer noch – ein gut durchorganisierter Betrieb, in dem alle aufeinander angewiesen sind.

Dabei nehmen die Großeltern ihren meist in mehreren Jobs gleichzeitig arbeitenden Kindern den Haushalt und die Betreuung der Enkel ab. Im Gegenzug bietet die Familie ihnen die Unterstützung und Fürsorge, die der Staat nicht leisten kann bzw. will. Dieses soziale Netz ist auch für diejenigen Familienmitglieder, die arbeitslos geworden sind, lebensnotwendig, denn weder von der Arbeitslosenhilfe noch von der Rente kann man in Polen wirklich überleben.

Mit dem wachsenden Wohlstand und der rasanten Entwicklung des Landesentfallen aber zunehmend einige der Aufgaben, die die Großfamilie bisher erfüllt hat. Besonders rasch ändern sich die überlieferten Familienstrukturen dort, wo junge Menschen aus der Provinz in der Großstadt Zugang zu Bildung gefunden und den sozialen Aufstieg geschafft haben. Der Preis dafür ist mitunter hoch – häufig verstehen dann die Eltern ihre Kinder nicht mehr, denen das Internet näher als der Sonntagsgottesdienst geworden ist.

Frauenpower

Der Inbegriff der traditionellen Aufgabe der Frau in der polnischen Gesellschaft ist die „Matka Polka“ (Mutter Polin). Sie trug in der von zahlreichen Kriegen und Aufständen geprägten polnischen Geschichte die Verantwortung für Hof und Betrieb sowie für die Kindererziehung und damit für den Fortbestand der Familie und mittelbar der ganzen Nation. Noch heute heißt es verklärend, sie hätten zu Haus „die Hosen an“. Ein Großteil der polnischen Frauen lebt nach dem konservativen, von der Kirche geförderten Rollenbild, meist mit der Doppelbelastung durch Haushalt und Beruf. Allerdings gibt es inzwischen in vielen jungen Ehen eine gleichberechtigte Arbeitsteilung in der Kindererziehung und im Haushalt.

Der Übergang vom Sozialismus zum Kapitalismus traf Frauen besonders hart, denn sie waren die Ersten, die von Entlassungen betroffen waren. Doch viele haben sich mit einer besseren Ausbildung als die der Männer gerüstet, die Flucht nach vorn angetreten und sich selbständig gemacht. Inzwischen gehört fast jede vierte kleine und mittlere Firma einer Frau. Die polnischen Powerfrauen haben sich auch in großen Firmen durchgekämpft: Jeder dritte Topmanager ist eine Managerin – das ist in Europa beispiellos.

Polnischer Papst & Co.

Die Bedeutung der katholischen Kirche, die entscheidend zum Überleben der polnischen Nation als Kultur- und Sprachgemeinschaft beigetragen hat, ist kaum zu überschätzen. Erst nach der Wende zu einer demokratischen Entwicklung nahm ihre überragende politische Bedeutung ab. Dank der nationalkatholischen Partei PiS („Recht und Gerechtigkeit“), die 2015 die Regierung übernahm, hat sie Einfluss zurückgewonnen. Das Gleichnis „Pole gleich Katholik“ hat angesichts von über 90 Prozent bekennender römisch- katholischer Polen nichts von seiner Gültigkeit eingebüßt. Und obwohl viele junge und gebildete Polen die Morallehre der Kirche zunehmend als unzeitgemäßen Eingriff in ihr Privatleben empfinden, ist sie nach wie vor – besonders auf dem Land – die Institution, die den Moralkodex bestimmt. Sie bietet den Menschen, die zu den Verlierern der Wende zählen oder sich von den gesellschaftlichen Umbrüchen überrollt fühlen, ein geistiges Zuhause. Übervolle Kirchen zeugen nicht nur von tiefer Gläubigkeit, sondern auch vom Bedürfnis nach Halt und Orientierung. Eine besondere Rolle spielen dabei die tiefe Verehrung, die dem 2005 verstorbenen und 2014 heiliggesprochenen Papst Johannes Paul II. entgegengebracht wird, und der volkstümliche Marienglaube.

Patrioten

Es gehört zur Mentalität der Polen, wie die Rohrspatzen auf das eigene Land, den Staat und vor allem die unfähigen Politiker zu schimpfen. Doch Vorsicht: Die Menschen sind sehr stolz auf ihre Heimat und reagieren schnell gereizt, wenn Ausländer sich das Recht herausnehmen, Kritik zu üben. Ein Grund dafür ist wohl, dass die Polen immer wieder mit einer gewissen Verbitterung zur Kenntnis nehmen müssen, dass ihre historischen Leistungen vom Rest Europas nicht gebührend gewürdigt werden. Und noch ein wichtiger Hinweis: Frédéric Chopin war kein Franzose und Nikolaus Kopernikus kein Deutscher, sondern beide waren Polen!

Slawische Nachbarn

Die slawischen Brüder und Schwestern sind in Polen nicht unbedingt beliebt. Die Tschechen und Slowaken werden vor allem belächelt; ihre Sprache erscheint den Polen als drollige Abart ihrer eigenen. Die Ukrainer wurden mit einer Mischung aus Mitleid, paternalistischer Fürsorge und Hass bedacht: Mitleid, weil sie in der EU „draußen bleiben“ und deshalb verdammt scheinen zu Armut und Rückständigkeit. Paternalistische Fürsorge kommt den Ukrainern zu, weil ihr Land zu den kresy gehört, Polens verlorenen Ostgebieten. Hass ernteten die Ukrainer, weil sie unerbittlich für ihren eigenen Staat gekämpft und sich dabei schon manches Mal mit den Polen angelegt haben. Mit dem Ukraine-Krieg und der Aufnahme vieler Flüchtlinge scheint sich das Verhältnis zu verbessern. Die Weißrussen lösen Irritation aus, denn was ist von einem Volk zu halten, das sich nach der langersehnten Staatsgründung sogleich den Russen an den Hals warf? Die Russen schließlich gelten als Feind Nummer eins: Der Hitler- Stalin-Pakt, der 1939 zur Aufteilung Polens zwischen Deutschland und der Sowjetunion führte, die Erschießung von mehr als 20 000 polnischen Offizieren (Stichwort „Massaker von Katyń“) und Polens Bevormundung bis 1989 boten viele Gründe dafür. Als 2010 eine polnisch-russische Gedenkfeier in Smolensk (bei Katyń) ausgerichtet wurde, durften alte Verschwörungstheorien auferstehen: Beim Landeanflug stürzte die polnische Regierungsmaschine ab und riss neben Präsident Kaczyński 95 Vertreter der politisch-militärischen Elite mit in den Tod. Allen Fakten zum Trotz halten sich bis heute Gerüchte, der Absturz gehe auf das Konto des russischen Geheimdienstes. Der Ukraine-Krieg löst große Angst aus, Russland könne auch Polen angreifen wollen.

Nationalikone Lech Wałęsa,

Vom Sohn eines armen Tischlers zur Nationalikone: Keiner konnte ahnen, dass Lech Wałęsa, der 1943 im Kaff Popowo das Licht der Welt erblickte und später gerade einmal die Berufsschule schaffte, eines Tages weltberühmt werden würde. 1983 erhielt er sogar den Friedensnobelpreis, 1990 wurde er schließlich zum polnischen Staatspräsidenten gewählt.

