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Portugal kulinarisch

Portugal in drei Gängen

Portugiesen und Fisch - das scheint so natürlich wie die Engländer und ihr Fünf-Uhr-Tee oder die Franzosen und ihre Baguettes. Durch die geografische Lage des Landes, eingerahmt von Spanien und dem Atlantik, ist dieses Vorurteil auch nicht von der Hand zu weisen. Dennoch bietet die portugiesische Küche eine Vielzahl an unterschiedlichen Gerichten mit besonderen Entstehungsgeschichten. Wir möchten euch folgend unseren Vorschlag für ein typisches 3-Gänge-Menü präsentieren. 

Wir wünschen um bom almoço und lasst es euch schmecken!


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Wissenswertes rund um Portugal

Die Vorspeise

Als Vorspeise empfehlen wir die grüne Brühe. Ihr findet die Beschreibung unappetitlich? Die leckere Suppe gilt als kultiger Klassiker in Portugal und wird einladend beschrieben - "Vou fazer uma cama ao estômago" – "Ich bereite meinem Magen ein Bett".
Ursprünglich stammt die Suppe aus dem Norden Portugals, hat sich mit der Zeit zum Nationalgericht gekocht.

Grundlage für die Caldo Verde ist die Kartoffelsuppe. Durch die Zugabe und das Mitkochen der beliebten Schweinewurst Chouriço wird die Suppe noch kräftiger. Ebenfalls mitgekocht werden noch portionsgerecht geschnittene Blätter des Couve Galega, eine Art Palmkohls. Fertig ist die schmackhafte Suppe.


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Die Hauptspeise

Als Hauptgang habt ihr die Qual der Wahl. Wir können zwischen gepökeltem Kabeljau oder einem thermal gegarten Eintopf wählen.

Bacalhau

Beginnen wir mit der wichtigsten und traditionsreichsten Nationalspeise der Portugiesen - Bacalhau. Die Geschichte des Gerichtes geht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Mithilfe der Lebensmittelkonservierung durch die Verwendung von Salz konnten Fisch und Fleisch länger haltbar gemacht werden. Besonders für den in Portugal beliebten Kabeljau wurde das pökeln sehr wichtig, da dieser zwischenzeitlich aus den Fanggebieten vor Neufundland bis nach Portugal transportiert wurde. Für die knapp 4.000 Kilometer benötigten die Fischer mehrere Wochen.

Über die folgenden Jahre avancierte das simple aber leckere Gericht auch in höheren Gesellschaftsschichten zu einer beliebten Mahlzeit. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts stieg der Bacalhau final zum Nationalgericht auf. Ein portugiesisches Sprichwort behauptet, dass es für jeden Tag im Jahr ein Bacalhaurezept gibt, andere Erzählungen gehen sogar von mehr als 1.000 verschiedenen Rezepten aus. Die bekannteste Zubereitungsart ist der “Bacalhau à Bras”: Fisch mit Kartoffeln und Ei. 

 

Cozido das Furnas

Ihr mögt es lieber experimentell? Dann können wir euch einen Ausflug zur portugiesischen Azoreninsel São Miguel empfehlen. Rund 45 km von der Hauptstadt Ponta Delgada liegt der See “Lagoa das Furnas” im gleichnamigen Ort Furna. Der See ist nicht nur für seine Schönheit bekannt, sondern besonders wegen der Schwefelquellen - Fumarolas da Lagoa das Furnas - am Nordufer des Sees. Ihr fragt euch jetzt, was Schwefelquellen mit einer köstlichen Mahlzeit zu tun haben? Die Einheimischen nutzte die heißen Temperaturen unter der Erdoberfläche, um das traditionelle Cozido das Furnas zu kochen. Der Eintopf besteht aus den lokalen Zutaten Kohl, Kartoffeln, Möhren, Fleisch und Würstchen. Auf São Miguel bringen Familien oder Restaurants ihre vorbereiteten Eintöpfe zum See. Dort werden diese eingegraben und über mehrere Stunden hinweg geschmort. Durch den Schwefeldampf wird dem Gericht eine besondere Note verliehen.

Ihr mögt es gerne scharf? Dann empfehlen wir euch das portugiesische Gewürz Piri Piri. Der Name kommt aus dem Swahili und heißt übersetzt Pfeffer Pfeffer. Ursprünglich kamen die Chili über die portugiesische Kolonie Mosambik in die Küchen Portugals. Heute werden die Schoten in verschiedenen Formen benutzt, für Soßen, als Pulver, Marinaden oder Paste. Besonders beliebt ist das Piri Piri-Hähnchen. Ein handelsübliches Grillhähnchen, das mit einer Marinade aus den Schoten, Oregano und Lorbeerblättern eingerieben wird. Eins lässt sich mit Sicherheit sagen: Vorsicht scharf!

Die Nachspeise

Natürlich darf bei einem guten Essen das Dessert nicht fehlen. Obwohl wir zuerst an Frankreich oder Belgien bei leckeren und unheimlich süßen Nachspeisen denken, hat auch Portugal eine Vielzahl an köstlichen Speisen zu bieten. Durch den Einfluss der Besetzung der Mauren und aufgrund der Vielzahl an Süßspeisen auf Basis von Eigelb und Zucker wie zum Beispiel “doce de ovo” (eine süße Eiercreme) oder “arroz doce” (eine Art Milchreis) werden viele Gebäcke unter dem Sammelbegriff “Doçaria Conventual” eingeordnet. Das wohl bekannteste Gebäck sind die Pastéis de Nata. Die kleinen Törtchen bestehen aus Blätterteig gefüllt mit Vanillepudding. Bereits im 18. Jahrhundert wurden die kleinen Leckereien in Klöstern im Lissabonner Stadtteil Santa Maria de Belém gebacken. Aus dieser Herkunftsgeschichte leitet sich auch ihr Name ab. Euch läuft nun auch das Wasser im Mund zusammen? Dann haben wir hier das Rezept für die köstlichen Törtchen für euch. Viel Erfolg beim Nachbacken.

 



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