Sein Erweckungserlebnis hatte Lech mit 27 Jahren. Der schnauzbärtige Elektriker auf der Danziger Lenin- Werft organisierte ein Streikkomitee, um die Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeiter zu verbessern. Die Aktion wurde von der Polizei brutal niedergeschlagen – Dutzende von Arbeitern verloren ihr Leben. Lech kam glimpflich davon, wurde „nur” zu einem Jahr Haft verurteilt. Er blieb auch nach seiner Freilassung rebellisch und setzte sich dafür ein, für die Getöteten ein Denkmal zu errichten.

International berühmt wurde er mit dem sprichwörtlichen „Sprung über die Danziger Werftmauer” im August 1980. Er setzte sich an die Spitze einer von ihm initiierten Bewegung namens Solidarność (Solidarität), die in Windeseile ganz Polen erfasste und aus der die erste unabhängige Gewerkschaft des Landes hervorging. Auch die Verhängung des Kriegsrechts (1981–83), die Lech erneute Haft einbrachte, konnte die Entwicklung nicht stoppen. 1989 setzten die Anführer der Solidarność 21 Forderungen gegen die Regierung durch – der erste Schritt im Kampf für Demokratie in Polen …

Wałęsas Ruhm ist mittlerweile verblasst – spätestens, seit er an den vollmundigen Versprechungen seiner Präsidentschaft (1990–95) scheiterte. Ein Logenplatz im Geschichtsbuch Europas ist ihm aber dennoch sicher. Heute tourt Polens berühmtester Rentner als Vortragsreisender in eigener Sache durch die Welt.

Zukunft jetzt

Viele EU-Gelder werden in neue Architektur investiert: modern im Stil, aber verbunden mit der Geschichte des Ortes, aus unverwüstlichem Material und ausgerüstet mit erneuerbaren Energiequellen. So entsteht auf Stettins Oderinseln Floating City, ein nagelneuer Stadtteil mit einem Paradestrand und der größten Bootsmarina der Ostsee. Und in Dańzig wird das ehemalige Werftgelände zur Młode Miasto, einer „Jungen Stadt“. Wo einst Tausende von Kumpels malochten, wo geschweißt und gezimmert wurde, wird jetzt alles schick und modern. Zwei spektakuläre Großbauten sind bereits fertiggestellt: Mit einer gigantischen Rostfassade erinnert das Europäische Zentrum der Solidarität an die riesigen Schiffsrümpfe, die hier einst montiert wurden. Halb als Kran, halb als Bunker präsentiert sich das Museum des Zweiten Weltkriegs. Kühn gebaut wird auch im Süden des Landes: Das 110 Mio. Euro teure Breslauer Neue Musikforum erinnert mit seinen quer gelegten Glasstreifen in der Holzfassade an ein gewaltiges Streichinstrument. Das Konzerthaus NOSPR in Kattowitz zitiert dagegen mit seiner von knallroten Fenstern durchsetzten Ziegelfassade oberschlesische Arbeiterhäuser. Gleich nebenan wandelte sich ein abgewracktes Kohlebergwerk in das gleißend helle Schlesische Museum: eine spannende Zeitreise durch die Geschichte der Region fünf Stockwerke unter Tage. Und weitere ambitionierte Projekte sind geplant.

Bloss nicht!

Unangemessen gekleidet sein

In Polen herrscht eine konservative Kleiderordnung, die stark zwischen „offiziell“ und „privat“ unterscheidet. Als taktlos empfindet man Besucher in Latschen und Shorts z. B. in Kirchen oder an Orten nationalen Gedenkens wie den ehemaligen Konzentrationslagern.

Laut sein

Im Unterschied zur westlichen, auf individuelle Freiheit ausgelegten Erziehung wird man in Polen angehalten, auf die Umgebung Rücksicht zu nehmen. Lautes und auffälliges Benehmen, wildes Fotografieren in Kirchen, Knutscherei an öffentlichen Plätzen – alles tabu!

Höfliche Männer falsch verstehen

Den Handkuss bitte nicht als Angriff auf die Emanzipation oder gar als plumpe Anmache missverstehen! Auch nicht, wenn man(n) dir als Frau die Tür aufhält, den Koffer tragen möchte oder aus dem Mantel hilft. Galant zu sein ist in Polen – zumindest bei der älteren Generation – selbstverständlich.

Die Kirche kritisieren

Auch wenn dir der polnische Katholizismus mit dem Marienkult oder der Papstverehrung seltsam vorkommt, mach keine Witze! Auch mit Kommentaren zur polnischen Politik oder Geschichte solltest du besser zurückhaltend sein.

Ohne Gastgeschenk zur Einladung kommen

Wer in einen polnischen Haushalt eingeladen wird, kommt nicht mit leeren Händen: Über Blumen freuen sich auch junge, moderne Frauen, Männer mögen Alkohol – aber bitte keinen Wodka, besser eine Flasche Wein mitbringen!

Einreisebestimmungen für deutsche Staatsbürger

Siehe

Aktuelles

An der deutsch-polnischen Grenze werden derzeit Binnengrenzkontrollen durchgeführt.

Die grenzpolizeilichen Maßnahmen werden situationsabhängig räumlich und zeitlich flexibel vorgenommen.

Es kann zu Verzögerungen beim Grenzübertritt kommen. Ein Reisedokument (Reisepass oder Personalausweis) muss beim Grenzübertritt für alle Mitreisenden stets mitgeführt werden.

An öffentlichen Verkehrsmitteln stehen Inlandsflüge, ein dichtes Eisenbahnnetz sowie Überlandbusse, in den Städten Busse, Bahnen und Taxis zur Verfügung.

Für die Teilnahme am Straßenverkehr ist das Mitführen der Grünen Versicherungskarte empfehlenswert. Stimmt der Halter eines Fahrzeugs nicht mit dem Fahrer überein, muss unbedingt eine Nutzungsbevollmächtigung des Halters mitgeführt werden. Dies gilt auch dann, wenn der Halter Beifahrer ist. Ein Muster ist über die polnische Botschaft in Berlin erhältlich.

Für die meisten Autobahnen in Polen wurden die Mautgebühren für Pkws und Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht aufgehoben.

Mautpflichtig bleiben aktuell folgende Strecken:

  • - A2 Konin - Swiecko: 255 km (bis auf die Umfahrung Posen)
  • - A4 Kraków - Katowice (Krakau - Kattowitz); 61 km

Die Maut kann sowohl bar als auch mit Kredit- oder Debitkarte (Girocard) bezahlt werden.

Fahrzeuge mit über 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht müssen Lkw-Fahrverbote in Polen und Beschränkungen in Warschau beachten, mit einem elektronischen Sendegerät (OBU) ausgestattet sein und anfallende Gebühren mittels E-TOLL bezahlen.

Es muss ganztägig mit Tagfahrlicht gefahren werden. Neben einem Warndreieck sollte ein Feuerlöscher mitgeführt werden.

Es gilt eine 0,2-Promille-Grenze - auch für Fahrradfahrer. Für Fahranfänger in der Probezeit gilt ein absolutes Alkoholverbot. Auch geringfügige Überschreitungen können mit hohen Strafen, Führerscheinentzug, Fahrzeugsicherstellung und Freiheitsstrafen geahndet werden.

Bußgelder für Verkehrsverstöße sind hoch und sofort in PLN zu zahlen. Es drohen Fahrverbot, Fahrzeugsicherstellung und bei erheblichen Verstößen auch eine kurzzeitige Inhaftierung, bis hin zu Konfiszierung des Kfz oder Verpflichtung des Fahrers zur Zahlung in Höhe des Gegenwerts des Fahrzeugs (bei starker Überschreitung der Promille-Grenze, Straftaten oder Unfälle unter Alkohol- und Drogeneinfluss, Wiederholungstäter etc.)

Für Fußgänger und Radfahrer, die sich im Dunkeln außerhalb geschlossener Ortschaften bewegen, ist das Tragen einer Warnweste bzw. von reflektierenden Leuchtstreifen auf der Kleidung Pflicht. Fußgängerüberwege ohne Ampel bedeuten keine rechtliche Verpflichtung für Autofahrer anzuhalten.

An den zahlreichen unbeschrankten Bahnübergängen im ganzen Land ist besondere Vorsicht geboten.

Der deutsche Führerschein wird anerkannt.

  • Beachten Sie die allgemeinen Hinweise für.

Der Konsum von Alkohol und anderer Rauschmittel in der Öffentlichkeit ist verboten. Die Einfuhr und der Besitz von Drogen sind verboten.

Bestimmte gekennzeichnete militärische Anlagen oder Ämter dürfen nicht fotografiert werden.

Im Grenzgebiet Polen-Russische Föderation (Gebiet Kaliningrad) ist die "grüne Grenze" an verschiedenen Stellen nur durch weit auseinanderliegende Grenzsteine markiert. Wer die Grenze (auch nur für wenige Meter) illegal überschreitet, muss mit der Festnahme durch die russische Grenzpolizei und mehrjähriger Haftstrafe rechnen.

Landeswährung ist der Złoty (PLN). Bankkarten (mit Maestro- oder V-Pay-Symbol) und gängige Kreditkarten werden als Zahlungsmittel akzeptiert. Bei Abhebungen an Geldautomaten in Polen sollten sich Reisende im Vorfeld sorgfältig über den aktuellen Wechselkurs des PLN informieren, da der angewandte Wechselkurs bis zu zehn Prozent zu Ungunsten des Karteninhabers variieren kann. Bei Bezahlung mit Debit- oder Kreditkarte (vor Buchung Bezahlung in PLN angeben) wird der günstigere Interbanken-Wechselkurs verwendet.

In den touristischen Zentren wird zur Vorsicht beim Geldtausch geraten. Manche Wechselstuben locken Kunden mit missverständlichen Werbetafeln. Vor dem Tausch sollte der genaue Kurs für das beabsichtigte Tauschgeschäft erfragt werden. Bei seriösen Wechselstuben ist die Marge zwischen EUR-Ankaufs- (kupno) und Verkaufskurs (sprzedaż) gering.

Das Versorgungsniveau in Polen ist zufriedenstellend, Verständigungsschwierigkeiten sind nicht auszuschließen. Es besteht für alle Personen, die in Deutschland gesetzlich versichert sind, ein Anspruch auf Behandlung bei Ärzten, Zahnärzten und in Krankenhäusern, die vom ausländischen gesetzlichen Krankenversicherungsträger zugelassen sind. Als Nachweis ist die europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) bzw. eine Ersatzbescheinigung vorzulegen. Beide Dokumente erhalten Sie von Ihrer Krankenkasse.

  • Lassen Sie sich frühzeitig ärztlich beraten und Ihren Impfschutz anpassen.
  • Nehmen Sie eine Reiseapotheke sowie regelmäßig einzunehmende Medikamente mit.

Die in Polen vorkommende Erkrankung Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Zecken übertragen. Infektionen treten zwischen Frühjahr und Herbst vor allem im Nordosten des Landes auf, es besteht jedoch im gesamten Land ein Risiko.

  • Schützen Sie sich bei naturnahen Aufenthalten im Freien vor Zecken. Suchen Sie Ihren Körper nach dem Aufenthalt im Freien sorgfältig ab, siehe Schutz vor Insekten.
  • Lassen Sie sich bei Reisen in FSME-Risikogebiete mit vermehrtem Aufenthalt im Freien hinsichtlich einer FSME-Impfung beraten.

Insbesondere durch mangelnde Trinkwasser-, Lebensmittel und Handhygiene kann eine Viruserkrankung der Leber (Virushepatitis A) auftreten.

  • Beachten Sie unsere grundlegenden Hygienehinweise.
  • Lassen Sie sich bzgl. einer Hepatitis A-Impfung beraten.

Durch sexuelle Kontakte können neben klassischen Geschlechtskrankheiten wie Syphillis oder Gonorrhoe bestimmte Lebererkrankungen (Virushepatitis B) übertragen werden. Die Übertragung ist prinzipiell auch durch Drogenkonsum mit unsauberen Spritzen oder Kanülen, Tätowierungen und Bluttransfusionen möglich.

  • Verwenden Sie stets Kondome, insbesondere bei Gelegenheitsbekanntschaften.
  • Lassen Sie sich bzgl. einer Hepatitis B-Impfung ärztlich beraten.

In größeren Städten Polens wurden während der Wintermonate die -Grenzwerte für Feinstaub und andere Luftschadstoffe oft überschritten. Dies ist vor allem auf die Kohleverbrennung in privaten Haushalten und Kraftwerken zurückzuführen.

Intensive Sonneneinstrahlung kann in den Sommermonaten zu kurz- und langfristigen Haut- und Augenschäden führen.

  • Informieren Sie sich über die App SunSmart über notwendige Sonnenschutzmaßnahmen.

Bitte beachten Sie neben dem generellen Haftungsausschluss auch den medizinischen Haftungsausschluss

Einreisebestimmungen für deutsche, schweizerische und österreichische Staatsbürger

Reisewarnung

Überblick

Stand - Fri, 22 Nov 2024 15:15:00 +0100
(Unverändert gültig seit: Mon, 02 Dec 2024 13:47:00 +0100)

Letzte Änderungen:

Aktuelles

Redaktionelle Änderungen

Lagen können sich schnell verändern und entwickeln. Wir empfehlen Ihnen:
- Abonnieren Sie unseren Newsletter oder nutzen Sie unsere App „Sicher Reisen".
- Registrieren Sie sich in unserer Krisenvorsorgeliste.
- Beachten Sie die Hinweise im Ratgeber für Notfallvorsorge und  des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.
- Bitte beachten Sie die Hinweise unter COVID-19.
- Achten Sie auf einen ausreichenden Reisekrankenversicherungsschutz.
- Erkundigen Sie sich vorab bei den Behörden/Botschaften Ihres Reiselandes zu den aktuell geltenden, verbindlichen Einreisebestimmungen sowie bei Ihrem Reiseveranstalter/Ihrer Flug-/Schifffahrts-/Eisenbahngesellschaft nach den geltenden Beförderungsbestimmungen.
- Verfolgen Sie bei Ihrer Reiseplanung/während Ihrer Reise Nachrichten und Wetterberichte.
- Beachten Sie unseren Haftungsausschluss und den Hinweis zu Inhalten anderweitiger Anbieter.

Aktuelles

Verbot der Einreise für Kfz mit Zulassung in der Russischen Föderation

Seit 2023 dürfen Kfz mit Zulassung in der Russischen Föderation grundsätzlich nicht mehr die Grenze nach Polen überqueren. Weitergehende Informationen (auch zu ggf. möglichen Ausnahmen sowie weiteren Einfuhrbeschränkungen, z. B. falls Gegenstände nicht offensichtlich zum persönlichen Gebrauch während der Reise bestimmt sind) sind bei der zuständigen Zollbehörde erhältlich.

Situation an der Grenze zur Ukraine

Die Grenzstellen zwischen Polen und der Ukraine sind in beide Richtungen offen. Seit dem 24. Februar 2022 sind sie kriegsbedingt durch einen Zustrom von Flüchtlingen aus der Ukraine in Richtung Polen stärker frequentiert. Zum Teil sind lange Staus möglich. Mit Einschränkungen bei der Ein-und Ausreise muss weiterhin gerechnet werden.

Offizielle Informationen bieten die polnischen Behörden.

  • Beachten Sie bitte die Informationen zum Grenzverkehr und die Begrenzung der max. oder min. Gewichtsangabe von Fahrzeugen für bestimmte Grenzübergänge.

Situation an der Grenze zu Belarus

Aufgrund der Migrations- und Flüchtlingssituation sowie aktueller Grenzschließungen durch beide Seiten für zahlreiche Grenzübergänge kann es zu starken Einschränkungen bei der Ein- und Ausreise bis hin zur Verweigerung kommen. Die Lage und Möglichkeit der Nutzung zugelassener Grenzübergangsstellen ist nur bedingt einschätzbar. Für den Personenverkehr ist aktuell nur der Grenzübergang Terespol geöffnet, wobei Fußgänger nicht zugelassen sind. Der Warenverkehr über die Straße ist stark eingeschränkt worden und massiv beeinträchtigt. Es ist mit verstärkten Personen- und Fahrzeugkontrollen in diesem Bereich zu rechnen.

Offizielle Informationen bieten die polnischen Behörden.

Seit Juli 2024 gelten für die Einfuhr in Belarus zugelassener Pkw nach Polen neue Regeln. Zu den Bedingungen für den Grenzübertritt gehören die Anwesenheit der natürlichen Person, die Eigentümer des Fahrzeugs ist, und die Nichtverwendung des Fahrzeugs für kommerzielle oder andere Zwecke, die gegen die bestehenden Sanktionen verstoßen.

Weitere Informationen bietet die polnische Regierung.

Situation an der Grenze zu Kaliningrad

An den Grenzübergangen Mamonowo/Grzechotki und Bagrationowsk/Bezledy kommt es vor allem bei der Einreise nach Polen, aber auch bei der Ausreise aus Polen zu langen Staus und Verzögerungen bei der Pkw-Abfertigung. Wartezeiten bis zu 23 Stunden können dort nicht ausgeschlossen werden.

Sicherheit

Terrorismus

Kriminalität

In größeren Städten, den touristischen Zentren und an Ausflugszielen, sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln kommt es zu Kleinkriminalität wie Taschendiebstählen.

In letzter Zeit haben Betrüger von Touristen finanzielle Hilfen erbeten, um nach einem angeblichen Diebstahl zumindest Fahrtkosten bestreiten zu können. In Bars und Clubs kommt es vereinzelt auch zum Einsatz von K.-o.-Tropfen und Kreditkartenbetrug.

Um Fahrzeuge zu entwenden, werden auch Pannen oder Unfälle vorgetäuscht.
Für geparkte Lastkraftwagen wird auf das Risiko des Ladungsdiebstahls durch Aufschneiden der Abdeckplanen hingewiesen.

  • Tragen Sie Wertsachen und Kameras in Städten nicht sichtbar und lassen Sie Ihr Gepäck nie unbeaufsichtigt.
  • Bewahren Sie Geld, Ausweise, Führerschein und andere wichtige Dokumente sicher auf; speichern Sie ggf. elektronische Kopien/Fotos. Dies erleichtert im Falle von Diebstahl oder Verlust die Ausstellung eines Ersatzdokuments.
  • Seien Sie in größeren Menschenmengen wie an Flughäfen, Bahnhöfen und in öffentlichen Verkehrsmitteln besonders aufmerksam und achten Sie auf Ihre Wertsachen.
  • Lassen Sie bei Hilfsersuchen Unbekannter Skepsis walten und vergewissern Sich ggf. persönlich von der Glaubwürdigkeit oder wenden Sie sich an die Polizei.
  • Lassen Sie Getränke in Bars und Clubs nicht unbeaufsichtigt.
  • Parken Sie Fahrzeuge immer auf bewachten Parkplätzen und halten Sie sie während der Fahrt versperrt.
  • Seien Sie bei ungewohnten E-Mails, Telefonanrufen, Gewinnmitteilungen, Angeboten und Hilfeersuchen angeblicher Bekannter skeptisch. Teilen Sie im Zweifel keine Daten von sich mit.

Natur und Klima

Es herrscht gemäßigtes Übergangsklima, teilweise mit kalten Wintern.

Es kann insbesondere in den Sommermonaten auch zu starken Regenfällen und Überschwemmungen bzw. über die Ufer tretenden Flüssen kommen.

Wanderungen in Mittelgebirgsregionen können im Winter bei ungünstigen Wetterverhältnissen gefährlich sein.

  • Achten Sie insbesondere im Winter stets auf die Witterung.
  • Holen Sie ggf. vor Aufbruch den Rat der Bergwacht oder von Einheimischen ein.
  • Hinterlegen Sie bei längeren Wandertouren Route, Ziel und voraussichtliche Ankunftszeit.
  • Beachten Sie stets Verbote, Hinweisschilder und Warnungen sowie die Anweisungen lokaler Behörden.

Reiseinfos

Siehe Aktuelles

Grenzkontrollen

An der deutsch-polnischen Grenze werden derzeit Binnengrenzkontrollen durchgeführt.

Die grenzpolizeilichen Maßnahmen werden situationsabhängig räumlich und zeitlich flexibel vorgenommen.

Es kann zu Verzögerungen beim Grenzübertritt kommen. Ein Reisedokument (Reisepass oder Personalausweis) muss beim Grenzübertritt für alle Mitreisenden stets mitgeführt werden.

Infrastruktur/Verkehr

An öffentlichen Verkehrsmitteln stehen Inlandsflüge, ein dichtes Eisenbahnnetz sowie Überlandbusse, in den Städten Busse, Bahnen und Taxis zur Verfügung.

Für die Teilnahme am Straßenverkehr ist das Mitführen der Grünen Versicherungskarte empfehlenswert. Stimmt der Halter eines Fahrzeugs nicht mit dem Fahrer überein, muss unbedingt eine Nutzungsbevollmächtigung des Halters mitgeführt werden. Dies gilt auch dann, wenn der Halter Beifahrer ist. Ein Muster ist über die polnische Botschaft in Berlin erhältlich.

Für die meisten Autobahnen in Polen wurden die Mautgebühren für Pkws und Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht aufgehoben.

Mautpflichtig bleiben aktuell folgende Strecken:

  •  - A2 Konin - Swiecko: 255 km (bis auf die Umfahrung Posen)
  •  - A4 Kraków - Katowice (Krakau - Kattowitz); 61 km

Die Maut kann sowohl bar als auch mit Kredit- oder Debitkarte (Girocard) bezahlt werden.

Fahrzeuge mit über 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht müssen Lkw-Fahrverbote in Polen  und ggf. Beschränkungen in Warschau beachten, mit einem elektronischen Sendegerät (OBU) ausgestattet sein und anfallende Gebühren mittels E-TOLL bezahlen.

Es muss ganztägig mit Tagfahrlicht gefahren werden. Neben einem Warndreieck sollte ein Feuerlöscher mitgeführt werden.

Es gilt eine 0,2-Promille-Grenze – auch für Fahrradfahrer. Für Fahranfänger in der Probezeit gilt ein absolutes Alkoholverbot. Auch geringfügige Überschreitungen können mit hohen Strafen, Führerscheinentzug, Fahrzeugsicherstellung und Freiheitsstrafen geahndet werden.

Bußgelder für Verkehrsverstöße sind hoch und sofort in PLN zu zahlen. Es drohen ggf. Fahrverbot, Fahrzeugsicherstellung und bei erheblichen Verstößen auch eine kurzzeitige Inhaftierung, bis hin zu Konfiszierung des Kfz oder Verpflichtung des Fahrers zur Zahlung in Höhe des Gegenwerts des Fahrzeugs (z.B. bei starker Überschreitung der Promille-Grenze, Straftaten oder Unfälle unter Alkohol- und Drogeneinfluss, Wiederholungstäter etc.)

Für Fußgänger und Radfahrer, die sich im Dunkeln außerhalb geschlossener Ortschaften bewegen, ist das Tragen einer Warnweste bzw. von reflektierenden Leuchtstreifen auf der Kleidung Pflicht. Fußgängerüberwege ohne Ampel bedeuten keine rechtliche Verpflichtung für Autofahrer anzuhalten.

An den zahlreichen unbeschrankten Bahnübergängen im ganzen Land ist besondere Vorsicht geboten.

Führerschein

Der deutsche Führerschein wird anerkannt.

LGBTIQ

Rechtliche Besonderheiten

Der Konsum von Alkohol und anderer Rauschmittel in der Öffentlichkeit ist verboten. Die Einfuhr und der Besitz von Drogen sind verboten.

Bestimmte gekennzeichnete militärische Anlagen oder Ämter dürfen nicht fotografiert werden.

Im Grenzgebiet Polen-Russische Föderation (Gebiet Kaliningrad) ist die „grüne Grenze" an verschiedenen Stellen nur durch weit auseinanderliegende Grenzsteine markiert. Wer die Grenze (auch nur für wenige Meter) illegal überschreitet, muss mit der Festnahme durch die russische Grenzpolizei und mehrjähriger Haftstrafe rechnen.

Geld/Kreditkarten

Landeswährung ist der Złoty (PLN). Bankkarten (mit Maestro- oder V-Pay-Symbol) und gängige Kreditkarten werden als Zahlungsmittel akzeptiert. Bei Abhebungen an Geldautomaten in Polen sollten sich Reisende im Vorfeld sorgfältig über den aktuellen Wechselkurs des PLN informieren, da der angewandte Wechselkurs bis zu zehn Prozent zu Ungunsten des Karteninhabers variieren kann. Bei Bezahlung mit Debit- oder Kreditkarte (vor Buchung Bezahlung in PLN angeben) wird der günstigere Interbanken-Wechselkurs verwendet.

In den touristischen Zentren wird zur Vorsicht beim Geldtausch geraten. Manche Wechselstuben locken Kunden mit missverständlichen Werbetafeln. Vor dem Tausch sollte der genaue Kurs für das beabsichtigte Tauschgeschäft erfragt werden. Bei seriösen Wechselstuben ist die Marge zwischen EUR-Ankaufs- (kupno) und Verkaufskurs (sprzedaż) gering.

Einreise und Zoll

Einreise- und Zollbestimmungen für deutsche Staatsangehörige können sich kurzfristig ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon vorher unterrichtet wird. Bitte erkundigen Sie sich daher vorab zusätzlich bei den Vertretungen Ihres Ziellandes. Nur dort erhalten Sie rechtsverbindliche Informationen und/oder über diese Hinweise hinausgehende Informationen zu den Einreise- und Zollbestimmungen Ihres Reiselandes. Der deutsche Zoll informiert über die aktuell geltenden Zollbestimmungen bei Einreise nach Deutschland.

Mögliche Einreisebeschränkungen/COVID-19

Bestimmungen zur Einreise können sich auch kurzfristig ändern. Bitte informieren Sie sich zusätzlich bei den offiziellen Stellen Polens sowie der für Deutschland zuständigen Vertretung. Bitte beachten Sie die Hinweise unter COVID-19.

Reisedokumente

Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit folgenden Dokumenten möglich:

  • Reisepass: Ja
  • Vorläufiger Reisepass: Ja
  • Personalausweis: Ja
  • Vorläufiger Personalausweis: Ja
  • Kinderreisepass: Ja

Anmerkungen/Mindestrestgültigkeit:

Reisedokumente müssen für die gesamte Dauer des Aufenthalts gültig sein; Reisen mit abgelaufenem Pass oder Personalausweis sind nicht möglich.

Ein gültiges Reisedokument (Reisepass oder Personalausweis) muss beim Grenzübertritt immer mitgeführt werden.

Deutsche, die auch polnische Staatsangehörige sind, müssen sich gemäß polnischem Recht in Polen mit dem polnischen Reisedokument ausweisen.

Minderjährige

Alleinreisende Minderjährige sollten eine Einverständniserklärung der Eltern in polnischer Sprache mit sich führen, die beinhaltet, dass der/die Minderjährige allein reisen darf, wie die Kontaktdaten der sorgeberechtigten Elternteile sind, welche Reiseroute beabsichtigt wird sowie eventuelle Kontaktdaten volljähriger Begleitpersonen.

Einfuhrbestimmungen

Siehe Aktuelles

Die Ein- und Ausfuhr von Waren unterliegt den Bestimmungen der Europäischen Union. Der Grundsatz keiner Warenkontrollen schließt Stichprobenkontrollen im Rahmen der polizeilichen Überwachung der Grenzen und der polizeilichen Kontrolle des grenzüberschreitenden Verkehrs nicht aus. Die Ein- und Ausfuhr von 10.000 EUR oder höher ist in der EU deklarationspflichtig.

Die Ausfuhr von Gegenständen (z. B. Bücher, Kunstgegenstände, Schmuck, Möbel), aus der Zeit vor 1945 unterliegt besonderen Regelungen. Es wird deshalb empfohlen, vor dem Kauf eines solchen zum Export bestimmten Gegenstandes die Ausfuhrberechtigung zu prüfen.

Bei der Wiedereinreise nach Deutschland ist zu beachten, dass die Freimenge für Zigaretten auf 800 Stück pro Person begrenzt ist.

Bei der Einreise von außerhalb der EU (z.B. aus dem Kaliningrader Gebiet) ist die Menge der zollfreien Waren pro Person auf 40 Stück Zigaretten und 1 Liter Alkohol mit mehr als 22% Alkoholgehalt zum persönlichen Verbrauch beschränkt.

Einreise mit dem Fahrzeug

Ein in Deutschland zugelassenes Fahrzeug, das nicht nur zu Urlaubszwecken nach Polen verbracht wird, muss bei einer polnischen Zulassungsbehörde auf ein polnisches Kennzeichen angemeldet werden. Die polnische Zulassungsbehörde leitet die Information über die Anmeldung in Polen in der Regel an das deutsche Kraftfahrtbundesamt weiter. Dabei wird in der Regel die Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein) von der polnischen Behörde einbehalten. Für jedes Fahrzeug ist eine gültige polnische Haftpflichtversicherung nachzuweisen.

Der Verlust (Diebstahl) oder Totalschaden eines Fahrzeugs kann zu einer Abgabenpflicht führen. Die Mitgliedschaft in einem Automobilklub oder eine entsprechende Versicherung kann hierfür hilfreich sein.

Heimtiere

Für Reisen mit bestimmten Heimtieren (Hunde, Katzen, Frettchen) nach Polen ist ein EU-Heimtierausweis erforderlich. Er dient u. a. als Nachweis, dass das Tier gegen Tollwut geimpft ist.

Einen Musterausweis sowie weitergehende Informationen bietet das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.

Gesundheit

Impfschutz

Pflichtimpfungen: Für die direkte Einreise aus Deutschland sind keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben.
Reiseimpfungen: Es ist eine Impfung gegen Hepatitis A empfohlen. Nach individueller Indikation ist zusätzlich eine Impfung gegen FSME und Hepatitis B angeraten.
Standardimpfungen: Achten Sie darauf, dass sich bei Ihnen und Ihren Kindern die Standardimpfungen gemäß Impfkalender des RKI auf dem aktuellen Stand befinden. 

 

Medizinische Versorgung

Das Versorgungsniveau in Polen ist zufriedenstellend, Verständigungsschwierigkeiten sind nicht auszuschließen. Es besteht für alle Personen, die in Deutschland gesetzlich versichert sind, ein Anspruch auf Behandlung bei Ärzten, Zahnärzten und in Krankenhäusern, die vom ausländischen gesetzlichen Krankenversicherungsträger zugelassen sind. Als Nachweis ist die europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) bzw. eine Ersatzbescheinigung vorzulegen. Beide Dokumente erhalten Sie von Ihrer Krankenkasse.

  • Lassen Sie sich frühzeitig ärztlich beraten und Ihren Impfschutz anpassen.
  • Nehmen Sie eine Reiseapotheke sowie regelmäßig einzunehmende Medikamente mit.

Durch Mücken, Zecken und sonstige Gliederfüßer übertragene Erkrankungen

Die in Polen vorkommende Erkrankung Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Zecken übertragen. Infektionen treten zwischen Frühjahr und Herbst vor allem im Nordosten des Landes auf, es besteht jedoch im gesamten Land ein Risiko.

  • Schützen Sie sich bei naturnahen Aufenthalten im Freien vor Zecken. Suchen Sie Ihren Körper nach dem Aufenthalt im Freien sorgfältig ab, siehe Schutz vor Insekten.
  • Lassen Sie sich bei Reisen in FSME-Risikogebiete mit vermehrtem Aufenthalt im Freien hinsichtlich einer FSME-Impfung beraten.

Erkrankungen im Zusammenhang mit mangelnder Hygiene

Insbesondere durch mangelnde Trinkwasser-, Lebensmittel und Handhygiene kann eine  Viruserkrankung der Leber (Virushepatitis A) auftreten.

  • Beachten Sie unsere grundlegenden Hygienehinweise.
  • Lassen Sie sich bzgl. einer Hepatitis A-Impfung beraten.

Mensch-zu-Mensch-übertragene Erkrankungen

Durch sexuelle Kontakte können neben klassischen Geschlechtskrankheiten wie Syphillis oder Gonorrhoe bestimmte Lebererkrankungen (Virushepatitis B) übertragen werden. Die Übertragung ist prinzipiell auch durch Drogenkonsum mit unsauberen Spritzen oder Kanülen, Tätowierungen und Bluttransfusionen möglich.

  • Verwenden Sie stets Kondome, insbesondere bei Gelegenheitsbekanntschaften.
  • Lassen Sie sich bzgl. einer Hepatitis B-Impfung ärztlich beraten.

Weitere Gesundheitsgefahren

In größeren Städten Polens wurden während der Wintermonate die EU-Grenzwerte für Feinstaub und andere Luftschadstoffe oft überschritten. Dies ist vor allem auf die Kohleverbrennung in privaten Haushalten und Kraftwerken zurückzuführen.

Intensive Sonneneinstrahlung kann in den Sommermonaten zu kurz- und langfristigen Haut- und Augenschäden führen.

  • Informieren Sie sich z.B. über die App SunSmart über notwendige Sonnenschutzmaßnahmen.

Bitte beachten Sie neben dem generellen Haftungsausschluss auch den medizinischen Haftungsausschluss

Länderinfos zu Ihrem Reiseland

Hier finden Sie Adressen zuständiger diplomatischer Vertretungen und Informationen zur Politik und zu den bilateralen Beziehungen mit Deutschland.

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Weitere Hinweise für Ihre Reise

Weitere wichtige Hinweise für Ihre Reise

 

Gesundheitsvorsorge

Übersicht

Für Staatsangehörige der EU- und EFTA-Länder gilt die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC). Die EHIC regelt die Versorgung und Kostenrückerstattung beim Krankheitsfall für EU- und EFTA-Staatsbürger. EHIC-Inhaber wenden sich im Krankheitsfall an einen Vertragsarzt oder an ein öffentliches Gesundheitszentrum. Anschriften von Vertragsärzten und öffentlichen Gesundheitszentren sind bei den Zweigstellen des nationalen Gesundheitsfonds (Narodowy Fundusz Zdrowia) erhältlich.

In der EHIC ist kein Rücktransport nach einer schweren Erkrankung oder einem Unfall im Ausland enthalten. Die gesetzlichen Krankenkassen dürfen diese Leistung nicht anbieten. Einen Rücktransport bezahlen nur private Reiseversicherungen. Es wird deshalb empfohlen für die Dauer des Aufenthalts eine Auslandsreise-Krankenversicherung abzuschließen, die Risiken abdeckt, die von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen werden.

Die Notrufnummern sind in ganz Polen gleich und können kostenlos von allen öffentlichen Telefonzellen angewählt werden:
Polizei: 997.
Feuerwehr: 998.
Rettungsdienst: 999.
Pannendienst: 981.

Essen und Trinken

Es sind keine Besonderheiten ber der Lebensmittelhygiene zu beachten, jedoch sollte man, wenn möglich, Schaf- und Ziegenmilch vermeiden, da einzelne Fälle von Übertragung der FSME-Viren in dieser Milch gemeldet wurden. 

Impfungen

Titel Besondere Vorsichtsmaßnahmen Gesundheitszeugnis erforderlich
Gelbfieber Nein -
Cholera Nein -
Typhus Nein -
Essen & Trinken - -
Malaria Nein -

Andere Risiken

Die vom Robert-Koch-Institut empfohlenen Standardimpfungen für Kinder und Erwachsene (u.a. gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), Mumps, Masern, Röteln, Pneumokokken, Poliomyelitis und Influenza) sollten vor der Reise ggf. aufgefrischt werden.

Landesweit besteht von April bis Oktober das Übertragungsrisiko von Borreliose/Lymekrankheit durch Zecken v.a. in Gräsern, Sträuchern und im Unterholz. Schutz bieten hautbedeckende Kleidung und insektenabweisende Mittel.

Auch die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Zecken übertragen. Betroffen sind vor allem die Provinzen Bialystock, Olsztyn, Suwalki, Masuren, die Gebiete von Siedice bis zur weißrussischen Grenze, westlich von Krakau, östlich von Posen, Stettin und Danzig. Gegen diese Krankheit ist eine Impfung möglich.

Hepatitis A und Hepatitis B kommen vor. Eine Hepatitis A-Schutzimpfung wird generell empfohlen. Die Impfung gegen Hepatitis B sollte bei längerem Aufenthalt und engem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung sowie allgemein bei Kindern und Jugendlichen erfolgen.

Tollwut kommt landesweit sehr selten vor. Überträger sind u.a. streunende Hunde, Katzen, Waldtiere und Fledermäuse. Für Rucksackreisende, Kinder, berufliche Risikogruppen und bei längeren Aufenthalten wird eine Impfung empfohlen. Bei Bisswunden so schnell wie möglich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Tuberkulose kommt vor. Bei besonderer Exposition sollte eine Impfung erwogen werden.

Pass- und Visabestimmungen

Notwendige Einreisedokumente

Titel Pass erforderlich Visum erforderlich Rückflugticket erforderlich Personalausweis/Identitätskarte
Schweiz Nein Nein Nein Ja
Österreich Nein Nein Nein Ja
Deutschland Nein Nein Nein Ja
Türkei Ja 2 Ja -
Andere EU-Länder Nein/1 Nein Nein Ja/1

Personalausweise/Identitätskarten

U. a. Staatsangehörige der folgenden, in der obigen Tabelle genannten Länder können mit gültigem Personalausweis/Identitätskarte einreisen:

EU-Länder und Schweiz ([1] Ausnahmen: Einen Reisepass benötigen Staatsangehörige von Dänemark, Großbritannien und Irland (Rep.)).

Reisepassinformationen

Allgemein erforderlich, muss noch mindestens 3 Monate über das Visum hinaus gültig sein, wenn der Reisende kein EU-Bürger ist. Reisepässe von EU-Bürgern müssen während des Aufenthalts gültig sein.
 

Anmerkung zum Reisepass

Polen ist Unterzeichner und Anwender der EU-Rechtsakte (Schengener Abkommen). 

Visainformationen

Ein Visum ist allgemein erforderlich, ausgenommen sind u.a. Staatsbürger der folgenden, in der obigen Tabelle genannten Länder für einen Aufenthalt von bis zu 90 Tagen innerhalb von 180 Tagen:

(a) EU-Länder und Schweiz.
(b) [2] Türkische Staatsangehörige, die eine gültige Aufenthaltsgenehmigung für ein Schengen-Land oder Monaco besitzen.

Einreise mit Kindern

Deutsche: Elektronischer Reisepass für Personen unter 24 Jahren oder noch gültiger maschinenlesbarer Kinderreisepass (dieser wird seit dem 1.1.2024 nicht mehr ausgestellt; bereits vorhandene Kinderreisepässe können bis zum Ablauf ihrer Gültigkeit entsprechend der Einreisebestimmungen der einzelnen Länder genutzt werden) oder Personalausweis.

Österreicher: Eigener Reisepass oder Personalausweis.

Schweizer: Eigener Reisepass oder Identitätskarte.

Türken: Eigener Reisepass.

Anmerkung: Für Kinder gelten jeweils die gleichen Visumbestimmungen wie für ihre Eltern.

Hinweis: Alleinreisenden Minderjährigen wird empfohlen, eine schriftliche Reiserlaubnis der Sorgeberechtigten / Eltern mit sich zu führen.

Einreise mit Haustieren

Die Einfuhr von Papageien ist untersagt. In speziellen Fällen kann eine Sondergenehmigung beim Landwirtschaftsministerium beantragt werden. Vögel aus Ländern, in denen die Vogelgrippe aufgetreten ist, dürfen nicht eingeführt werden.

Hunde, Katzen und Frettchen aus EU-Ländern und aus nicht tollwutfreien Drittstaaten benötigen einen EU-Heimtierausweis (pet pass) bzw. einen nationalen Heimtierausweis, der nur von dazu ermächtigten Tierärzten ausgestellt werden kann, und müssen als Kennung einen implantierten Mikrochip am Hals tragen. Aus dem Heimtierausweis muss hervorgehen, dass bei dem Tier eine gültige Tollwutimpfung, ggf. eine gültige Auffrischungsimpfung gegen Tollwut, vorgenommen wurde. Die Einfuhr ist auf 5 Tiere beschränkt. Heimtiere unter 4 Monate sind von der Impfpflicht gegen Tollwut ausgenommen. 
 
Für Hunde, Katzen und Frettchen sowie für Vögel und Kleintiere aus nicht tollwutfreien Drittstaaten gilt die folgende zusätzliche Vorschrift:
Für jedes Tier wird ein Gesundheitszeugnis benötigt. Für den Eintritt in das EU-Gebiet muss bei den Haustieren 3 Monate vor der Einreise eine Untersuchung auf Anwesenheit von vakzinalen Antikörpern durchgeführt werden. Ausnahme: Die 3-Monatsfrist gilt nicht für Heimtiere aus dessen EU-Heimtierausweis hervorgeht, dass die Blutentnahme durchgeführt wurde bevor dieses Tier das Gebiet der Gemeinschaft verlassen hat und dass bei der Blutanalyse genügend Antikörper auf Tollwut nachgewiesen worden sind.
 
Für Hunde, Katzen und Frettchen aus tollwutfreien Drittstaaten (z.B. Schweiz, Andorra, Island, Liechtenstein, Monaco, Norwegen, San Marino und Vatikanstadt) kann ebenfalls der Heimtierausweis, der eine gültige Tollwutimpfung bestätigt, für die Einfuhr benutzt werden.

Bearbeitungsdauer

Bis zu 14 Werktage, in Einzelfällen auch länger.

Gültigkeit

6 Monate ab Ausstellungsdatum.
Einreisevisum: bis zu 90 Tagen Aufenthalt.
Transitvisum: 5 Tage Aufenthalt.

Aufenthaltsverlängerung

EU-Bürger und Schweizer, die sich länger als 3 Monate in Polen aufhalten wollen, müssen ihren Aufenthalt persönlich bei der zuständigen Verwaltungsbehörde vor Ablauf der 3 Monate registrieren lassen. Dazu ist u. U. der Reisepass erforderlich.

Transit

Ansonsten visumpflichtige Reisende, die aus einem Nicht-Schengen-Land mit dem nächsten Anschluss in ein anderes Nicht-Schengen-Land weiterfliegen, den Transitraum nicht verlassen und über alle nötigen Weiterreisepapiere verfügen, benötigen kein Transitvisum.

Visaarten und Kosten

Einreisevisum (Kurz- und Langzeitvisum), Transit- und Flughafentransitvisum.

Kosten

Schengen-Visum:

Flughafen-Transitvisum: 80,00 €

Kurzaufenthaltsvisum, weniger als 90 Tage: 90,00 €

Kinder über sechs und unter zwölf Jahren: 45,00 €

 

 

Antrag erforderlich

Je nach Nationalität, Grund und Dauer des Aufenthalts unterschiedlich. Nähere Angaben erteilen die zuständigen konsularischen Vertretungen. (s. Kontaktadressen).

Schengen-Visum:
(a) Reisedokument (z. B. Reisepass), das mindestens drei Monate über die Visumgültigkeit hinaus gültig ist, über mindestens 2 leere Seiten verfügt und innerhalb der letzten 10 Jahre ausgestellt wurde, sowie Kopien der ersten vier Seiten des Reisepasses.

(b) Ggf. alle Dokumente im Original, die den Zweck (z. B. Einladung von Privatpersonen oder Firmen, ärztliches Attest und Terminvereinbarung beim behandelnden Arzt oder in einem Krankenhaus) und die Bedingungen bzw. das Ziel des geplanten Aufenthalts (z. B. Hotelreservierung) rechtfertigen bzw. belegen.

(c) Dokumente, die beweisen, dass der (eingeladene) Ausländer über ausreichende Mittel zur Bestreitung der Kosten für Aufenthalt und Rückreise sowie für eventuelle Kosten für seine ärztliche Versorgung verfügt, ggf. in Form einer Kostenübernahmeverpflichtung.

(d) Dokument, das beweist, dass der Ausländer auf individueller oder kollektiver Grundlage Inhaber einer die Kosten für die Rückführung aus ärztlichen Gründen, die dringende ärztliche Behandlung und/oder Krankenhausversorgung deckenden gültigen Auslandsreisekrankenversicherung ist. Grundsätzlich muss der Antragsteller eine Versicherung im Wohnsitzstaat abschließen. Wenn der Gastgeber eine Versicherung für den Antragsteller abschließt, so muss er dies im eigenen Wohnsitzstaat tun. Die abgeschlossene Versicherung muss für das gesamte Gebiet der Schengen-Staaten und für die ganze Dauer des Aufenthalts gelten. Die Versicherung muss eine minimale Deckung von 30.000 € aufweisen.

(e) Visumgebühr in bar bei der Beantragung im Konsulat.

(f) 2 biometrische farbige Passbilder (3,5 x 4,5 cm).

(g) 1 ausgefülltes Antragsformular auf secure.e-konsulat.gov.pl/.

Geld

Geldwechsel

Auslandswährungen können problemlos an den Grenzübergängen, in Banken und Wechselstuben sowie in größeren Hotels und Reisebüros gewechselt werden. In Wechselstuben (Kantor) fallen keine Gebühren an, es wird geraten vorher den Tauschkurs zu erfragen. Um den besten Wechselkurs zu erhalten sollte man im Land und in Zloty wechseln oder abheben.

Währung

1 Zloty = 100 Groszy. Währungskürzel: Zl, PLN (ISO-Code). Banknoten gibt es im Wert von 200, 100, 50, 20 und 10 Zl; Münzen in den Nennbeträgen 5, 2 und 1 Zl sowie 50, 20, 10, 5, 2 und 1 Groszy.
Anmerkung: Für die Euro-Einführung in Polen steht noch kein Datum fest.

Devisenbestimmungen

 

Für Reisende innerhalb und von außerhalb der EU bestehen keine Beschränkungen für die Einfuhr oder Ausfuhr von Landes- und Fremdwährungen, aber es besteht Deklarationspflicht von Geldmitteln ab einem Gegenwert von 10.000 € (zu Barmitteln zählen neben Bargeld auch Reiseschecks, Sparbücher, andere Währungen, auf Dritte ausgestellte Schecks, der tatsächliche Wert von Edelmetallen wie Gold, Silber und Platin (Goldmünzen mit einem Goldgehalt von mindestens 90 Prozent, ungemünztes Gold in Form von Barren, Nuggets oder Klumpen mit einem Goldgehalt von mindestens 99,5 Prozent), Edelsteine (aber nicht Schmuck)).

Kreditkarten

Mastercard, American Express, Diners Club und Visa werden in Hotels, Restaurants, großen Läden, Supermärkten, Reisebüros, Flugvertretungen und Tankstellen akzeptiert. Beträge sollten in Zloty bezahlt werden, da man hierbei den besseren Umtauschkurs erhält. Einzelheiten vom Aussteller der betreffenden Kreditkarte.

Reiseschecks

Reiseschecks sind in Deutschland und in der Schweiz nicht mehr und in Österreich kaum noch erhältlich. Reiseschecks werden in Polen in den Großstädten, abzüglich der Gebühren, in wenigen Banken und Wechselstuben akzeptiert. 

Öffnungszeiten der Bank

Mo-Fr 07.30-17.00 Uhr und Sa 09.00-14.00 Uhr.

Zollfrei Einkaufen

Überblick

Folgende Artikel können (bei Einreise aus Nicht-EU-Ländern) zollfrei nach Polen eingeführt werden:

Bei Einreise mit dem Flugzeug oder Schiff: 200 Zigaretten oder 100 Zigarillos oder 50 Zigarren oder 250 g Tabak (Personen ab 18 J.);
Bei Einreise auf dem Landweg: 40 Zigaretten oder 20 Zigarillos oder 10 Zigarren oder 50 g Tabak (Personen ab 18 J.);
Neue Tabakerzeugnisse:
Bei Einreise mit dem Flugzeug oder Schiff:
50 ml Flüssigkeiten für elektronische Zigaretten;
40 g innovative Tabak-Produkte.
Bei Einreise auf dem Landweg:
10 ml Flüssigkeiten für elektronische Zigaretten
8 g innovative Tabak-Produkte.
 
1 l Spirituosen mit einem Alkoholgehalt über 22 % oder 2 l Getränke mit einem Alkoholgehalt von höchstens 22 % (Personen ab 18 J.);
4 l Tafelwein (Personen ab 18 J.);
16 l Bier (Personen ab 18 J.).
 
 
Geschenke/sonstige Waren bis zu einem Gesamtwert von 430 € (Flug- und Seereisen) bzw. 300 € (Reisen mit der Bahn/dem Auto).

Verbotene Importe

Es besteht ein Einfuhrverbot u.a. für die folgenden Waren aus der Russischen Föderation in die EU: Diamanten, Gold, Schmuck, Zigaretten, Kosmetikartikel, Meeresfrüchte (z.B. Kaviar), Spirituosen (z.B. Vodka), Schuhe, Kleidung und Smartwatches. 

Quellenangaben
  • Marco Polo - Polen, MAIRDUMONT GmbH & Co. KG, 2023-18, 2023-17, 2020-16, 2017-15, 2015-14, 2008-11
  • DuMont Die Welt - Atlas mit Länderlexikon, DuMont Reiseverlag, 2015-04
  • Polen - Reise- und Sicherheitshinweise, Auswärtiges Amt, Stand - 03.12.2024 (Unverändert gültig seit: 22.11.2024)
    Haftungsausschluss: Reise- und Sicherheitshinweise beruhen auf den zum angegebenen Zeitpunkt verfügbaren und als vertrauenswürdig eingeschätzten Informationen des Auswärtigen Amts. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Gefahrenlagen sind oft unübersichtlich und können sich rasch ändern. Die Entscheidung über die Durchführung einer Reise liegt allein in Ihrer Verantwortung. Hinweise auf besondere Rechtsvorschriften im Ausland betreffen immer nur wenige ausgewählte Fragen. Gesetzliche Vorschriften können sich zudem jederzeit ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon unterrichtet wird. Die Kontaktaufnahme mit der zuständigen diplomatischen oder konsularischen Vertretung des Ziellandes wird daher empfohlen.Das Auswärtige Amt rät dringend, die in den Reise- und Sicherheitshinweisen enthaltenen Empfehlungen zu beachten sowie einen entsprechenden Versicherungsschutz, z.B. einen Auslands-Krankenversicherungsschutz mit Rückholversicherung, abzuschließen. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass Ihnen Kosten für erforderlich werdende Hilfsmaßnahmen nach dem Konsulargesetz in Rechnung gestellt werden.
  • Der Reiseführer, Columbus Travel Media Ltd., Stand - 03.12.2024 (Unverändert gültig seit: 22.11.2024)
    Information: Einreisebestimmungen für deutsche, schweizerische und österreichische Staatsbürger werden mit freundlicher Genehmigung von Columbus Travel Media veröffentlicht. Alle Angaben ohne Gewähr.
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